Fußball-Bundesliga: Remis vor 4500 Fans an der Alten Försterei. Grifo netzt für Streich-Elf ein. 

Die Unterstützung von rund 4500 Fans hat dem 1. FC Union Berlin auf dem Weg zum zweiten Saisonsieg nicht geholfen. Die Eisernen trennten sich vom SC Freiburg mit 1:1 (1:1) und verpassten den möglichen Sprung nach oben. Nur im Stadion An der Alten Försterei im Corona-Hotspot Berlin waren in der Fußball-Bundesliga am Samstag mehr als 1000 Zuschauer zugelassen. Die vor dem Tor zu harmlosen Köpenicker blieben zum vierten Mal nacheinander ohne Niederlage, die Gäste aus dem Breisgau warten ebenso lange schon auf einen Sieg. Beide Teams stecken mit sechs Punkten im Tabellen-Mittelfeld fest.

Vincenzo Grifo (34. Minute) hatte Freiburg in Führung gebracht, Robert Andrich (36.) kurz darauf für die Hauptstädter ausgeglichen. In der weitestgehend ereignisarmen zweiten Halbzeit konnte sich keine Mannschaft mehr den Erfolg verdienen.

Union bestimmte die Anfangsphase mit viel Druck. Dabei fiel der agile Sheraldo Becker besonders auf. Der 25-Jährige aus den Niederlanden setzte Joel Pohjanpalo mehrfach in Szene - wenn auch ohne Erfolg. Die beste Gelegenheit hatte der aus Leverkusen ausgeliehene Finne mit einem Kopfball (20.). Die Gäste hingegen taten sich mit dem Spiel nach vorne schwer, bis Grifo mit einem platzierten Schlenzer erfolgreich war und Unions Keeper Andreas Luthe keine Chance ließ.

Doch die Berliner reagierten und nutzten einen Fehler der kurzzeitig zu passiven Freiburger Abwehr aus. Andrich traf aus rund 25 Metern mit einem flachen Schuss. Der 26-Jährige hatte auch seinen Anteil an Unions weitgehend geordneter Defensive. Dabei konnte er auch wieder auf die Unterstützung von Christian Gentner zählen. Der 35-Jährige rückte für den verletzten Grischa Prömel in die Anfangsformation.

Im Vergleich zum 1:1 am vergangenen Sonntag beim FC Schalke 04 durfte bei den Gastgebern zudem Marcus Ingvartsen für Marius Bülter von Beginn an ran. Gar nicht im Kader stand Torhüter Loris Karius, der sich am Mittwoch im Training verletzt hatte. Luthe bleibt damit vorerst die Nummer eins. Die Gäste vertrauten auf die gleiche Mannschaft wie beim 1:1 gegen Werder Bremen vor einer Woche.

Auf den Tribünen machten die Union-Fans derweil trotz des behördlichen Verbots von Fangesängen und Sprechchören Lärm. Mit lautstarkem Klatschen oder auch Rasseln, Tröten, und sogar Topfdeckeln feuerten sie ihr Team an. Das lokale Gesundheitsamt hatte die Veranstaltung für 5000 Teilnehmer trotz stark steigender Infektions-Zahlen zugelassen. Dafür gab es auch Kritik. Es durfte nicht gesungen werden. Alle Zuschauer mussten während des gesamten Aufenthaltes im Stadion einen Mund-Nasen-Schutz tragen.

Zu sehen bekamen die Fans nach dem Seitenwechsel eine zerfahrene Begegnung, in der durchdachte Aktionen selten blieben. Insgesamt taten die Berliner mehr für einen zweiten Treffer, konnten sich aber nicht belohnen. Marvin Friedrich (89.) hatte die letzte Chance.