SV Wittendorfs Dominik Schillinger (rechts) nimmt es mit einem Spieler des Phönix Pfalzgrafenweiler auf. Foto: Burkhardt

Landesliga: Spieler des Tages bekennt sich klar zu seinem Heimatverein SV Wittendorf.

Eingewechselt in der 62. Minute. Kein Tor geschossen. Warum also sollte man sich überhaupt mit Dominik Schillinger befassen, könnte man fragen? Antworten darauf gibt es gleich mehrere.

Und eine Antwort fängt damit an, dass Schillinger erst 19 Jahre jung ist. Eigentlich sollte der Stürmer vom SV Wittendorf vergangenen Sonntag in der Zweiten Mannschaft ran, die aktuell in der Kreisliga A vorne mitmischt. "Und die Kreisliga A ist ja nicht nichts", sagt Schillinger. Er spiele gerne dort. Doch an ebenjenem Sonntag wurde nichts daraus, das Trainerduo der Ersten Mannschaft um Stefan Jäkle und Hans Romann intervenierte, wollte Schillinger beim Landesliga-Auswärtsspiel in Darmsheim dabei haben. "Die Trainer aus der Ersten und Zweiten Mannschaft stimmten sich untereinander ab und ich durfte mit nach Darmsheim", sagt Schillinger.

Für den Auszubildenden zum Industriemechaniker war es ein besonderer Moment, "klar will man den Sprung in die Erste Mannschaft schaffen", sagt der 1,83 Meter große Stürmer. Allein, der Kader des SV Wittendorf ist nicht nur in seiner Breite recht gut aufgestellt, sondern "verfügt auch über eine extrem gute Qualität in der Offensive". Sich gegen einen Henry Seeger oder Sandro Bossert durchzusetzen? Funktioniert nicht gerade im Vorbeigehen.

"Man kann viel lernen"

Schillinger allerdings fordert gar keinen Platz in der vorderen Reihe, im Gegenteil, "ich bin froh, dass ich von den Mitspielern noch viel lernen kann. Mit ihnen zu spielen ist natürlich cool und man lernt auch viele verschiedene Übungen". In der Kreisliga zu spielen, damit habe er überhaupt keine Probleme, und so switcht er gleichsam zwischen den Teams – mal Kreisliga, mal Landesliga.

Schillinger weiß genau, dass es nicht leicht sei, in die Erste Mannschaft reinzukommen, verweist dabei auf den riesigen Klassenunterschied der beiden Ligen und konstatiert selbst, dass er zwar irgendwie bei der "Ersten" dabei sei – vor der Saison wurde er nominell in den Kader berufen – aber auch, dass es "vielleicht etwas zu viel auf einmal ist. Die Trainer haben mir gesagt, dass ich mich reinkämpfen soll, das versuche ich. Ich habe keinen Zeitdruck".

Sein Rüstzeug für die Zukunft holt sich Schillinger dann wieder in der Kreisliga. So wie im Spiel vor einer Woche gegen Pfalzgrafenweiler. Da schnürte der Rechtsfuß einen Dreierpack, "das tut natürlich extrem gut und macht man nicht alle Tage". Gleichzeitig spielt Schillinger aber auch selbstlos, ist oft Vorlagengeber.

Vergangenen Sonntag wurde er mit seinem ältesten Bruder Robin (23) eingewechselt. Eigentlich sind die Schillinger-Söhne ein Trio, Dominik ist der jüngste der drei, er hat noch einen zwei Jahre älteren Bruder, Nico, der ebenfalls in der Ersten Mannschaft spielt, momentan aber verletzt außer Gefecht ist. Dominik Schillinger ereilte vergangene Saison Verletzungspech, musste einen Muskelfaserriss auskurieren, "ansonsten bin ich aber recht verletzungsunanfällig", sagt er. Einen Armbruch habe er mal gehabt, "nicht weiter wild". Der Flügelflitzer will auf jeden Fall auch in Zukunft angreifen, "ich bin glücklich, einfach nur mitspielen zu können". Und das auch nur beim SV Wittendorf. Der Verein jedenfalls wird ihn so schnell nicht los, Dominik Schillinger ist im dritten Lehrjahr und wird auch danach dem Heimatverein verbunden bleiben, so wie es schon sein Großvater tat.

Auch im Verein wird man künftig auf ihn setzen, vielleicht schon kommenden Samstag, wenn die Erste Mannschaft den Mitaufsteiger in die Landesliga, TSV Ehningen, empfängt. Schillinger: "Definitives weiß ich zwar erst nach dem Abschlusstraining, aber ich denke, dass ich am Samstag dabei sein werde." Zu wünschen wäre es ihm.