Bereits unverzichtbar im Balinger Offensivspiel: Ex-Profi Denis Epstein. Foto: Kara

Regionalliga: Volkwein-Elf will Aufwärtstrend im Heimspiel gegen SC Freiburg II bestätigen. Neue "alte" Tugenden.

Auswärts hat die TSG Balingen in der aktuellen Regionalliga-Saison bereits vier Punkte geholt, jetzt soll es auch vor eigenem Publikum klappen.

In der vergangenen Saison zehrte das Team von Trainer Ralf Volkwein von seiner Heimstärke. Zuhause waren die Kicker von der Eyach eine Macht. Neun Siege, sechs Unentschieden und nur zwei Niederlagen brachten der TSG 33 Zähler ein. Das war die Basis für den Klassenerhalt. Auswärts hingegegen wollte es mit einem Sieg nicht klappen. Acht Unentschieden bei neun Niederlagen lautete die magere Bilanz.

Umso größer war die Freude der Anhänger der TSG Balingen nach dem sensationellen 3:1-Auswärtssieg beim SSV Ulm am zurückliegenden Spieltag. Im 21. Anlauf in der Regionalliga-Südwest ist den Balingern endlich dieses historische Kunststück gelungen. Ein Meilenstein, den es jetzt wieder vor heimischer Kulisse zu bestätigen gilt.

Der Glaube kehrt zurück

Statistisch hat die TSG Balingen an den ersten acht Spieltagen zu viele Gegentore kassiert, nämlich 15 in acht Spielen. Offensiv können sich die zehn erzielten Tore sehen lassen. Nur zweimal blieb die Volkwein-Elf torlos.

Das äußerst schwache Heimspiel gegen den FC Gießen scheint nun den Wendepunkt darzustellen. Gegen Ulm war von der ersten Minute an bei den Balinger Spielern der Wille zu spüren, Wiedergutmachung zu leisten. Die Leidenschaft ist zurückgekehrt und mit ihr die Rückbesinnung auf die eigenen Stärken.

Offensiv stehen Denis Epstein, Marc Pettenkofer und Patrick Lauble für die neuen Überraschungsmomente.

Top-Neuzugang Denis Epstein musste drei Spiele wegen der ersten Roten Karte seiner Karriere passen. Noch ist der Hoffnungsträger Nummer eins ohne Torerfolg. Allerdings war er schon sehr nahe dran. Gegen den SSV Ulm war er maßgeblich am 1:0 der Eyachstädter beteiligt. Nach Flanke von Kapitän Nils Schuon köpfte Epstein aufs Tor, der anschließende Klärungsversuch des Ulmer Verteidigers landete im eigenen Gehäuse. Der spielintelligente "Kölsche Jung" kann sowohl auf dem linken Flügel als auch in der Sturmmitte sowie im offeniven Mittelfeld zum Einsatz kommen. Der 33-Jährige macht die TSG Balingen schwerer ausrechenbar.

Der kampfstarke Marc Pettenkofer stand der TSG bisher verletzungsbedingt kaum zur Verfügung. Gegen den FC Gießen und den SSV Ulm kehrte der rechte Außenbahnspieler wieder in die Startformation zurück und machte mächtig Dampf. Seine Dynamik tat dem Spiel der Balinger gut. Der 25-Jährige ist noch nicht bei hundert Prozent, kommt aber immer besser in Tritt.

Der "Turbo" im Balinger Spiel heißt Patrick Lauble. Der 27-jährige Mittelstürmer ist auch der Publikumsliebling. Auch er fiel verletzungsbedingt wegen eines Knochenmark-Ödem für einige Spiele aus. Gegen die TSG Hoffenheim II erzielte der Sprinter im Balinger Spiel seinen ersten Saisontreffer. Weitere sollen folgen, doch noch ist Patrick Lauble nicht der Alte.

Des weiteren verfügt die TSG Balingen über eine tolle Achse: Matthias Schmitz in der Abwehr, Kapitän Nils Schuon im Mittelfeld und Lukas Foelsch im Angriff sind die Säulen im Balinger Spiel. Gerade für die jüngeren Spieler bietet das Trio wichtige Orientierungshilfen. Die Mischung machts und gerade in schwierigen Zeiten kommt es auf die Kaderbreite an.

Mit Pablo Gil, Adrian Müller und Fabian Fecker hat die TSG Balingen drei Langzeitverletzte. Zudem Zudem fehlt Cedric Guarino aufgrund eines Auslandpraktikums bis Januar. Personell drückt also weiter der Schuh, doch ist die TSG Balingen dabei aus der Not eine Tugend zu machen.