Die Löffinger um Lukas Laber (links) ließen mit einem Sieg in Furtwangen um Markus Ringwald aufhorchen. Foto: Gerd Kienzler

Landesliga Staffel III: FC Gutmadingen startet gut in die Runde. Schonach und Furtwangen mit Niederlagen. 

Der Saisonstart in der Landesliga Staffel III Südbaden hatte einige Überraschungen im petto. 

FC Furtwangen

Nach dem Schlusspfiff am Freitagabend – gerade stand die 0:1-Niederlage gegen Löffingen fest – war der Furtwanger Trainer Uwe Müller sichtlich enttäuscht: "Ich hatte mir dieses Spiel eigentlich etwas anders vorgestellt. Die erste Halbzeit haben wir einfach verschlafen. Nach der Pause wurde es durch die Auswechslungen sichtlich besser. Wir hatten auch unsere Chancen zum Ausgleich. Natürlich waren wir dann für Konter der Löffinger offen. Wenn sie diese besser ausspielen, ist das Spiel schon nach 75 Minuten entschieden. Wir haben uns zu viele Fehler geleistet. Natürlich muss sich die neue Mannschaft erst finden, aber viel Zeit bleibt uns nicht, denn am Sonntag wartet schon das zweite Derby in Schonach." Die Schonacher hoffen, dass sich die Verletzung von Marcel Wetzig als nicht so schwer herausstellt. Ob es bei Jan Meier am Sonntag schon klappt, bleibt abzuwarten. Auf jeden Fall wird Tim Geiger wieder zur Mannschaft stoßen, der aus dem Urlaub zurückkehrt.

FC Löffingen

Jörg Klausmann, der Löffinger Trainer, war nach dem 1:0-Sieg an seiner früheren Wirkungsstätte natürlich zufrieden. "Wir hatten mehr Spielanteile und müssen bei diesen hochkarätigen Chancen den Sack eigentlich früher zumachen, dann brauchen wir nicht bis zum Schlusspfiff zittern. Der Sieg ist aus meiner Sicht verdient, denn wir waren an diesem Abend einfach giftiger in den Zweikämpfen, Wir hatten sicherlich auch spielerische Vorteile. Das Tor war toll herausgespielt. Lukas Laber hat dann eiskalt verwandelt. Wir sind auf einem guten Weg."

FC Schonach

Den Saisonstart hatte sich Alex Fischinger, Trainer des FC Schonach, sicherlich anders vorgestellt. Gegen den SC Gottmadingen-Bietingen verlor Schonach am Sonntag mit 2:6. Mehr als eine Halbzeit lang spielte der FCS sogar gegen einen Mann weniger. "In der ersten Hälfte waren wir die bessere Mannschaft, da haben wir vieles gut umgesetzt. Nach der Halbzeit müssen wir mit 3:2 in Führung gehen, dann verlieren wir das Spiel nicht. GoBi hat nach dem Platzverweis viel besser gespielt. Der Gastgeber hat am Ende auch verdient gewonnen, wir haben es ihm vor dem Tor viel zu leicht gemacht", resümierte Schonachs Trainer nach dem Abpfiff.  

FV Marbach

Große Freude herrschte bei Aufsteiger FV Marbach nach dem 0:0 im ersten Landesliga-Spiel der Vereinsgeschichte gegen den FC Singen 04. "Wir haben vor dem Spiel gesagt, dass wir keinen Druck haben, die Jungs locker ins Spiel gehen können und sollen. Es ist ein Spiel von vielen", betonte Patrick Fleig. Der FVM-Trainer hatte im Vorfeld mit Co-Trainer Fabian Schwarz eine gewiefte Defensivtaktik ausgearbeitet und überraschte in der Anfangsformation mit einigen Änderungen. In der Viererkette setzte er auf Geschwindigkeit und gab Manuel Tränkle sowie Tim Häring den Vorzug vor Fabian Egger und Julian Körber. Youngster Niklas Burkhard feierte eine starke Premiere als Außenverteidiger. Er legte Singens Offensivroutinier Sven Körner 90 Minuten lang an die Leine. Die FVM-Abwehr ließ sich nicht locken, stand tief, der ganze Teamverbund verschob prächtig die Räume und zwang Singen so zu einem durchschaubaren Spiel mit gefühlt 50 langen Bällen in die Spitze.

Marbachs Körber indes konnte zuletzt nicht voll trainieren, weil er in Berlin die Lizenzprüfung für den DFB-Elite-Jugend-Trainerschein absolvierte. "Den habe ich erfolgreich bestanden", fieberte er mit seinen Teamkollegen zunächst von der Auswechselbank aus mit. Er musste in der Schlussphase dann aber der Defensive Stabilität geben, denn zwei der vier Kettenspieler waren mit einer Ampelkarte in den letzten sieben Minuten vom Feld geflogen. Michael Effinger und Tim Häring sind so im nächsten Spiel beim FC Neustadt gesperrt. Eine echte Herausforderung war für die Verantwortlichen des FVM bei 300 Zuschauern die Umsetzung des Hygienekonzepts bei der Bewirtung (diese wurde ins Freie verlegt), was aber mit dem Einsatz vieler Helfer sehr gut klappte.

FC Bad Dürrheim

Der Landesliga-Auftakt des FC Bad Dürrheim gegen die SG Dettingen-Dingelsdorf endete 0:0. Beiden Mannschaften war deutlich anzumerken, dass es der erste Spieltag war, die Verkrampfung war förmlich zu spüren. "Mit der Zeit wurde es dann immer besser, beide Mannschaften spielten sich frei", sah Cheftrainer Enrique Blanco im Verlauf der Partie einige Dinge, die ihm gefielen. Im Vergleich zu den letzten Vorbereitungsspielen war vor allem die Defensive deutlich verbessert, doch im Spiel nach vorne fehlten sowohl die Ideen als auch die Durchschlagskraft. "Wir haben gesehen, woran wir noch arbeiten müssen", möchte Blanco im kommenden Derby gegen Gutmadingen Fortschritte sehen. Vor allem wird es dann auch darauf ankommen, dass die Spieler ihre Nerven im Griff zu behalten. "Gelbe Karten wegen Meckerns oder dem Wegschlagen von Bällen können wir uns nicht erlauben", betont Blanco.

FC Gutmadingen

Entspannt und erleichtert wirkte Steffen Breinlinger, der Trainer des FC Gutmadingen, nach dem überraschenden 1:1 beim Titelfavoriten SpVgg. F.A.L. "Der erste Spieltag hat einmal mehr von den Ergebnissen her schon gezeigt, dass die Liga sehr ausgeglichen und alles möglich ist. Löffingen siegte in Furtwangen, Marbach überraschte gegen Singen – und wir ebenso. Wir freuen uns sehr über den einen Punkt. Im Vorfeld war dieser sicherlich nicht zu erwarten gewesen", lobte er sein Team dafür, "dass die Jungs nach dem schnellen 0:1 in der sechsten Minute sofort zurückgekommen sind".

Sein Torjäger-Brüderpaar Manuel und Benjamin Huber besorgte den Ausgleich, Torhüter Christian Jaensch hielt in einigen Szenen in der zweiten Halbzeit das Remis fest. "Und Frickingen hätte sich wirklich nicht beklagen dürfen, wenn wir zum Schluss noch den Siegtreffer erzielen." Es überraschte Breinlinger zu Beginn, "dass F.A.L. mit seiner körperbetonten und aggressiven Spielweise eigentlich unseren Stil anwendete". Der Coach sah es zudem als positiv an, "dass wir bis zum Schluss selbst Lösungen gesucht haben und zu Chancen gekommen sind. Sicherlich merkt man aber, dass nach der langen Pause alle Teams noch nicht voll im Rhythmus sind."