Bei widrigen Bedingungen zog das Derby nicht die erwartete Zuschauerzahl an. Mit 2:1 gewann der VfB gegen den SVS.
VfB Bösingen - SV Seedorf 2:1 (1:1). Zehn Minuten vor Anpfiff goss es aus Kübeln und stürmte ordentlich. schon an den Spielfeldrand. Mit der Zeit säumten dann 300 Zuschauer den Spielfeldrand.
VfB anfangs schwach
Die rieben sich aus Bösinger Sicht verwundert die Augen: Nichts war in den ersten 25 Minuten vom beherzten Pokalauftritt gegen Backnang zu sehen. Im Gegenteil: Zaghaft, defensiv, fast steifgefroren wirkte es, fand der VfB nicht ins Geschehen. Seedorf übernahm sofort das Kommando, rollte einen Angriff nach dem anderen ab. Vier Ecken in den ersten acht Minuten. SVS-Keeper Marcel Bender musste erstmals in der 12. Minute einen Ball halten.
SV Seedorf am Drücker
Da Seedorf am Drücker blieb, verwunderte letztlich das frühe und absolut verdiente 1:0 (15.) nicht. Yannik Schädle holte gegen Noah Kimmich auf der rechten VfB-Abwehrseite einen Freistoß heraus. Schlich sich in den Fünfmeterraum und verlängerte dann die scharfe Hereingabe von Yannik Scheck mit dem Kopf ins lange Eck.
Das Manko des SVS war, dass er nicht nachlegen und die Schwächephase der Gastgeber ausnutzte. Noah Kimmich klärte auf der Linie, Seedorf traf zudem die Latte und hätte auf 2:0 stellen können. Dies rächte sich in der 37. Minute nach einem schönen Angriff über Außen, als Leon Schlosser einleitete und Andy Zimmermann für den inzwischen verdienten 1:1-Ausgleich sorgte.
Auch nach Pause tut sich VfB schwer
Nach dem Seitenwechsel tat sich Bösingen weiterhin schwer. Ganze 38 Minuten schossen die Hausherren selbst mit dem Rückenwind nicht mehr auf das Tor von Marcel Bender. Der Schlussmann war nahezu beschäftigungslos, lenkte nur in der ersten Hälfte einen Freistoß von Adi Dobricean über die Latte. Vorne vergab Yannick Schädle per Kopf eine weitere Freistoßhereingabe aus dem Halbfeld von Scheck neben das Tor (60.). Ebenso verfehlte Laurin Huss per Kopf das Ziel (63.). VfB-Keeper Ron Armbruster verhinderte im Eins-gegen-Eins vor Schädle den 1:2-Rückstand als er aus kurzer Distanz parierte und danach Leon Schlosser in höchster Not seinen Nachschuss klärte. Seedorf forderte in dieser Szene einen Handelfmeter (71.).
Entscheidung in der 85. Minute
Und weil sich der VfB an diesem Tag allen Widrigkeiten erfolgreich entgegenstemmte, passte es zum Lucky-Punsh in der 85. Minute passend ins Bild: Eine „Zwillings-Co-Produktion“: Leon Schlosser flankte und sein Bruder Marvin verlängert per Kopf zum umjubelten 2:1-Siegtreffer ins Eck. Lange Gesichter bei den Seedorfern, die sich nicht mehr aufbäumen konnten.
Trainerstimmen
VfB-Trainer Peter Leopold resümierte die Partie mit den Startschwierigkeiten daher im Anschluss mit, „dass ich mich für die gleiche Formation wie im Pokalspiel entschieden habe. Die ersten 20 Minuten waren eine Katastrophe. Gegen Seedorf nach einem Rückstand zurückzukommen ist nie einfach. Nach 25 Minuten bis zur Pause haben wir das Heft in die Hand genommen und besser verlagert. Am Ende hatten wir das Momentum auf unserer Seite und sind glücklicher Sieger. Ich möchte die Leistung der Seedorfer auch nicht schmälern, die Partie hätte anders verlaufen können.“
Emanuele Ingrao, Trainer des SV Seedorf, fand in seiner Analyse, „dass ich das Spiel sortieren muss. Wir haben uns viel vorgenommen, die Jungs waren gut eingestellt. Haben leider das 2:0 oder 3:0 nicht gemacht. Dann ist es im Fußball so, wenn du die vielen Chancen nicht reinmachst, rächt es sich am Ende und der Gegner macht das Tor“, war für sein Team definitiv ein Dreier möglich und daher ist der Ausgang, ohne wenigstens ein Remis in der Hand zu halten, eine Enttäuschung.
Statistik
VfB Bösingen: Armbruster – Le. Schlosser, Botzenhart, Kimmich, Bihler, Dobricean, Schneider (76. Ma. Schlosser), Griesser (68. Ippolito), Zimmermann (68. Be. Bantle), To. Müller (90. Ruf), Ma. Müller (83. Flaig). SV Seedorf: Bender – Ma. Roth, Ja. Roth, Benne (90.+2 Hasimovic), Grimmeißen, Ti. Haag, Mauch (83. Holzer), Scheck, Schädle (79. Glück), Li. Haag, Huss (79. Krizmann). Tore: 0:1 Schädle (15.), 1:1 Zimmermann (37.), 2:1 Ma. Schlosser (85.). Schiedsrichter: Jan Wenzel (Eriskirch); Gelbe Karten: 1/2. Zuschauer: 300.