Eigentlich nur Zuschauer, musste Knut Kircher als Schiedsrichter bei der D-Jugend des FC Rottenburg einspringen. Foto: Ralph Kunze/egurdson.com

Ehemaliger Bundesliga- und FIFA-Schiedsrichter ersetzt Spielleiter. "Eine Selbstverständlichkeit"

Spontaner Sondereinsatz für Knut Kircher: Der ehemalige Bundesliga- und FIFA-Schiedsrichter leitete am Wochenende das Punktspiel der D3-Junioren seines Heimatvereins FC Rottenburg gegen die SGM Hailfingen/Neustetten.

Der eigentliche Spielleiter der Partie, Bilal Senkal, hatte sich in der ersten Halbzeit verletzt und bat den als Zuschauer anwesenden Kircher in der Pause, das Spiel zu Ende zu pfeifen. Senkal konnte wegen einer Wadenverletzung nicht mehr laufen.

Kircher willigte sofort ein und bot den 11 bis 13 Jahre alten Spielern in ziviler Kleidung sicher ein unvergessliches Erlebnis. "Eine Selbstverständlichkeit" schrieb Kircher dazu später auf seiner Facebook-Seite. Und weiter: "Ein Hoch auf die Schiedsrichter im Amateurfußball. Was die leisten müssen, hat Respekt und Anerkennung verdient und wenn sich ein Schiedsrichter verletzt, kann man doch froh sein, dass jemand da ist, der pfeift. Gerne wieder!" Das Duell in der Kreisstaffel 4 gewann Rottenburg mit 1:0.

In seiner Karriere hatte Kircher 244 Bundesliga-Spiele, 41 DFB-Pokal-Partien und 18 internationale Duelle geleitet. 2016 beendete er, nachdem er die Altersgrenze von 47 Jahren erreicht hatte, seine Schiedsrichterlaufbahn.