Im Training sind nur Spielformen ohne Körperkontakt erlaubt. Foto: Symbolbild Eibner

Fußball: VfL Stammheim und SF Gechingen hoffen auf baldige Lockerungen zumindest im Trainingsbetrieb.

Nachdem der Runden-Abbruch im Fußball so gut wie feststeht, bereiten sich die Vereine auf die neue Saison vor. Hauptsächlich steht die Organisation des Trainingsbetriebs unter verschärften Hygienevorschriften auf der Agenda.

"Noch ist nichts offiziell. Wir müssen den außerordentlichen Verbandstag abwarten", kommentierte Werner "Charly" Mann, Spielleiter beim VfL Stammheim, die Beschlussvorlage des Württembergischen Fußballverbands. Der WFV hatte sich zu einem Abbruch der Saison 2019/2020 durchgerungen, bei dem es nur einen Aufsteiger je Spielklasse geben soll – aber keine Absteiger. Mit der Vorlage muss sich jetzt erst mal der erweiterte Vorstand des WFV – unter anderem mit Richard Armbruster als Chef des Fußballbezirk Böblingen/Calw – auseinandersetzen. Für die endgültige Entscheidung sind dann die Vereine im Rahmen einer Delegiertenversammlung maßgebend. Dass die Delegierten aber dem Vorschlag des Verbands folgen werden, daran zweifelt niemand mehr.

"Ich habe schon seit Längerem vermutet, dass es so kommen wird", sagt Stephan Funk. Aus der Sicht des Gechinger Sportleiters sind die jetzt vorgelegten Pläne akzeptabel. "Ich denke, die Entscheidung ist richtig, dass es nur einen Aufsteiger und keine Absteiger gibt", so Funk, der im nächsten Atemzug dem GSV Maichingen zum Aufstieg in die Landesliga gratulierte. "Natürlich hätte sich in den ausstehenden Spielen noch etwas verändern können, aber wer jetzt oben steht, hat es nach meiner Einschätzung nach auch verdient. Wir zählen leider nicht dazu, weil wir, warum auch immer, in der Hinrunde zu viele Punkte vergeigt haben", räumt der Manager des Landesliga-Absteigers ein.

Er arbeitet aktuell am Feinschliff für ein Training unter Corona-Bedingungen. "Ich sehe die Aufgabe eines Sportvereins nicht nur im Wettbewerb, sondern in erster Linie darin, Sport anzubieten", sagt Funk, der die Spieler wieder auf den Platz, vor allem aber die Kinder von den Play-Stations holen will. "Mit Sport das Immunsystem stärken ist einer unserer Aufträge", sagt er. In Gechingen sieht das so aus, dass der Verein einige Hundert Euro für Hygienemaßnahmen in die Hand genommen hat und auf zweieinhalb Plätzen bis Ende Juni einen Trainingsbetrieb in kleinen Gruppen im Rahmen der Vorgaben der Landesregierung organisieren will. "Wir haben einen Trainingsplan einschließlich Anfahrtswegen im Einbahnstraßen-System entworfen. Unsere zweite Mannschaft macht den Anfang. Wenn alles klappt, wollen wir es dann bis zur C-Jugend fortsetzen", sagt Funk.

"Die Entscheidung ist richtig. Wenn das offiziell wird, sind bei uns natürlich alle Abstiegssorgen vom Tisch", sagt Werner Mann. Auch bei seinem VfL Stammheim versucht man so schnell wie möglich wieder so etwas wie eine Art Sportbetrieb aufzunehmen. "Die Jungs sind heiß, sie wollen kicken, und wir wollen versuchen, sie bis Ende Juni fit zu halten", gibt der Spielleiter einen Blick auf das Innenleben des Vereins.

Kleine Gruppen sind beabsichtigt, Spielformen ohne Körperkontakt werden eine neue Aufgabe für die Trainer werden. Danach ist beim Tabellenzwölften der Bezirksliga vier Wochen Pause angesagt.

Mann rechnet damit, dass erst im August wieder voll trainiert werden kann. Bis dahin wisse man dann hoffentlich mehr. Das Team von den Rottannen ist auf jeden Fall noch offen für weitere Verstärkungen, denn, so das VfL-Urgestein: "Wenn nur die Maichinger aufsteigen und der TSV Dagersheim und der SV Breitenberg/Martinsmoos als Aufsteiger in die Bezirksliga hinzukommen, dann gibt es in der Saison 2020/21 eine 17er-Liga – und die wird dann richtig hart."

Ob das dann aber alles wie gewohnt über die Bühne gehen wird, daran hat Werner Mann angesichts der aktuellen Corona-Situation so seine Zweifel. "Ich glaube noch nicht daran, dass wir Ende August oder Anfang September wieder spielen werden", steht der Stammheimer der näheren Zukunft noch etwas skeptisch gegenüber.