Der FC 08 rangiert nach der frühzeitig beendeten Oberliga-Saison auf dem fünften Platz. Foto: Marc Eich

Villinger schließen mit Platz fünf ab. VfB Stuttgart II steigt auf. Saisonende in Württemberg.

Es ist keine Überraschung mehr. Wenige Stunden am Samstag nach dem Ende des virtuellen außerordentlichen Verbandstages des Südbadischen Fußball-Verbandes beschloss auch der Württembergischen Fußball-Verband (WFV) bei seinem außerordentlichen Verbandstag nach dem Badischen Fußball-Verband das Saisonende für 2019/20.

Dies hat zur Folge, dass nach der Punkte-Quotienten-Regelung in der Oberliga Baden-Württemberg der Tabellenerste VfB Stuttgart II in die Regionalliga Südwest aufsteigt. Der Zweite, Göppinger SV, bleibt aber die Aufstiegschance über eine Relegation verwehrt. Es gibt keine Absteiger. Aufsteiger in die Oberliga Baden-Württemberg sind die Mannschaften mit dem höchsten Quotienten der Verbandsligen Baden, Südbaden und Württemberg in diesem Spieljahr.

Saison in Südbaden offiziell abgebrochen

Darüber hinaus wird aus den Mannschaften mit dem jeweils zweithöchsten Quotienten der Verbandsligen Baden, Südbaden und Württemberg ein weiterer Aufsteiger ermittelt. Aufsteiger aus diesem Kreis ist die Mannschaft mit dem im Vergleich höchsten Quotienten. Verzichtet diese Mannschaft auf den Aufstieg, erfolgt die Auswahl entsprechend aus den beiden anderen Mannschaften.

Der FC 08 Villingen schließt die Saison 2019/20 auf dem guten fünften Rang ab.

Über den Spielmodus der Oberliga Baden-Württemberg der Herren im Spieljahr 2020/21 entscheiden der Badische Fußballverband, der Südbadische Fußballverband sowie der Württembergische Fußballverband zur gegebenen Zeit auf Vorschlag der Spielkommission.

Spielbetrieb wird nicht wieder aufgenommen

Der Württembergische Fußball-Verband hat am Samstagnachmittag entschieden, dass das Spieljahr 2019/20 am 30. Juni endet und damit der seit dem 12. März ausgesetzte Spielbetrieb nicht wieder aufgenommen wird. Von insgesamt 278 Delegierten haben 264 Stimmberechtigte (94,96 Prozent) an der Abstimmung zum Umgang mit der Spielzeit 2019/20 und 266 Stimmberechtigte (95,68) an der Abstimmung zur kommenden Saison 2020/21 im Umlaufverfahren teilgenommen.

Von 264 abgegebenen Stimmen entfielen 238 (90,15 Prozent) auf die von Verbandsspielausschuss und Verbandsvorstand vorgeschlagene Variante die Saison zum 30. Juni abzuschließen. Für den Alternativvorschlag, die Saison frühestens am 1. September weiterzuführen und die Meisterschaftsrunden dann regulär zu beenden, hatten sich 26 Stimmberechtigte (9,85) ausgesprochen.

Keine weiteren Aufsteiger

Für die jeweiligen Tabellenführer der Ligen gibt es den direkten Aufstieg über die Quotienten-Regelung und es gibt generell auch in Württemberg keine Absteiger. Weitere Aufsteiger, insbesondere über Platzierungen, die üblicherweise zur Teilnahme an den Relegationsrunden berechtigen, wird es nicht geben. Zudem werden aus Billigkeitsgründen auch keine Absteiger ausgewiesen.

Darüber hinaus hat der außerordentliche Verbandstag den wfv-Beirat dazu ermächtigt, zur gegebenen Zeit endgültig über den Spielmodus für das Spieljahr 2020/21 zu entscheiden. Nachdem im Moment nicht absehbar ist, wann ein regulärer Trainings- und Spielbetrieb wieder aufgenommen werden kann, hat der Verbandsspielausschuss bereits mehrere Modelle erarbeitet, so dass dem Beirat konkrete Vorschläge unterbreitet werden können, die den jeweiligen Rahmenbedingungen gerecht werden.

"Hoffentlich einmalige Herausforderung"

Nach den intensiven Beratungen der letzten Wochen zeigt sich wfv-Präsident Matthias Schöck mit den Ergebnissen zufrieden: "Die Schwierigkeit bestand darin, unseren Vereinen einerseits so früh wie möglich Sicherheit über den weiteren Saisonverlauf zu geben, andererseits aber auch nicht vorschnell zu reagieren, sondern zunächst die Entwicklungen abzuwarten. Wir haben uns dabei die Zeit genommen, um die Beschlüsse so vorzubereiten, dass sie einer nachträglichen Überprüfung auch standhalten. Dass es keine Lösung gibt, die alle Beteiligten zufrieden stellen kann, war uns klar. Ich vertraue aber nun darauf, dass sich auch diejenigen mit der Entscheidung arrangieren können, die sich einen anderen Ausgang erhofft hatten. Diese hoffentlich einmalige Herausforderung zu meistern hat unseren Vereinen und dem Verband viel abverlangt. Ab sofort richten wir aber den Blick nach vorne und wollen alles dafür tun, so bald wie möglich zur fußballerischen Normalität zurückzukehren."

Matthias Schöck weiter: "Dass es gelungen ist, diese gemeinsame Lösung in Baden-Württemberg zu finden, freut uns. Es wäre schwer zu vermitteln gewesen, wenn wir innerhalb eines Bundeslandes zu unterschiedlichen Entscheidungen gekommen wären. Deshalb bin ich den Kollegen in Baden und Südbaden sehr dankbar, dass wir diesen Weg gemeinsam gehen konnten und jederzeit vertrauensvoll zusammengearbeitet haben."

WFV-Präsident regt Neubewertung an

Auf Basis dieser guten Zusammenarbeit in Baden-Württemberg haben die Präsidenten der drei Landesverbände auch die Initiative ergriffen und sich darauf verständigt, auf die Landespolitik zuzugehen, um in einen Dialog darüber einzutreten, wann und unter welchen Voraussetzungen wieder Fußball gespielt werden kann. Als Freiluftsportart mit vergleichsweise kurzen Kontaktzeiten ist im Fußball das Infektionsrisiko – so zahlreiche internationale Studien – nicht besonders ausgeprägt.

Nach Monaten des Stillstands in den Vereinen mit allen damit verbundenen Konsequenzen gerade auch für Kinder und Jugendliche regt wfv-Präsident Matthias Schöck eine Neubewertung an: "Es war im Interesse des Gesundheitsschutzes absolut richtig, zur Hochphase der Pandemie auch den Trainings- und Spielbetrieb zu untersagen. Vor dem Hintergrund sinkender Infektionszahlen und neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse sollte die Situation aus unserer Sicht aber neuerlich geprüft werden. Dass wir als Fußballfamilie bereit sind, unseren Beitrag zur weiteren Eindämmung der Risiken zu leisten, ist selbstverständlich. Deshalb bewerben wir derzeit beispielsweise intensiv die Corona-Warn-App und stehen Präventivtestungen sehr aufgeschlossen gegenüber."