Hannes Scherer ist vor dem Reutlinger Filip Milisic am Ball. Foto: Eibner

Oberliga: TSG empfängt SSV Reutlingen zum Flutlicht-Knaller. Volkwein-Elf will nächsten Dreier holen. Mit Fecker-Interview

Derby-Zeit ist am Freitagabend in der Balinger Bizerba-Arena. Um 19 Uhr empfängt Oberliga-Tabellenführer TSG Balingen den SSV Reutlingen. Trainer Ralf Volkwein gibt die Marschroute vor: "Wir wollen den nächsten ›Dreier‹ holen."

Vier Punkte haben die Balinger Oberliga-Kicker in der zurückliegenden englischen Woche gegen Mannschaften aus dem Tabellenkeller geholt. Dem 1:1 im Heimspiel gegen den SV Sandhausen U23 ließ die Volkwein-Elf einen 3:1-Erfolg beim Karlsruher SC II folgen. Damit wahrte die TSG ihren Sieben-Punkte Vorsprung an der Tabellenspitze und ist nun seit 17 Spielen ungeschlagen.

Einen bitteren Beigeschmack hatte die Partie in Karlsruhe für Coach Volkwein aber doch. Die Routiniers Manuel Pflumm und Lukas Foelsch mussten verletzt vom Feld. Die Blessuren sind jedoch nicht so schwerwiegend, wie zunächst befürchtet. Pflumm hat eine leichte Zerrung erlitten, Foelschs Wunde am Oberschenkel wurde genäht, der Muskel ist nicht in Mitleidenschaft gezogen worden. Allerdings macht dem Mittelfeldspieler ein dicker Bluterguss zu schaffen. "Wir werden bei beiden kein Risiko eingehen. Schließlich haben wir nach der Partie gegen Reutlingen noch sieben verdammt schwere Spiele", sagt Volkwein.

Und so wird er dieses Mal aus der Not heraus rotieren. Doch was bedeutet Not? Fabian Fecker zeigte als Pflumm-Ersatz gegen die KSC-"Zweite" eine ganz starke Leistung. Und mit Jörg Schreyeck – er war in der vergangenen Woche beruflich verhindert – steht Volkwein wieder ein Spieler zur Verfügung, "der unserer Mannschaft immer gut zu Gesicht steht und beim Gegner Eindruck hinterlässt."

Volkwein freut sich auf die Partie gegen den SSV Reutlingen – "ein Derby, eine große Kulisse, Flutlicht. Was gibt es besseres?". Aber der TSG-Trainer erwartet auch ein ganz enges Ding: "Reutlingen hat trotz großer Verletzungsprobleme eine super Serie von zehn Spielen ohne Niederlage hingelegt. Zwar hat der SSV zuletzt gegen Freiberg 0:4 verloren, war aber ein ebenbürtiger Gegner."

Und so weiß Volkwein genau, worauf es ankommt, um am Freitag erfolgreich zu sein: "Grundvoraussetzung ist, dass wir dahin gehen, wo es weh tut und unsere Zweikämpfe gut und sauber zu Ende bringen. Wir dürfen Reutlingen nichts anbieten und keine einfachen Fehler machen. Das Wichtigste aber ist, einen klaren Kopf zu haben."

Die TSG Balingen will in die Regionalliga und wir wollen mit

Wir werden euch bei Schwabosport-Online über alle Heimspiele der TSG Balingen mit einem Liveticker auf dem Laufenden halten.

So könnt ihr mit der Volkwein-Elf mitfiebern, auch wenn ihr einmal nicht in der Bizerba Arena sein könnt.

Wir versorgen euch mit allen wichtigen Infos, Bildern und Interviews von den Spielen um den Aufstieg.

Seite 2: Drei Fragen an Fabian Fecker

(umu). Seit bald acht Jahren trägt Fabian Fecker das Trikot der TSG Balingen. Dabei hat er eine stattliche Vergangenheit beim SSV Reutlingen. In der C-Jugend wechselte der heute 28-jährige Defensivspieler von der TSG unter die Kreuzeiche, kickte für den SSV in der A-Jugend-Bundesliga und später in der Regionalliga. Bei der TSG verlängerte er jüngst seinen Vertrag als Jugend-Koordinator und will künftig für den Klub auch noch auf dem Platz die Knochen hinhalten.

Herr Fecker, im Auswärtsspiel beim Karlsruher SC II wurden Sie ins kalte Wasser geworfen, durften zum ersten Mal in diesem Jahr ran. Wie war’s?

Es war schön, mal wieder zu spielen. Was mir nicht gefallen hat, war der Grund. Nämlich, dass sich ein Mitspieler verletzt hat. In den Wochen davor stand die Abwehr sehr stabil, da hatte Trainer Ralf Volkwein keinen Grund zu wechseln. Aber ich habe ihm vor 14 Tagen gesagt, dass ich bereit bin, wenn er mich braucht und habe immer gut trainiert.

In der Vorrunde gab es eine ähnliche Situation. Sind Sie Spezialist für kurzfristige Einsätze?

Damals habe ich beim 3:0 gegen Göppingen zwei Vorlagen gegeben und ein Tor erzielt. Ein Spezialist bin ich dafür aber sicher nicht. Ich versuche einfach immer, alles zu geben und der Mannschaft zu helfen. Das hat am Samstag in Karlsruhe wieder gut geklappt. Zum Glück ist mir das entscheidende 3:1 gelungen.

Am Freitagabend steht das Derby gegen ihren Ex-Klub Reutlingen an. Welche Erwartungen haben Sie?

In dieser Liga ist jeder Gegner jede Woche stark genug, jeden anderen zu schlagen. Wir sind zwar Tabellenführer, dürfen aber niemanden unterschätzen und sollten jedem Gegner mit Respekt begegnen. Gegen den SSV Reutlingen muss bei uns jeder an die Leistungsgrenze gehen. Außerdem müssen wir geschlossen als Mannschaft auftreten und unser Chancen besser nutzen als in den beiden letzten Spielen. Wir brauchen 100 Prozent Einsatz, Leidenschaft und den Willen, Tore zu erzielen. Dann können wir gegen Reutlingen die nächsten drei Punkte holen.