Nach vier erfolgreichen Jahren beim Landesligisten TSV Straßberg ist für Trainer Oliver Pfaff am Saisonende Schluss. Foto: Kara

Fußball: Scheidender Trainer des Landesligisten TSV Straßberg schlägt einige Angebote aus. 

Oliver Pfaff gehört zu den besten Trainern im Zollernalbkreis. Beim TSV Straßberg hat der "Taktikfuchs" über Jahre etwas Besonderes aufgebaut und den Verein in der Landesliga etabliert. Vor dem Hintergrund der Corona-Krise plant er nun nach dem Saisonende erst einmal kein weiteres Engagement. 

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Für den 46-Jährigen ist die Corona-Zeit auch eine Zeit des Nachdenkens und der Neuorientierung. "Gewisse Dinge werden jetzt auch reflektiert. Wie viel Freizeitstress hat man gehabt? Welche Prioritäten sind im Leben wichtig? Viele Dinge werden neu bewertet", sagt Pfaff, der dieser Tage viel mit seiner Familie macht und sich als Lehrer auf Homeschooling umstellen musste. "Das habe ich mir relativ schnell angeeignet. Das funktioniert gut. Wir haben eine Plattform, wo Matheaufgaben gestellt werden und ich mache den Live-Unterricht per Videokonferenz", erzählt der Pädagoge.

Was natürlich fehle, seien die sozialen Kontakte, sagt Pfaff, der froh ist, dass jetzt von der Politik Lockerungen - beispielsweise für den Bereich Gastronomie - beschlossen wurden

Fußball ist die schönste Nebensache der Welt

Beim TSV Straßberg setzt Oliver Pfaff auf die Eigenverantwortung seiner Spieler. Er spricht auch von Wertschätzung. Denn jetzt wo man nicht ins Training dürfe, werde einem bewusst, welche Bedeutung das Hobby für einen habe. Man muss also nicht zum Training, sondern man darf zum Training. Dass der Ball im Amateurfußball nochmal vor dem Sommer rollt, glaubt Oliver Pfaff nicht. Für möglich hält er, dass die Restrückrunde erst im Herbst gespielt wird. Bei einem Abbruch wäre die Frage, wie es sich mit Auf- und Abstieg verhält. Würde die Quotenregelung zum Einsatz kommen, stünde der TSV Straßberg über dem Strich. "Das haben wird uns ausrechnen lassen. Aufgrund der wenigen Spiele und der erreichten Punkte gehören wir dann nicht zu den Absteigern aus der Landesliga", weiß der 46-Jährige. 

Der TSV Straßberg ist für Oliver Pfaff eine Herzensangelegenheit. Der Klassenerhalt des Landesligisten ist ihm wichtiger, als seine persönliche Verabschiedung. "Mir ist wichtig, dass die Mannschaft wieder in der Liga spielt, das andere kann man in einer Feierstunde oder einer wie auch immer gearteten Verabschiedung nachholen", so Pfaff. 

"Ich bin jetzt dreimal in Straßberg gewesen, einmal als Spieler und zweimal als Trainer. Ich war dabei beim Bezirksligaaufstieg. Da hat man natürlich eine besondere Identifikation mit dem Club", sagt der scheidende Coach, der gerne von der "Wohlfühloase TSV Straßberg" spricht. 

Überraschende Erkenntnis

"Ich werde definitiv nach dem TSV Straßberg eine Pause machen. Ich hatte viele Anfragen, doch ich habe mich entschieden", berichtet Oli Pfaff, dessen Zukunft offen ist. Er kann sich vorstellen, nur Spielerpapa für seine beiden fußballbegeisterten Söhne zu sein. Wenn alles passe, komme für ihn aber auch in Betracht, irgendwann in der Kreisliga A wieder anzufangen. Für den Moment steht für Oliver Pfaff aber das so genannte Sabbatjahr im Vordergrund.

Insgesamt haben sieben Clubs angefragt und ihr Glück bei Oli Pfaff probiert, jedoch erfolglos. Der 46-Jährige wird die Entwicklung im Bezirk weiter aktiv beobachten. Und irgendwann wird Oli Pfaff sicher auch wieder auf die Trainerbank zurückkehren.