Luca Waldschmidt wurde beim SC Freiburg groß - genauso wie Matthias Ginther. Foto: Montage: Benz

Fußball-Bundesliga: Waldschmidt, Koch, und Schwolow könnten ähnliche Wege einschlagen. 

Der SC Freiburg trifft am Freitag auf den Gladbacher Matthias Ginter und damit auf einen alten Bekannten. Wieder mal. Und auch diesen Sommer drohen prominente Abgänge.

Streich-Elf am Freitag im Einsatz

An solche Wiedersehen haben sie sich beim SC Freiburg längst gewöhnt. Seit Jahren gehen den Badenern Sommer für Sommer Leistungsträger verloren. Matthias Ginter, der diesen Freitag ( 20.30 Uhr/DAZN und Amazon Prime) mit Borussia Mönchengladbach ins Schwarzwald-Stadion zurückkehrt, war einer davon. Und vermutlich nicht der letzte. Der Verein ist auf Transfererlöse angewiesen. Deswegen kann Trainer Christian Streich "nicht zu hundert Prozent ausschließen", dass sowohl Alexander Schwolow als auch Robin Koch und Luca Waldschmidt den Sport-Club nach dieser Saison verlassen und die Kasse füllen.

Finanzielle Gesundheit 

"Oberste Priorität hat in diesem Verein die finanzielle Gesundheit und eine ausgewogene Vorsicht im Denken", erklärt Streich. Auch, wenn es – mitunter durch die Corona-Krise – derzeit viele Unwägbarkeiten gibt, ist er davon überzeugt, dass der aktuelle Bundesliga-Achte auch in der kommenden Saison "wieder eine konkurrenzfähige, spannende und hungrige Mannschaft haben wird". Von den beiden Torhütern wird bis dahin aber wohl einer gehen, denn wie Schwolow hat auch Mark Flekken den Anspruch auf die Nummer eins. Schwolow würde aber nur dann eine neue Herausforderung suchen, "wenn es wirklich etwas ist, das total passt". Wechselgerüchte gibt es nicht nur um den 28 Jahre alten Keeper, sondern auch um Verteidiger Koch (23) und Stürmer Waldschmidt (24), die in Freiburg zu Nationalspielern wurden.

Stattliche Ablöse 2014 aus Dortmund

Das hat auch Ginter beim Sport-Club geschafft. Der Verteidiger wechselte 2014 zunächst nach Dortmund und bescherte den Freiburgern eine stattliche Ablösesumme. Die erhoffen sie sich nun auch von anderen beim SC aus- oder weitergebildeten Spielern. "Die hohe Durchlässigkeit zu den Profis und das Vertrauen gibt jungen Spielern die Möglichkeit, vergleichsweise viel Spielpraxis und Erfahrung zu sammeln, die sie dann später für größere Klubs interessant macht", erklärt Ginter das Erfolgsrezept seines Heimatvereins.

Gleichzeitig sei die fußballerische Ausbildung sehr anspruchsvoll, und der Trainer und die Verantwortlichen würden "sehr großen Wert auf Disziplin, Mentalität, Ehrgeiz, Demut, Dankbarkeit und Bodenständigkeit legen – das formt die Persönlichkeit". Auch das mache die SC-Profis für andere Klubs zu attraktiven Neuzugängen. Ginter hat sich als Bundesliga- und Nationalspieler etabliert. Es gibt aber auch Profis, die nach ihrem Weggang aus Freiburg nicht so glücklich geworden sind. Vincenzo Grifo etwa kehrte nach seinem Wechsel zu Mönchengladbach über den Umweg Hoffenheim wieder zum SC zurück.

Schwolow hat das verfolgt. Der Keeper weiß auch seinen finanziell gesunden Verein zu schätzen. Er kennt Beispiele von Spielern anderer Klubs, die sich angesichts auslaufender Verträge Sorgen um ihre Zukunft machen. "Ich rechne damit, dass manche Spieler gerne bei ihrem Verein bleiben wollen, auf den sie sich verlassen können." Ob das dann auch für ihn gelten wird, ließ Schwolow allerdings noch offen.