Am Einsatz hat es nicht gefehlt, doch es gab für die Nagolder auf dem Holzgerlinger Kunstrasen kein Durchkommen. Foto: Kraushaar Foto: Schwarzwälder Bote

Landesliga: Team von Trainer Armin Redzepagic verabschiedet sich mit 0:3-Niederlage in die Winterpause

Matthias Müller für Bubacarr Sanyang im Tor, Lysander Skoda nach seiner Sperre zurück im Mittelfeld, Berk Özhan für Luka Kravoscanec im Angriff, die Umstellungen beim VfL Nagold waren durchaus überschaubar.

Was beim Fußball-Landesligisten aus dem Kreis Calw im letzten Spiel vor der Winterpause nicht gepasst hat, war das Ergebnis. Mit einer schwierigen Aufgabe hatte man beim VfL Nagold in Holzgerlingen schon gerechnet, mit einer 0:3-Pleite allerdings nicht.

Als Gründe für den unter dem Strich brotlosen Auftritt bei der Spvgg Holzgerlingen taugen die Umstellungen in der Mannschaft keinesfalls. Alle sind gestandene Landesligakicker, fast alle haben Verbandsligaerfahrung. Da hätte man schon erwarten können, dass dem VfL Nagold zumindest ansatzweise Lösungen gegen die Spielweise der Platzherren einfallen würden.

Doch nichts dergleichen war der Fall. Nachdem sich die Mannschaft aus Nagold vom engagierten Auftakt der Grün-Weißen mit der schnellen Führung überraschen ließ, schaute sie fast 20 Minuten zu, wie sich Steffen Wagner und Alex Theis in der Innenverteidigung der Platzherren die Bälle zuschoben.

Erst als der VfL Nagold mit schnellen Anlaufen das (frühe) Zeitspiel der Gastgeber zu unterbinden versuchte, entwickelte sich eine Torchance. Diese war wirklich hochkarätig, doch die konnte der Verursacher (Steffen Wagner) gegen Niklas Schäuffele in überragender Manier klären.

Die verbleibenden 65 Minuten waren aus Nagolder Sicht zum Vergessen. Die Offensivleistung reichte in der Regel nicht mal zum gegnerischen Strafraum.

Die Holzgerlinger erstickten das Nagolder Umschaltspiel mit einer laufstarken Vorstellung an der Mittellinie. Acht bis neun Spieler machten geschickt die Räume eng und zwangen den Tabellendritten zum quer spielen und zu langen Bälle in die Spitze.

Diese gerieten auf dem kleinen Kunstrasenplatz in schöner Regelmäßigkeit zu lang. Scharfe Diagonalbälle, oder gar Grundlinienspiel – Fehlanzeige. Aus Sicht der VfL-Fans war es ein weiteres Ärgernis, dass der größte Teil der zahlreichen Einwürfe nach hinten ausgeführt wurden.

Wir haben heute eine andere Mannschaftsleistung gesehen, die Spieler haben heute sehr viel geleistet", zeigte sich der Holzgerlinger Trainer Martin Oßwald – "Das waren nicht nur drei Punkte, sondern auch eine ganz wichtige Reaktion der Mannschaft vor der Winterpause" – zufrieden.

Das Team vom Schönbuchrand zwang den VfL Nagold, die Bälle immer wieder hinten herum zu spielen und schindete so viel Zeit. Das sah auch sein Gegenüber, Armin Redzepagic, doch seine Mannschaft konnte keinen der Lösungsansätze umsetzen. Der VfL-Coach hatte schon vor dem Spiel geahnt, was auf dem kleinen Platz auf seine Elf zukommen würde und deren Probleme mit der Holzgerlinger Spielweise schon im Vorfeld angedeutet.

"Die haben uns heute geerdet", kommentierte Armin Redzepagic die Niederlage ganz humorlos. Dabei sah er weniger das 0:3 mit den zwei Toren in der Nachspielzeit, sondern eher die Phase vom 0:1 (9.) bis zur 90. Minute. "Wenn du vorne mitspielen willst, dann musst du solche Spiele gewinnen", meinte der VfL-Trainer.

Mit so einer Leistung stufte er das Saisonziel zwischen Platz fünf und drei als realistisch ein. An seiner Körperspannung war ersichtlich, zufrieden sieht anders aus.

Und die lag beileibe nicht nur an der Rudelbildung nach dem Abpfiff. Da gab es noch einige unschöne Szenen, die auf einem Sportplatz – was nach den Vorkommnissen in den letzten Wochen in Deutschland eigentlich allen Akteuren bewusst sein sollte – nichts zu suchen haben.