Doppelten Grund zum Torjubel hatten beim 5:1-Sieg des FC Holzhausen gegen den SV Nehren Kapitän Marc Wissmann (links) und Sonay Erdem. Foto: Burkhardt Foto: Schwarzwälder Bote

Landesliga: Holzhausens Trainer hofft in Zimmern aber auf Rückkehr von Janik Michel

In der ersten Halbzeit gegen den SV Nehren vier Mal eiskalt zugeschlagen, in den zweiten 45 Minuten den Vorsprung souverän verwaltet. Der Reifeprozess beim FC Holzhausen hinsichtlich höherer Aufgaben scheint trotz gelegentlicher Rückschläge voranzuschreiten.

Dazu gehört, dass sich Trainer Onur Hepkeskin auch von einem glatten 5:1-Erfolg nicht blenden lässt und die erneut offensichtlich gewordenen Defizite offen anspricht. Als da wären der gelegentlich zu langsame Spielaufbau und die fehlende Durchsetzungsfähigkeit in Zweikämpfen im Mittelfeld, die bei einem konsequent anlaufenden Gegner zu Ballverlusten führt. Situationen, die bei einer Mannschaft in der Vorwärtsbewegung immer gefährlich sind, diesmal im Gegensatz beispielsweise zum Spiel in Darmsheim auch durch zwei gute Reaktionen von Niklas Klemenz nicht bestraft wurden.

Vor dem nach Ablauf der Sperre des etatmäßigen Torwarts Kevin Fritz letztmals zwischen den Pfosten stehenden Youngster agierte als Ersatz für den länger ausfallenden Roland Hoch mit einer soliden Leistung Raphael Ruf in der Innenverteidigung neben Oliver Gratwohl. Eine Lösung, die man sich auch in den kommenden Spielen vorstellen kann, wobei das Stellungsspiel des Duos bei langen Bällen in die Spitze noch verbesserungsbedürftig ist.

Fest in die Mannschaft gespielt hat sich zuletzt Manuel Zug. Er agierte nach seiner Aushilfe auf der rechten Seite im Derby in Ahldorf nach der Rückkehr von Riccardo Spataro wieder links in der Kette und schaltet sich mittlerweile auch gelegentlich in Angriffsaktionen ein. Klasse sein Diagonalball auf den ebenfalls wieder sehr starken Domenico Mosca vor dessen 1:0, bei dem der Sechser neben seinen Fähigkeiten in der Defensivzentrale auch Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor bewies.

Die Abschlussstärke war am Sonntag auch der große Trumpf des FC Holzhausen, dessen beste Offensive der Liga auch ohne den früh verletzungsbedingt ausgewechselten Torjäger Janik Michel wieder fünf Mal traf. Für ihn sprangen Marc Wissmann und Sonay Erdem als Doppeltorschützen in die Bresche, wobei letzterer in Sachen Tordrang und Spritzigkeit derzeit die Nase gegenüber dem für ihn nach knapp einer Stunde eingewechselten Jochen Frey vorne hat.

Dennoch hofft Trainer Onur Hepkeskin, dass der mit muskulären Problemen im Oberschenkel schon nach 18 Minuten ausgeschiedene Janik Michel möglichst schon beim Spitzenspiel am Samstag in Zimmern wieder mitwirken kann. Denn "unser Spiel ist schon etwas auf ihn zugeschnitten", so der Trainer, der auch die schwächere erste Halbzeit gegen Nehren auf die durch seinen Ausfall nötigen Umstellungen zurückführte.

Immerhin aber hat er im Gegensatz zu früheren Zeiten mittlerweile ausreichende personelle Alternativen zur Verfügung. Auch ohne Roland Hoch und Kevin Fritz saßen am Sonntag nicht weniger als zehn Auswechselspieler auf der Bank, von der aus auch die beiden Routiniers Ilie Iordache und Apostol Muzac wieder in das Geschehen eingriffen. Und gerade diese Breite im Kader hatte Onur Hepkeskin immer gefordert.