Spielertrainer Sergej Golubkow hat seinen SV Breitenberg/Martinsmoos an die Tabellenspitze geführt. Foto: Wasserbauer Foto: Schwarzwälder Bote

Kreisliga A: Sergej Golubkow, Spielertrainer des SV Breitenberg/Martinsmoos, über die bislang erfolgreiche Saison.

Der SV Breitenberg/Martinsmoos führt die Kreisliga A Staffel 1 mit großen Vorsprung an – für viele überraschend. Wir haben uns mit Spielertrainer Sergej Golubkow über die Stärke seines Teams, die Meisterschaftsambitionen und das anstehende Derby gegen den SC Neubulach unterhalten.

17 Spiele sind bislang absolviert. Der SV Breitenberg/Martinsmoos hat 13 Siege bei nur zwei Unentschieden und zwei Niederlagen geholt. Was macht Ihr Team diese Saison so stark?

Der Respekt im Team voreinander. Vor drei Jahren wären die Jungs eigentlich abgestiegen. Dadurch ist die Mannschaft noch näher zusammengerückt und eine geschlossene Einheit geworden. Seither spielen wir immer vorne in der Tabelle mit und sind zweimal hintereinander Dritter geworden.

Die Meisterschaft muss beim derzeitigen Vorsprung natürlich das Ziel sein?

Ehrlich gesagt: Nein. Ziel war es vor der Saison möglichst viele Punkte gegen den Abstieg zu holen. Das bleibt es auch weiterhin. Alles was oben drauf kommt, ist ein Bonus. Die Klasse ist diese Saison sehr ausgeglichen und fast jedes Spiel hart umkämpft. Man muss auch sagen, dass wir aus wenig sehr viel gemacht haben. Wir waren nicht immer die bessere Mannschaft, haben die Spiele trotzdem fast immer gewonnen.

Aber wenn man auf die Tabelle schaut, beginnt man da nicht ein wenig von der Bezirksliga zu träumen?

Klar, sportlich ist der Reiz schon da, vor allem bei den Spielern. Im ganzen Verein wird da aber kein Druck gemacht. Wir sind ein kleiner Klub und das wissen alle. Man muss aber auch sagen: Mit unserer Personalsituation hätten wir es bei einem Aufstieg in der Bezirksliga sehr schwer.

Wieso?

Wir haben derzeit meistens gerade einmal 13, 14 einsatzfähige Spieler bei den Spielen. Als vor der Saison Niklas Roller nach Altburg gewechselt ist und Tobias Waidelich aufgehört hat, waren das ziemliche Einschnitte. Wir hatten Glück, dass David Roller mitten in der Saison zu uns kam. Jetzt hat sich aber Jan Erik Möller im Spiel gegen Würzbach schwer verletzt und das Kreuzband gerissen. Wir stehen also ohne wirklich gelernten Stürmer da.

Sind dann Neuzugänge im Winter geplant?

Wen soll ich denn nach Breitenberg locken? Nein, wir sind froh über die Jungs, die wir haben. Die geben alles. Wenn jemand wechselt, dann gehen die eher zu den Vereinen in der Umgebung mit den besseren Entwicklungsmöglichkeiten und Rahmenbedingungen. Zum SC Neubulach zum Beispiel.

Apropos Neubulach. Am Wochenende steht im letzten Spiel vor der Winterpause der Klassiker gegen den SC an.

Ja, alle reden schon darüber und machen viel Wind. Für mich als Trainer ist es aber ein ganz normales Spiel, bei dem es auch nur um drei Punkte geht.

Der SC Neubulach ist als Dritter aber einer Ihrer direkten Verfolger.

Das wird schon ein Hammerspiel. Die werden besonders motiviert sein. Wie alle, die in den kommenden Spielen gegen uns antreten. Wenn wir die nächsten drei, vier Spiele gewinnen, dann denken alle, die Meisterschaft sei schon entschieden. Das wollen die natürlich verhindern.

Im Hinspiel konnte Ihre Mannschaft zu Hause gegen Neubulach sogar einen 0:2 Rückstand noch drehen. Springt auch dieses Mal wieder ein Sieg heraus?

Im September haben wir eine tolle Moral bewiesen, aber wir waren eigentlich die ganzen 90 Minuten die bessere Mannschaft. Das haben auch die Neubulacher so gesehen. Dieses Mal sehe ich uns nicht in der Favoritenrolle, auch wenn uns diese wegen der Tabellensituation zugeschrieben wird. Mit Neubulach ist immer zu rechnen. Auf ihrem Kunstrasen in Neubulach haben sie meiner Meinung nach auch deutliche Vorteile. Die trainieren dort ja auch. In den vergangenen Jahren gab’s für uns dort nicht viel zu holen.

Nach dem kommenden Wochenende beginnt die lange Winterpause, erst Anfang März geht es weiter. Wie hält man als Trainer da die Spannung bei den Spielern hoch?

Ich muss da gar nicht viel machen, durch die besondere Situation als Tabellenführer bleibt die Spannung ganz von allein bei allen oben. Wenn wir einfach weitermachen und trainieren, können wir noch viel erreichen.  

Die Fragen stellte Michael Oehler.