Der Griff nach dem Henkelpott – wem gelingt er: Zinédine Zidane (Real, links) oder Jürgen Klopp? Foto: Montage: von Gottschalck

Champions League: Reals Toni Kroos soll den 46-Tore-Sturm der "Reds" stoppen. 

Vitali Klitschko nahm als Bürgermeister von Kiew den großen Henkelpokal erst mal in seine Obhut. Wo könnte das Objekt der Begierde auch sicherer sein als in den Händen des früheren Schwergewichts-Weltmeisters?

Geht es nach Jürgen Klopp, ist der FC Liverpool der neue Besitzer der Champions-League-Trophäe. "Wir werden richtig on Fire sein. Erfahrung ist im Fußball wichtig, aber wir haben Leidenschaft. Wenn wir gewinnen, wäre eine außergewöhnliche Reise perfekt", sagte Klopp vor dem Champions-League-Kracher am Samstag (20.45 UhrZDF) gegen Titelverteidiger Real Madrid im Olympiastadion von Kiew.

Klopp gegen Zinédine Zidane, Mohamed Salah gegen Cristiano Ronaldo, Arbeiterklub gegen Königliche – selten hat ein Champions-League- Finale derart elektrisiert. Mit spektakulären Spielen oder "Heavy-Metal-Football", wie sie ihn in England feiern, sind die Reds ins Finale gerast. 46 Tore schossen Salah und Co. auf dem Weg nach Kiew – Rekord. Real setzte sich indes mit Cleverness gegen Schwergewichte wie Paris Saint-Germain, Juventus Turin und Bayern München durch.

Für Real wäre es der dritte Königsklassen-Titel in Serie. Das hatte es letztmals vor Einführung der Champions League in den 70er Jahren durch die Bayern gegeben. Für Toni Kroos wäre es schon der vierte Triumph. "Es ist sehr schwierig, ein Endspiel zu erreichen. Zwei ist noch schwieriger und drei (in Serie) ist einfach nur verrückt", sagt Kroos, der deutsche Fußball-Größen wie Franz Beckenbauer, Gerd Müller oder Uli Hoeneß mit einem weiteren Sieg hinter sich lassen würde.

Klopps Makel in der Vita

Klopp wäre schon froh, einmal Europas Thron zu besteigen. 2013 war er mit Borussia Dortmund ganz dicht dran, doch am Ende setzten sich die Bayern durch. Von sechs großen Endspielen hat der Starcoach nur eines gewonnen, ein Makel in seiner Vita. Zum Vergleich: Zidane stand als Trainer mit Real in sieben Endspielen – und gewann alle. Was der Weltmeister von 1998 auch anpackt, es wird zu Gold.

"Wir haben noch einen Job zu erledigen", sagt Klopp. Um das große Ziel zu erreichen, sind in erster Linie die "Fab Three" gefragt. 90 Tore schossen Salah, Sadio Mané und Roberto Firmino zusammen in dieser Saison. Um das Trio zu stoppen, ist auch Kroos gefragt. "Ich weiß, wie Jürgen Klopps Teams spielen. Sie werden kämpfen wie Tiere", sagt der Weltmeister.