Szene vom Derby vor zwei Jahren. Da konnte sich Marco Ruf (links) mit dem VfB Bösingen gegen den SV Seedorf (Tobias Heizmann) durchsetzen. Foto: Archiv

Landesliga: VfB-Trainer Leopold warnt: Gäste nicht am Tabellenstand messen.

VfB Bösingen – SV Seedorf (Mittwoch, 17.30 Uhr). Im mit Spannung erwarteten Derby zwischen dem VfB Bösingen und SV Seedorf geht es heute Abend für beide Mannschaften um wichtige Punkte.

Mit einem Sieg könnte sich der VfB Bösingen bei dann 12 Punkten in ruhigeres Fahrwasser begeben. Dagegen müsste sich der SV Seedorf bei einer Niederlage auf einen längeren Aufenthalt in der gefährdeten Tabellenregion einstellen. Im Umkehrschluss würde eine weitere Derby-Niederlage, nach dem 0:1 beim SV Zimmern, für den VfB Bösingen unruhige Wochen zur Folge haben. Aufsteiger SV Seedorf kann mit einem Punktgewinn oder einem Sieg die "Rote Laterne" abgeben.

Nach zwei Niederlagen in Folge hofft man im Lager der Platzherren, dass gegen den Nachbarn der Bock wieder umgestoßen wird. Doch um dies bewerkstelligen zu können, muss der VfB seine in den vergangenen Partien zahlreich heraus gespielten Torchancen auch nutzen.

In den vergangenen Spielen in Rottenburg und Zimmern bestätigte sich eine alte Fußball-Weisheit: "Wenn du kein Tor schießt, kannst du ein Spiel nicht gewinnen", dicht gefolgt von "Wer die Tore vorne nicht macht, kriegt sie hinten rein." Dass diese mittlerweile in die Jahre gekommenen Weisheiten heute immer noch Gültigkeit haben, konnten 280 Zuschauer zuletzt am vergangenen Freitagabend in Zimmern mit erleben.

Auf das Spiel gegen den SV Seedorf freut man sich beim VfB allemal, da alleine schon aufgrund der Nähe, fünf Kilometer trennen Seedorf und Bösingen, genug Brisanz vorhanden ist. "Seedorf hat sicherlich mehr Potenzial als das es ihr Tabellenplatz aussagt. Ich erwarte ein ganz enges Spiel", lässt sich VfB-Trainer Peter Leopold nicht von Punktestand und Tabelle blenden. Leopold weiß, dass es keine leichte Aufgabe für sein Team wird.

"Umso wichtiger ist es, dass wir unsere Torchancen nutzen", so Leopold. Verzichten muss der VfB-Coach dabei weiterhin auf die Verletzten Jonas Schinacher und Florian Supper. Urlaubsbedingt steht auch Silas Lehmann nicht zur Verfügung. Dafür ist Marcel Sieber wieder dabei und sicherlich eine Option für die Startelf. Letztlich wird wie immer nicht nur die individuelle Klasse, sondern wie man in den Spielen in der Saison 2017/18 gesehen hat, der absolute Siegeswille entscheiden.

Ein Sieg des SV Seedorf beim Gastspiel auf dem "Ettenberg" hätte dem Aufsteiger sicherlich gut getan, um für zusätzliche Motivation vor dem Nachbarschaftsduell zu sorgen. Doch auch so blickt man seitens der Gäste zuversichtlich dem Derby entgegen. Die Favoritenrolle schiebt Tobias Bea dennoch dem VfB Bösingen zu. "Wir wissen um die stärken der Bösinger, für mich gehören die zur Spitze in der Landesliga. Der VfB ist eine über viele Jahre etablierte Mannschaft in dieser Liga. Wir brauchen da einen guten Tag, um Bösingen schlagen zu können", so die Einschätzung des SVS-Spielertrainers. Bea betont aber auch: "Klar ist, dass wir die Punkte nicht herschenken werden."

Gegenüber dem 3:3 beim VfL Mühlheim wird sich die personelle Lage nicht groß ändern beim SV Seedorf. Der Einsatz von Kevin Kitiratschky ist weiterhin fraglich. Seine körperliche Präsenz und Torgefährlichkeit würde den Gästen im Derby sicherlich gut tun. Doch auch so hat der SVS reichlich Alternativen in der Offensive. Tom Ritzel zeigte bei seinem halbstündigen Einsatz, wie wichtig er im Angriff ist. Für einen positiven Ausgang zu Gunsten des SV Seedorf, wozu Tobias Bea schon einen Punktgewinn zählt, ist von elementarer Bedeutung, dass die Abwehr funktioniert, die Konzentration über die komplette Spielzeit hochgehalten wird.