Foto: Hase

Fußball: Anmeldezahl beim Neulingskurs im Schwarzwald bereitet Sorgen. Tandem-Schiedsrichter bereits im Frühjahr.

Diese Zahl ist das nächste Alarmzeichen in der Schiedsrichter-Szene des Fußball-Bezirks Schwarzwald. Für den kommenden Neulingskurs – Mitte des Monats in Aufen – haben sich nur 14 Interessierte angemeldet.

Zuversicht bleibt

Darunter befinden sich auch noch zwei Schiedsrichter-Anwärter, die als "Gäste" aus dem Bezirk Bodensee dabei sind.

Guido Seelig, der Schiedsrichter-Obmann des Bezirks Schwarzwald, denkt aber weiterhin positiv. "Vielleicht knacken wir ja noch, auch wenn die Zeit nun drängt, die 20er-Marke."

Schon am 16. Februar startet der vierteilige Neulingskurs im Gasthaus "Waldblick" in Aufen. Der Lehrgang dauert bis zum 3. März und wird vom Bezirkslehrwart Jonas Hirt geleitet, der selbst momentan in der Verbandsliga erfolgreich pfeift.

Nachwuchs ist sehr wichtig

Die Gewinnung an neuen Schiedsrichtern ist überlebenswichtig für den Fußball-Bezirk Schwarzwald, denn nach jeder Saison gibt es Abgänge zu verzeichnen. Diese sind nicht nur altersbedingt, sondern bei den jungen Unparteiischen auch beruflich begründet. Aktuell hat der heimische Bezirk 149 aktive Schiedsrichter.

Erfahrungsgemäß hören einige der Neulinge nach den ersten beiden Jahren bereits wieder auf. "Die erste Zeit ist für einen jungen Schiedsrichter richtungsweisend. Wenn er merkt, dass es sein Ding ist, dann wird er uns auch mit viel Ehrgeiz auf lange Sicht erhalten bleiben", berichtet Jonas Hirt (25), der sich vor zehn Jahren mit einer großen Begeisterung dem Schiedsrichterwesen verschrieb. Aber auch er und Guido Seelig wissen, dass die Saison kommen wird, in der nicht mehr alle Spiele von einem Schiedsrichter besetzt werden können – wenn der Trend so anhält.

Förderung ist vorbildlich

In Sachen Betreuung der jungen Schiedsrichter sind die Verantwortlichen im Bezirk vorbildlich. Dass einem Neuling im ersten Jahr ein Betreuer zur Seite gestellt wird, ist nichts Neues. Aber ab diesem Frühjahr wird es auch den Tandem-Schiedsrichter geben. "Ein erfahrenes Mitglied von uns pfeift, der Neuling läuft ihm zum Lernen auf dem Platz praktisch hinterher", erklärt Seelig. Er ist sich sicher, "dass diese Maßnahme auch von den Vereinen akzeptiert wird, selbst wenn diese Neuerung sicherlich gewöhnungsbedürftig ist". Weiter können die Schiedsrichter-Neulinge auch im Internet zukünftig ihren Lernstoff umfangreich nacharbeiten. "Ein junger und ambitionierter Schiedsrichter kann bei entsprechendem Talent schnell in den Spielklassen aufsteigen. Er kann fußballerische Ebenen erreichen, die er vielleicht als Spieler nicht geschafft hätte. Außerdem kann er ja auch im Laufe der Jahre einiges dazuverdienen", erklären Seelig und Hirt viele Vorzüge, welche Schiedsrichter genießen können.

Kein Vorwurf an Vereine

Der Bezirksobmann ist überzeugt davon, dass die Vereine alles mögliche dafür tun, um in ihren Reihen Schiedsrichter-Anwärter zu finden. "Wir hatten bei unserer Tagung im Herbst zum Thema Schiedsrichtergewinnung viele gute Gespräche mit den zahlreich anwesenden Vereinsvertretern. Es wird aber für die Klubs immer schwerer, generell ihre Posten intern zu besetzen", betont Guido Seelig.

Einige tolle Aufsteiger

Im Bezirk Schwarzwald gibt es positive Beispiele, wie schnell Schiedsrichter die Karriereleiter hochgestiegen sind. Tobias Doering ist eine feste Größe in der Regionalliga. Jürgen Schätzle, Sven Pacher, Jonas Hirt und Noemi Topf (alle Verbandsliga) stehen für eine erfolgreiche Schiedsrichter-Generation in der Region.

Nachwuchsmann schwärmt

Enis Morat (17/FC Bad Dürrheim) begann vor zwei Jahren als Schiedsrichter und hat seine Entscheidung nie bereut. "Eine bessere Schule für das spätere Leben als die Schiedsrichter-Tätigkeit gibt es nicht. Und die Kameradschaft bei uns in der Gruppe ist richtig toll."

Weitere Informationen: www. schwarzwald.sbfv.de/nachricht/schiedsrichter-neulingslehrgang-2018