Landesliga: Sportfreunde Gechingen entscheiden Duell mit SV Wittendorf mit 3:2 zu ihren Gunsten.
SF Gechingen – SV Wittendorf 3:2 (1:1). Fußball kann Glückshormone freisetzen oder maßlose Enttäuschung bereiten – beides passierte in der 3. Minute der Nachspielzeit in der Landesliga-Partie zwischen den SF Gechingen und dem SV Wittendorf.
Ein letzte Schlag auf die rechte Außenposition, ein Laufduell zwischen Steffen Honigmann und dem jungen Jakob Schmid, dieser war etwas zu ungestüm, und Schiedsrichter Sven Sattler zeigte auf den ominösen Punkt.
Die Proteste hielten sich in Grenzen. Auf dem Gechinger Sportplatz stellte sich vielmehr die Frage: Trifft Bastian Bothner oder trifft er nicht. Der SFG-Torjäger hatte sich in dieser Partie trotz seiner drei Treffer als Chancentod erwiesen. Er hatte bis dahin vier Hundertprozentige liegengelassen. Bothner lief an, das Spielgerät rauschte ins linke untere Ecke, und die sehnlichst erhofften drei Punkte auf das Gechinger Konto.
Die Sportfreunde Gechingen waren gut in das Spiel gekommen, hatten sich gleich zwei, drei gute Möglichkeiten erarbeitet, der Abschluss ließ aber bis auf den Führungstreffer von Bastian Bothner (15.) zu wünschen übrig.
Nach gut 20 Minuten wendete sich das Blatt. Der Aufsteiger wurde etwas mutiger, riss das Geschehen an sich und kam durch Henry Seeger zum Ausgleichstreffer.
Im zweiten Abschnitt ging das Spiel hin und her, wobei Kampf und Einsatz klar über den spielerischen Elementen lag. Nach einer Stunde dann fast der Knackpunkt im Spiel. Bastian Bothner hatte in der 59. Minute erneut eine die Möglichkeit verpasst, der abgewehrte Ball entwickelte sich zum Konter, den Lucas Haug überlegt mit dem 2:1 für die Gäste abschloss.
Als Dennis Carl in der 69. Minute vor Patrick Haug an den Ball kam, war dies schon ein sicheres Zeichen, dass beim Tabellenfünfzehnten die Kräfte schwanden. Den von den Fans sehnlichst erhoffte Ausgleich leitete der eingewechselte Marcel Voellmer mit Balleroberung und präziser Flanke auf Bastian Both-ner (76.) ein und das ausgerechnete in einer Phase, in der sich die Gäste etwas von dem Druck lösen konnte und Sergej Rube sogar die Chance zum 3:2 hatte. In der 84. Minute dann blankes Entsetzten bei den SFG Fans, als Bastian Bothner erneut ein Riesending versemmelte.
Man muss es den Gastgebern hoch anrechnen, dass sie danach nicht die Köpfe hängen ließen und weiter nach vorne spielten und in der Nachspielzeit tatsächlich noch belohnt wurden.
SF Gechingen: Manuel Potemke, Alexander Pretsch (90.4 Domenico Pellino), Dennis Carl, Heiko Schmidt, Dominik Gräber (80. Marcel Berberoglu), Kevin Kielwein, Andreas Kiwranoglou, David Weinhardt (80. Pascal Buyer), Bastian Bothner, Kai Becker (66. Marcel Voellmer), Steffen Honigmann.
SV Wittendorf: Lukas Finkbeiner, Robin Schillinger (77. Martin Schoch), Christopher H. Klein, Radion Eckert, Patrick Haug (Jakob Schmid), Sergej Rube, Djoro E. Zeze (46. Kai Totzl), Harry Seeger, Stefan Joos, Lysander Skoda, Lucas Haug.
Tore: 1:0 (15.) Bastian Bothner; 1:1 (30.) Hary Seeger; 1:2 (60.) Lucas Haug; 2:2 (75.) Bastian Bothner; 3:2 (90.+3/Handelfmeter) Bastian Bothner.
Schiedsrichter: Sven SattlerAssistenten: Tobias Lochmüller, Florian Wessely.
Zuschauer: 200.
Trainerstimmen
Benni Maier, SF Gechingen:
"Das war nichts für schwache Nerven. Wir waren sicherlich die fittere Mannschaft, alle drei Tore wurden über die Flügel vorbereitet. Das war der richtige Weg. Aber wir hätten das Spiel natürlich schon viel früher zu unseren Gunsten entscheiden müssen."
Torsten Stellen, SV Wittendorf:
"Die Spielanlage war gut, stark wie die Mannschaft nach dem Rückstand zurückgekommen und sogar in Führung gegangen ist. Ich denke, mit etwas mehr Erfahrung hätten wir hier bestehen können. Aber ein Fehler zu viel in der Landesliga reicht für eine Niederlage aus – so bitter das auch jetzt für uns ist."