Frauenfußball: Nach Joshua Kimmich macht Maximiliane Rall Furore im DFB-Trikot. Seit 2017 in Hoffenheim.
Im beschaulichen Bösingen werden Nationalspieler "gemacht" – zumindest geformt. Nach Joshua Kimmich lässt nun Maximiliane Rall auf den großen Bühnen des Fußballs aufhorchen. Dabei sei das nie ein bewusstes Ziel von der in Rottweil geborenen, demnächst 25-Jährigen, gewesen.
Doch ihre Leidenschaft am Fußball sorgte dafür, dass Maximiliane Rall inzwischen nicht nur bei der TSG Hoffenheim angekommen ist, sondern über das Team des Bundesligisten nun sogar den Sprung in die Nationalmannschaft geschafft hat. Beim Testspiel der DFB-Frauen gegen Italien vor einer Woche feierte Rall ihr Debüt im Nationaltrikot. 5:2 gewann Deutschland. "Es war ein tolles Gefühl, für die Nationalmannschaft auf dem Platz zu stehen", verkündet Rall über die Homepage der TSG Hoffenheim.
"Der Moment, als wir im Tunnel standen, die Einlaufmusik anging und man schon die Flutlichter gesehen hat – unbeschreibliches Gefühl, auf den Platz zu laufen", so Rall weiter und fügt nüchtern an: "Letztendlich war es aber einfach ein Fußballspiel und wir hatten eine Menge Spaß." Herrschte in den ersten Aktionen noch eine gewisse Nervosität, sei sie dann ganz gut ins Spiel gekommen
Maxi Rall wechselte im Winter der Saison 2014/15 in das Zweitligateam der TSG und schaffte 2017 den Sprung in den Bundesliga-Kader. Im August dieses Jahres erhielt die 24-Jährige, die am Sonntag 25 wird, erstmals eine Einladung zur Nationalmannschaft. Auch beim Testspiel am vergangenen Dienstag in Erfurt gegen Spanien, dem "Abschiedsspiel" von Trainer Horst Hrubesch, das 0:0 endete, wurde Maximiliane Rall eingewechselt. Innerhalb von vier Tagen der zweite Einsatz in der Nationalmannschaft, das eröffnet Perspektiven.
Dabei sei bisher "alles so weit weggewesen", gesteht sie ein, nie bewusst die Nationalmannschaft als Ziel gehabt zu haben. "Trotzdem habe ich immer viel an mir gearbeitet und zusätzliche Einheiten geschoben. Wichtig ist, dass man nicht den Spaß verliert und nicht zu verbissen ist", verrät Maxi Rall im Interview mit "achtzehn99.de".
Das nächste Highlight steht für die Bösingerin in Diensten der TSG Hoffenheim bereits am morgigen Sonntag an. Im Achtelfinale des DFB-Pokals gilt es gegen den SC Sand. Das wird kein Spaziergang, weiß man beim Team aus dem Kraichgau, zumal die Partie beim SC Sand stattfindet. Die Gastgeberinnen sind für ihre kämpferischen Tugenden bekannt, gerade mit ihren Fans im Rücken, stellt man sich bei den TSG-Frauen auf ein umkämpftes Spiel ein.
Beim VfB Bösingen ist die Freude über diese Entwicklung groß. "Das dürfte wohl einmalig sein, dass aus einem Verein zwei Fußballer solch eine Entwicklung nehmen und es bis in die Nationalmannschaft schaffen", sagt Ingo Ohnmacht, Vorsitzender des VfB Bösingen. "Das ist ein Aushängeschild für unseren Verein und ein Beleg für die gute Jugendarbeit, die in Bösingen geleistet wird", fügt Ohnmacht an
Mit Fleiß und Kämpferherz spielte sich Maximiliane Rall, die aus der Jugendabteilung des VfB Bösingen stammt, im Sommer 2017 ins Bundesligateam der TSG Hoffenheim. Zuvor stand die gebürtige Rottweilerin zweieinhalb Jahre im Kader der TSG Hoffenheim II, verhalf der Mannschaft von Siegfried Becker und Lena Forscht erst zum Klassenerhalt und dann zu zwei Meisterschaften in der 2. Bundesliga Süd. Deutschlands höchste Spielklasse ist für die Psychologie-Studentin jedoch nicht unbekannt. Bereits beim VfL Sindelfingen (2012 – 2014) sammelte Rall in 35 Spielen Bundesliga-Erfahrung. Insgesamt absolvierte Maxi Rall bislang 125 Einsätze in der 1. und 2. Frauen-Bundesliga, Inklusive Pokalwettbewerb, erzielte die Abwehrspielerin dabei 19 Tore.