Christian Braun ist der geborene Torjäger und hat bereits schon wieder zwölf Treffer für den A2-Ligisten FV 08 Rottweil erzielt. Foto: Holger Rohde

Der Knipser und „Schwarzwaldbomber“ glänzt beim FV 08 Rottweil immer noch als Torjäger.

Wenn Spiele des FV 08 Rottweil beendet sind, geht im DFB.net der erste Blick immer auf einen Namen: Christian Braun. Wie viele Treffer hat der 36-jährige Ausnahmestürmer wohl erzielt? Beim 5:3 der Nullachter beim FC Steinhofen waren es zwei. Zwölf hat er insgesamt schon wieder auf seinem Konto.

 

Lange Erfahrung

Woher kommt dieser Torriecher des Lauffeners mit Schuhgröße 46? „Ich habe natürlich Jahrzehnte Erfahrung aus der Verbands- und Landesliga“, wo er einst vor 18 Jahren aus der Kreisliga C bei seinem Heimatverein SV Lauffen nach 69-Toren in zwei Jahren in die Landesliga zur SpVgg. 08 Schramberg wechselte. „Vier Klassen waren damals schon heftig“, folgte in der Talstadt nach dem Abstieg der 2012 bundesweit für Aufsehen sorgende 70-Tore-Rekord des damals 23-Jährigen in der Bezirksliga mit Spielen in denen er seinerzeit auch mal fünf oder sechs Kopfballtreffer in einer Partie beisteuerte.

„Schwarzwaldbomber“

Erinnert er sich noch an diese Zeit oder führt gar Statistik, als er in den Medien gerne als „Schwarzwaldbomber“ tituliert und mit Größen wie Miroslav Klose und Horst Hrubesch verglichen wurde, weil diese den Sprung aus einer unteren Amateurklasse in die Bundesliga schafften? „Also ich zähle meine Tore nicht. Es interessiert mich heute wirklich nicht mehr. Ich setzte mir persönliche Ziele vor einer Runde, die ich keinem verrate, doch wichtig ist die Mannschaft“, hat er in jungen Jahren beinahe den Sprung in den Profifußball beim 1. FC Köln, FC Winterthur oder VfL Bochum geschafft.

Zweistellige Trefferquoten

Alles weit weg, viele Jahre her. Anno 2025 zählt für ihn der FV 08 Rottweil. 29 Tore hat das Team schon erzielt, mischt um den Wiederaufstieg mit. „Ich bin stolz, was wir mit einem kleinen Kader gerade leisten.“ Auch dank seiner Treffer, seiner Stärken: „In der Box bin mit meiner Erfahrung stark, ich antizipiere eben und wenn ich spekuliere, wohin der Ball kommen könnte, liege ich in 80 Prozent der Fälle richtig.“ Zweistellige Torquoten zwischen 20 und 30 Treffern pro Saison bei allen sieben Stationen wie in Villingendorf, Wittendorf, Zimmern oder Bad Dürrheim belegen es eindrucksvoll. Geschätzte 500 Ligatreffer dürften es inzwischen sein.

Wie hält er sich mit 36 Jahren noch so fit? „Ich muss meinen Körper pflegen, merke es schon von Sonntag bis Mittwoch in den Beinen“, schmunzelt er. „Zudem habe ich mir vor zwei Jahren in Villingendorf das Schienbein gebrochen. Im Dezember habe ich jetzt eine OP und der Nagel kommt raus. Die Jungs laufen für mich viel mit und machen mir die Wege frei, ich bekomme viele gute Bälle“, lobt er das Team.

Kameradschaft im Team stimmt

Deswegen er nach dem Abstieg geblieben ist. „Ich gebe zu, ich hatte erst den Plan irgendwo Spielertrainer zu werden, aber ich wollte nach dem harten Sommer rund um das Fusionsthema mit Suebia, dem Abstieg nicht einfach so verschwinden. Denn im Team stimmt es. Bei allem, was sicher nicht immer gut läuft, muss man auch die jetzige Vorstandschaft loben. Sie hält uns den Rücken frei, tut und macht alles. Die Kameradschaft im Team stimmt, was mir wichtig ist. Ich mag auch gerne mal zusammensitzen und ein Bierchen trinken. Dies war nicht bei allen meinen Stationen so, weil es schon Unterschiede zwischen Dorf-und Stadtvereinen gibt.“

Mit Trainer Kolar kann man gut kommunizieren

Mit Trainer David Kolar und Spieler-Co-Trainer Simon Kläger versteht er sich super. „David ist im Alter der Spieler, da kann man sehr gut kommunizieren. Simon ist ein tragender Spieler für den FV08. Wir tauschen uns aus, ich bin gerne Vorbild für jüngere Spieler und so lange es mir Spaß im Verein und der Mannschaft macht und meine Füße mich tragen, entscheide ich Jahr für Jahr wie lange ich noch kicke.“