Das letzte Erfolgserlebnis feierte die SG Ahldorf-Mühlen mit Kapitän Thomas Müller (links) beim 2:0 gegen den SV Zimmern. Sieben weitere Siege wären zum Klassenerhalt nötig. Foto: Wagner

Landesliga: SG Ahldorf-Mühlen vor großer Aufgabe. Defensive durch Ausfall von Robin Bielefeld geschwächt. 

Die SG Ahldorf-Mühlen überwintert in der Landesliga Staffel 3 auf einem Abstiegsplatz. Was so verheißungsvoll für den Aufsteiger mit einer fulminanten Aufholjagd gegen den Mitaufsteiger VfL Mühlheim begann, endete in den letzten Wochen etwas ernüchternd.

Nach dem gewonnenem Heimspiel gegen den SV Zimmern gingen die darauf folgenden vier Partien gegen Rottweil, SSC Tübingen, VfL Mühlheim und zu guter Letzt gegen Tabellenführer Pfullingen allesamt verloren bei einer Tordifferenz von 2:19. Nach dem Sieg gegen den SV Zimmern sah die Welt für die Mannschaft von Andreas Hug und Bernd Rebmann daher auch noch ganz gut aus. Danach folgte die bittere Heimniederlage gegen das Tabellenschlusslicht aus Rottweil, bei der zudem drei Spieler, zwei mit der Ampelkarte und Kai Sieb mit Rot, vom Platz gestellt wurden. Zu Hause in Ahldorf wurde noch das Heimspiel gegen den TSV Darmsheim gewonnen.

Hohe Derbyniederlage emotionaler Tiefpunkt

Emotionaler Tiefpunkt der letzten Monate war aber wohl die böse 1:8-Heimklatsche im Derby vor großer Zuschauerkulisse unter Flutlicht gegen den FC Holzhausen. Bernd Rebmann trauert allerdings vor allem den beiden verloren gegangenen Heimspielen gegen die Spfr Gechingen und der 08er aus Rottweil hinterher: "Gegen Gechingen führen wir mit 2:0 und verlieren das Spiel in Unterzahl. Gegen Rottweil war auch mehr drin, und am Ende verlieren wir noch drei Spieler durch teilweise eigenartige Schiedsrichterentscheidungen", so Rebmann. Mit 18 Punkten aus der ersten Halbserie hätte man sehr gut leben können, "doch jetzt haben wir 14 Zähler, u aber immer noch Kontakt zu den Nichtabstiegsrängen und das war das Ziel vor der Runde für uns."

Viele Beobachter der Liga und des Vereins hätten diese 14 Punkte dem Aufsteiger für die ganze Runde nicht zugetraut. Zumindest die Chance auf den Ligaverbleib hat sich die SG Ahldorf-Mühlen nach Abschluss der ersten Halbserie plus zweier Spiele aus der Rückrunde offen gehalten. Denn drei Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz, den aktuell der TSV Ofterdingen einnimmt, dürften mit einer gut verlaufenen zweiten Halbserie für die Mannschaft des Trainergespanns Andreas Hug und Bernd Rebmann im Bereich des Möglichen liegen.

Aber die Tücke liegt bekanntlich im Detail. Die Ahldorf-Mühlener müssen vor allem auch auswärts häufiger punkten. Ein Sieg in Ofterdingen nach der Pleite im Derby gegen den FC Holzhausen plus einer Punkteteilung in Holzgerlingen genügt Landesliga-Ansprüchen (noch?) nicht. Unerklärlich und ärgerlich waren die insgesamt vier deutlichen Auswärtsniederlagen in Pfullingen, Bösingen, beim SSC Tübingen sowie zum Rückrundenstart in Mühlheim an der Donau.

Diese waren nicht die Ausnahme, sondern fast schon die Regel. Die SG Ahldorf-Mühlen hat damit die mit Abstand meisten Gegentore in der Liga kassiert und steuert, wenn sie so weitermacht, auf die Hunderter-Marke zu, - eindeutig zu viel in der Landesliga Der Ausfall ihres kopfballstarken Innenverteidiger Robin Bielefeld, der sich im Spiel in Holzgerlingen eine schwere Knieverletzung zugezogen hat, wiegt offensichtlich schwer. In den letzten Spielen half der reaktivierte Sebastian Brenner auf dieser Position aus.

Die Offensive steht und fällt bei der SG Ahldorf-Mühlen mit den Toren von Tobias Schmollinger, der die Hälfte aller Treffer erzielt hat. Neuzugang Philipp Sauter kann aufgrund seines Polizeidienstes nur unregelmäßig trainieren, und auch von Kai Sieb erhofft sich Rebmann noch eine Steigerung in der zweiten Halbserie.

13 Spiele verbleiben der Spielgemeinschaft noch den drohenden Abstieg, der unter den gegebenen Umständen und mit den gegenüber der Konkurrenz schwierigeren Bedingungen fast schon normal wäre, zu verhindern. Das dürfte auch bei einer guten Vorbereitung und keinen weiteren verletzungsbedingten Ausfällen eine Herkulesaufgabe werden. Die SG Ahldorf-Mühlen wird sich dabei an zwei Hallenturnieren zwischen den Jahren beteiligen. Beim Horber Stadtteilpokal sind die Ahldorf-Mühlener mit insgesamt drei Mannschaften am Start und gleichzeitig Titelverteidiger. Ebenfalls haben sie für das Hallenturnier der SG Empfingen in der Täleseehalle Anfang Januar gemeldet.

Die Vorbereitung auf die zweite Halbserie draußen beginnt Ende Januar. Aufgrund des vorverlegten Spiels vom vergangenen Wochenende gegen den VfL Pfullingen greift der Landesligist erst wieder am 10. März mit der schweren Auswärtspartie beim SV Tübingen ins Spielgeschehen ein. Eine Woche später gastiert der FC Gärtringen in Mühlen.

Neuzugang aus Fischingen

Der erste Neuzugang in der Pause steht mit Fabian Schneider vom SV Fischingen bereits fest. Dabei hat Rebmann seine guten Kontakte zu seinem Ex-Verein ausgespielt. Der 32-jährige Schneider soll Robin Bielefeld auf der Innenverteidigerposition nur bis zum Saisonende ersetzen.

35 Punkte, so mutmaßt Bernd Rebmann, müssen es wohl mindestens sein, um nicht abzusteigen. Das würde bedeuten, dass sein Team aus 13 Spielen sieben Siege holen muss und damit eine Erfolgsquote von über 50 Prozent anpeilt. Gut möglich, dass unabhängig vom Ausgang der Saison die beiden Trainer Andreas Hug und Bernd Rebmann auch in der kommenden Saison das sportliche Sagen haben. Die Tendenz, so Rebmann, geht in diese Richtung.  Die Halbzeitbilanz des zweiten Landesligisten FC Holzhausen lesen Sie in unserer morgigen Ausgabe.