Der KSV Tennenbronn konnte den Derbysieg feiern. (Symbolbild) Foto: Schwarzwälder Bote

Ringen: Sechs Einzelsiege reichen AV Sulgen nicht zum Heimerfolg. Gäste gewinnen vor 600 Zuschauern 16:14.

Es ist zum Verzweifeln. Selbst sechs Einzelsiege reichen dem AV Sulgen nicht zum zweiten Derbysieg gegen den KSV Tennenbronn. Die Gästestaffel hatte mit 16:14 die Nase vorn. Rund 600 Zuschauer boten für den Lokalklassiker eine phantastische Kulisse.

Unermüdlich feierten die Anhänger auf beiden Seiten ihre Ringer an und machten mächtig Stimmung. Zur Halbzeit sah es nach fünf von zehn Mattenduellen noch nach einem klaren Sieg des KSV aus, nachdem Sulgens Pascal Koch verletzungsbedingt aufgeben musste und dadurch vier Mannschaftspunkte an Tennenbronn wanderten. Doch die Gastgeber gaben sich nicht auf, holten den 6:12-Pausenrückstand Stück um Stück auf und lagen vor dem Schlusskampf mit 14:12 vorne. Dem Tennenbronner Ausnahmekönner Fabian Reiner blieb es dann vorbehalten, mit einem Schultersieg über Rico Hezel den Sieg sicherzustellen.

Die Brenn-Staffel von der Schiltach hatte wie erwartet den besseren Start und kam durch Leon Schetterer zum ersten Vierer. Der KSV-Ringer hatte gegen Samuel Moosmann nach knapp zwei Minuten die Punkte für den 16:0 Überlegenheitssieg beisammen. Im Schwergewicht ging der Sulgener Vasil Imerlishvili gehandicapt in den Kräftevergleich mit Dimitar Kumchev. Es gelang ihm aber, den Tennenbronner in die Defensive zu drängen und  mit 5:0 zu gewinnen. Bis 61 kg ließ sich AVS-Ringer Valentin Lupu von den bisher guten Ergebnissen von Jens Moosmann nicht beeindrucken und suchte sofort die Offensive. Klar nach Punkten vorn liegend, hob er Moosmann aus und kam nach eineinhalb Minuten zum Schultersieg.

Lange Gesichter gab es dann bei den Gastgebern, nachdem Pascal Koch bis 98 kg zur zweiten Runde gegen Miroslav Geshev nicht mehr antreten konnte. Zu diesem Zeitpunkt lag der KSV-Athlet mit 4:1 vorne. Der Überlegenheitssieg von David Brenn (KSV) gegen Robin Hezel kam standesgemäß. Der Tennenbronner setzte seine Beinangriffe meist auch in Punkte um und durfte sich nach vier Minuten von seinem Fans als Sieger feiern lassen. Mit dem festen Willen, das Ding noch umzubiegen, kamen die AVS-Athleten aus der Kabine. Zunächst verkürzte der aufgerückte Jannik Malz  im Limit bis 86 kg mit einem souveränen 13:0 Sieg gegen Jonas Schondelmaier auf 9:12, dann setzte sich Andreas Moosmann vom AVS mit 5:0-Punkten gegen Lukas Brenn durch.

Bis 80 kg bestimmte Dimitri Basilashvili (AVS) gegen Timo-Marcel Nagel klar das Geschehen. Hier ahndete der gut leitende Kampfrichter Günter Laier (KSV Malsch) die Passivität des Tennenbronners aus Sicht der Sulgener zu wenig, so dass Nagel beim 0:5 nur zwei Mannschaftszähler abgab. Nachdem die Einheimischen damit erstmals mit 13:12 in Führung gingen, stieg die Spannung ins Unermessliche. Allerdings hätte Marco Eckl (AVS) gegen Luca Lehmann mindestens einen Sieg mit acht Punkten Unterschied beisteuern müssen, um das Remis zu sichern. Lehmann rang taktisch klug und glich kurz vor Schluss zum 2:2 aus. Eckl setzte nach und schaffte mit dem Schlussgong die Wertung zum 4:2-Punktsieg. Für Fabian Reiner war es dann lediglich eine Pflichtaufgabe, gegen Sulgens Ersatzmann Rico Hezel für klare Verhältnisse zu sorgen.