Fußball: "Das ist ein großer Moment für mich". Bei den Frauen fällt die Wahl auf Lieke Martens. Neuer geht leer aus.
Cristiano Ronaldo ist zum fünften Mal zum Weltfußballer des Jahres gewählt worden. Der Europameister setzte sich gegen Lionel Messi und Neymar durch. Weltmeister Manuel Neuer ging am Montag leer aus.
Cristiano Ronaldo küsste seinen siebenjährigen Sohn und seine Freundin Georgina Rodriguez, umarmte Laudator Maradona – und nahm sichtlich bewegt die nächste, silberglänzende Trophäe entgegen. Der Superstar von Real Madrid ist am Montag zum fünften Mal als Weltfußballer des Jahres ausgezeichnet worden und zog in London mit seinem ewigen Dauerrivalen Lionel Messi gleich.
Einen anderen Sieger der Wahl des Weltverbandes Fifa hatte es zuletzt vor zehn Jahren gegeben. "Ich bin sehr stolz, das ist ein großer Moment für mich", sagte Ronaldo, der sich gegen Messi (FC Barcelona) und 222-Millionen-Mann Neymar (Paris St. Germain) durchsetzte: "Es ist einfach großartig, mit diesen unglaublichen Spielern hier zu sein. Ich bin sehr glücklich."
Den deutschen Weltmeistern blieb bei der von Hollywood-Star Idris Elba moderierten Fifa-Show im mondänen Palladium im Londoner West End wie so oft nur die Nebenrolle. Nationaltorwart Manuel Neuer musste sich bei der neu geschaffenen Wahl des Welttorhüters Italiens 39 Jahre alter Ikone Gianluigi Buffon geschlagen geben. Ronaldos Teamkollege Toni Kroos steht immerhin in der Weltelf des Jahres.
Die Anhänger von Borussia Dortmund waren für den Fan-Preis nominiert. Die BVB-Fans hatten nach dem Terroranschlag im April zu Tausenden den Anhängern der AS Monaco Schlafplätze angeboten, weil das Champions-League-Spiel der beiden Teams um einen Tag verschoben worden war. Die Auszeichnung bekamen aber die Fans von Celtic Glasgow für ihre Choreographie zum 50. Jubiläum des Triumphs im Europapokal der Landesmeister 1967.
Zur Weltfußballerin wurde die niederländische Europameisterin Lieke Martens gewählt, zum Trainer des Jahres Real-Coach Zinedine Zidane. Diese beiden Preise hatten zuletzt 2014 deutsche Kandidaten gewonnen (Nadine Keßler und Joachim Löw). Als Trainerin des Jahres wurde Martens’ Nationaltrainerin Sarina Wiegman ausgezeichnet.
Bei der Wahl des besten Spielers, die seit der Ausgabe 2016 schlicht "The Best" – der Beste heißt, war der Brasilianer Kaka 2007 der letzte Preisträger, der nicht Messi oder Ronaldo hieß. Neymar waren Außenseiterchancen eingeräumt worden, weil dessen populärer 222-Millionen-Transfer vom FC Barcelona zu Paris St. Germain kurz vor dem Wahlzeitraum (21. August bis zum 7. September) finalisiert worden war.
Doch für Ronaldo, der im gepunkteten Designeranzug im Palladium ankam, sprach allein schon die Statistik: Der amtierende Weltfußballer, seit Sommer dreifacher Vater, führte Real mit zwei Toren im Finale zur ersten erfolgreichen Titelverteidigung in der Champions League überhaupt. Mit insgesamt zwölf Treffern war der Portugiese wieder einmal bester Torschütze des Wettbewerbs. Mit Madrid holte er die erste Meisterschaft seit 2012. Messi und Neymar konnten dagegen "nur" den spanischen Pokalsieg feiern.
"Das sind alles hervorragende Spieler", sagte Rekordnationalspieler Lothar Matthäus, 1991 der bislang einzige deutsche Weltfußballer: "Aber es ist eben auch entscheidend, wer Titel mit der Mannschaft gewonnen hat."