Gabriel Marczok, Benjamin Kammerer, Patrick Born, Matthias Grobs und Christoph Krajewski (von links) bilden den neuen Ausschuss der Schiedsrichtergruppe Rottweil. Foto: Peiker Foto: Schwarzwälder Bote

Fußball: Zahlreiche personellen Veränderungen bei der Schiedsrichtergruppe Rottweil / Spadinger hört auf

Generationswechsel bei der Schiedsrichtergruppe Rottweil. Nach rund 20 Jahren als Schiedsrichterobmann gibt Dietbert Spadinger aus Rottweil die Verantwortung an den jungen Benjamin Kammerer weiter.

Der 31-jährige Bösinger wurde bei der Schiedsrichter-Hauptversammlung im Hofer-Saal der Kreissparkasse Rottweil einstimmig gewählt. "Es ist nach diesen vielen Jahren einfach an der Zeit die Verantwortung an einen jüngeren Schiedsrichterkollegen zu übertragen", begründete Dietbert Spadinger, dass er nach fast 20 Jahren nicht mehr kandidierte, dem Bezirk Schwarzwald aber in einer anderen Funktion weiterhin zur Verfügung stehen wird.

Neben Spadinger scheiden mit Thomas Glantz (Rottweil-Göllsdorf), Dieter Lamparter (Rottweil) und Werner Pfundstein (Schramberg) drei weitere, langjährige Mitglieder aus dem Ausschuss der Schiedsrichtergruppe Rottweil aus und machen den Weg frei für drei junge Nachfolger. Dies werden Matthias Grobs (Wellendingen), Patrick Born (Beffendorf) und Christian Günter (Aichhalden) sein.

"Ich hoffe, dass ich die tolle Arbeit, die Dietbert Spadinger mit seinem Team die letzten Jahre geleistet hat mit meiner neuen Mannschaft fortführen kann. Dabei baue ich auf die Unterstützung aller Schiedsrichterkollegen und Mitglieder in der Gruppe", betonte der neue Schiedsrichter-Obmann Benjamin Kammerer.

Dietbert Spadinger ging in seinem letzten Bericht als Schiedsrichter-Obmann noch einmal auf die letzten drei Jahre (in diesem Turnus finden die Schiedsrichter-Hauptversammlungen statt) ein. Neben dem Rückgang der Schiedsrichter im Kreis Rottweil (von 120 auf 95) ist es die Gewalt auf den Sportplätzen, die Spadinger mit großen Sorgenfalten sieht: "Es ist nicht so, dass die Delikte zunehmen, aber insgesamt sinkt die Hemmschwelle doch gewaltig, was körperliche und verbale Bedrohungen rund um die Sportplätze betrifft."

Die Schiedsrichtergruppe Rottweil hat ein großes Programm zu bewältigen, so gilt es rund 3000 Spiele (im Junioren- und aktiven Bereich) pro Saison mit Schiedsrichter zu besetzen. "Schwierig wird es dann, wenn eingeteilte Schiedsrichter kurzfristig, noch am Spieltag, absagen und diese Spiele dann neu besetzt werden müssen." Zudem richtete Spadinger einen weiteren Appell an seine Schiedsrichterkollegen. "Die Teilnahme bei den Schulungen, die zu Pflichtveranstaltungen gehören liegt bei gerade einmal 57 Prozent." Wenn nämlich Schiedsrichter diese Schulungen nicht regelmäßig besuchen, können sie für ihre Vereine auch nicht angerechnet werden.

Gewalt auf den Plätzen ist nicht zu tolerieren

Verbandsschiedsrichter-Obmann Giuseppe Palilla (Trossingen) ging in seinem Referat auch auf die Problematik des Rückganges der Schiedsrichter im gesamten Gebiet des württembergischen Fußballverbandes ein. "Es ist uns im Verband ein ganz wichtiges Vorhaben neue Schiedsrichter zu gewinnen, aber auch die Erhaltung der vorhandenen Kollegen", spricht Pallila die Tatsache an, dass in der Altersstruktur von 30 bis 45 Jahren der Rückgang der Schiedsrichter am gravierendsten ist.

Zudem sprach auch der Verbandsschiedsrichter-Obmann die sinkende Hemmschwelle bei Gewaltdelikten auf den Sportplätzen an, Pallila auch Beispiele nannte, wo ein Schiedsrichter in der Kabine von einem Spieler, der zuvor des Feldes verwiesen wurde, körperlich angegangen wurde oder ein Spieler mit einer abgebrochenen Getränkeflasche auf einen Schiedsrichter los ging.

"Dies sind Dinge, die absolut nicht zu tolerieren sind. Damit solche Vorfälle nicht überhand nehmen, sind wir alle gefordert, Schiedsrichter, Spieler und auch Zuschauer, uns insgesamt zurückzunehmen und uns auf das zu konzentrieren, was am Wichtigsten ist, nämlich die Freude und der Spaß am Fußball."