Der scheidende Neuhengstetter Trainer Andreas Reicherter hätte seinem Nachfolger nur zu gerne eine A-Liga-Mannschaft übergeben. Foto: Kraushaar

Fußball: SG Ettmannsweiler/Aichelberg schafft als Zweiter der Kreisliga B1 über Relegation den Aufstieg.

Gute Stimmung herrschte bei den Fans des TSV Neuheng-stett und Zuversicht bei Trainer Andreas Reicherter vor dem Relegationsspiel in Altburg gegen die SG Ettmannsweiler/Aichelberg.

Die Betonung liegt allerdings auf "vor", denn als sich die ersten (Feuerwerks-)Wolken in Gelb-Schwarz im Lager der Neuhengstetter Fans verzogen hatten, übernahm der Tabellenzweite der Kreisliga B, Staffel 1, das Kommando.

Auch die SG Ettmannsweiler/Aichelberg hatte am Sonntag zahlreiche Fans mobilisieren können, die sich unter den über 700 Zuschauern tummelten. Allerdings war davon der größte Teil einfach nur gespannt auf den Auftritt ihrer Mannschaft.

Die Favoritenrolle wurde dem A-Ligisten zugebilligt, auch weil Andreas Reicherter bestätigen konnte, dass seine Mannschaft komplett ist und mit Oliver Zeh, Marvin Leding und Dominik Orth drei Leistungsträger auf der Bank Platz genommen hatten.

Andreas Reicherter hatte seinen Stammtorhüter als Mittelstürmer aufgeboten, und diese Rechnung war in der 41. Minute mit dem Ausgleich durch Pascal Zeleny tatsächlich aufgegangen.

Die SG Ettmansweiler/Aichelberg hatte den besseren Start erwischt, war eine halbe Stunde dominierend und agiler im Angriffsspiel. Als Andreas Reicherter seine Mannschaft etwas weiter nach vorne verschob und mit Abseitsfalle agieren ließ, wendete sich das Blatt. "Die Halbzeitpause kam genau richtig", bestätigte SG-Trainer Friedrich Großhans.

Der TSV Neuhengstett hatte zuvor ein paar Möglichkeiten und war inzwischen deutlich besser im Spiel. Davon war zu Beginn des zweiten Spielabschnitts nichts mehr zu sehen, obwohl Reicherter mit einem Doppelwechsel die Offensive des Noch-A-Ligisten beleben wollte.

Das glückte jedoch nicht, vielmehr hatte Simon Schaible, neben Lukas Hufnagel, Hannes Michael Nonnenmann, Luca Bäuerle und Marcel Volz auffälligster Spieler beim B-Ligisten, per Doppelschlag nach einer Stunde die Führung für den Außenseiter besorgt. Besonders der Führungstreffer zum 2:1, ein Schuss aus der Drehung, war absolut sehenswert.

In der 64. Minute war Pascal Zeleny für den angeschlagenen Markus Möbes auf seinen angestammten Platz in das TSV-Tor zurückgekehrt, der eingewechselte Marvin Leding in die Spitze gerückt. Leding konnte auch einige Akzente setzen, die SG-Hintermannschaft geriet in der letzten Viertelstunde trotz Überzahl immer wieder ins Schwimmen, nachdem Dimitrios Wacker nach seiner gelben Karte (37.) in der 67. Minute zum zweiten Mal den Karton (diesmal gelb-rot) gesehen hatte.

Aber ohne Anschlusstreffer keine Wende. Und den verpassten zuerst Simon Martens und dann Fabian Gäckle mit ihren Kopfbällen. "Mission Klassenerhalt misslungen", kommentierte Andreas Reicherter seinen letzten Auftritt als Trainer des TSV Neuhengstett. Die ersten "Tröstversuche" unternahm unmittelbar nach dem Abpfiff schon sein Nachfolger Marco Grözinger.

Für die Fans der SG Ettmannsweiler/Aichelberg gab es unmittelbar nach Spielende derweil kein Halten mehr. Sie feierten "ihre Helden" überschwänglich. Schließlich hat die Mannschaft im ersten gemeinsamen Jahr den Aufstieg in die A-Liga geschafft.