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Fußball:

Dass der SC Freiburg Vincenzo Grifo zurückholen konnte, war eine Überraschung. Nun steht der italienische Nationalspieler gegen Augsburg vor seinem Comeback – worüber aber nicht jeder im großen SC-Kader glücklich sein dürfte.

Viel besser könnte es beim SC Freiburg derzeit kaum laufen. Mit neun Punkten nach vier Spieltagen hat der SC seinen Vereinsrekord in der Bundesliga eingestellt. Außerdem plagen die Breisgauer kaum Verletzungssorgen. Im Gegenteil: Nach seiner Rückkehr von der TSG 1899 Hoffenheim wird der italienische Nationalspieler Vincenzo Grifo am Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen den FC Augsburg erstmals wieder im Kader stehen. Damit stellt sich Trainer Christian Streich allerdings auch die Frage, wer aus der bisher so erfolgreichen Mannschaft für Grifo weichen muss.

"Die Wahrscheinlichkeit ist nicht gering, dass er spielt", sagte Streich. "Es kann aber auch sein, dass er draußen ist." Auch für den 26-Jährigen gelte, dass er "es sich erarbeiten muss, dass eintrifft, was er sich wünscht". Zurück bei seiner "zweiten Familie" und in seiner "zweiten Heimat" muss sich Grifo angesichts des übergroßen SC-Kaders einem anderen Konkurrenzkampf stellen als zuletzt.

Da die Freiburger vor der Saison nicht davon ausgehen konnten, dass eine Chance auf einen Transfer von Grifo besteht, haben sie für die offensiven Außenpositionen die beiden Südkoreaner Woo-yeong Jeong und Chang-hun Kwon verpflichtet, außerdem sind Roland Sallai und Brandon Borrello nach langen Verletzungspausen wieder fit. Alle vier gehörten beim Sieg in Hoffenheim nicht zur Startelf, was schon einiges über die neue Situation aussagt.

"Es ist schön, einen großen Konkurrenzkampf zu haben, der steigert die Qualität", sagt Grifo. "Natürlich erhoffe ich mir, dass ich viel auf dem Platz stehe, aber dazu muss auch ich Gas geben, mich anbieten und performen."

Wie es sich anfühlt, nur auf der Bank oder der Tribüne Platz zu nehmen, obwohl man fit ist, weiß der Italiener aus seiner Zeit in Hoffenheim und davor in Mönchengladbach. "Natürlich wird es ein paar enttäuschte Gesichter geben", sagt er. Sein Trainer hat damit ein Luxusproblem, das er so noch nicht kannte, das aber "für andere Trainer selbstverständlich" sei.

"Das bereitet mir Kopfzerbrechen, aber ich hatte schon welches, das zu stärkeren Kopfschmerzen geführt hat", sagt Streich. Vorsichtshalber wies er schon mal darauf hin, dass er nicht in jeder Woche "über die fußballerischen Schicksalsschläge sprechen" kann, aber er "will probieren, so gerecht wie möglich zu sein". Die nächste Herausforderung in dieser Hinsicht wartet auf ihn schon am Samstag im Heimspiel gegen Augsburg.