Im Gemeinderat Furtwangen sorgte die Installation von Temposchwellen in mehreren Straßen für Diskussionen. Offenbar fördern diese Schwellen den Verkehrslärm.
Bei den Anfragen der Gemeinderäte am Ende der jüngsten Gemeinderatssitzung in Furtwangen meldete sich Guido Seng (IFF) zu Wort. Er zeigte sich offensichtlich sehr unzufrieden mit den Temposchwellen in der Innenstadt.
Er fragte nach, ob es für die Montage dieser Schwellen zur Geschwindigkeitsreduzierung in der Lindenstraße, Gerwigstraße und Baumannstraße einen entsprechenden Gemeinderatsbeschluss gebe.
Bürgermeister Josef Herdner bestätigte, dass es hier kein Beschluss gibt. Es sei aber der Wunsch nach solchen Schwellen an die Stadt herangetragen worden. Ganz konkret auch vom Kindergarten Lindenstraße. Diesen Wunsch habe die Verwaltung dann umgesetzt. Er selbst habe die Genehmigung dafür beim Landratsamt beantragt.
Unter diesen Umständen fragte Guido Seng nach, ob man im Gemeinderat einen Antrag eindringen könne, um diese Schwellen wieder zurückzubauen und andere Maßnahmen zur Geschwindigkeitsreduzierung zu planen. Man rede überall von der Lärmreduzierung im Verkehr (aktuell Verkehrslärmkonzept, Anmerkung der Redaktion), doch diese Schwellen fördern gerade den Verkehrslärm.
Anwohner bestätigt Lärmproblematik
Andreas Hauser (CDU), selbst als Anwohner direkt gleich von zwei solchen Schwellen betroffen, bestätigte den zunehmenden Lärm durch diese Temposchwellen. Man habe diese Maßnahme gewählt, so Bürgermeister Herdner, da sich niemand an die vorgegebene Geschwindigkeit (Schrittgeschwindigkeit in Lindenstraße und Gerwigstraße, Tempo 30 in der Baumannstraße) hält. Mit anderen Hindernissen wie Blumenkübeln sei es eine Zickzackfahrt über die Straßen. Es sei fraglich, ob es dann weniger Lärm gebe. Man werde das Anliegen auf jeden Fall noch einmal in der Verwaltung prüfen.
Zum gleichen Thema gab es auch noch eine Anfrage von Jennifer Zapf (UL), ob man nicht in der Gerwigstraße noch einmal ein zusätzliches Schild aufstellen könne, dass hier in der verkehrsberuhigten Zone Schritttempo gefordert wird. Ein solcher zusätzlicher Hinweis sei eindeutiger als das Verkehrsschild zur verkehrsberuhigten Zone.
Bürgermeister sieht keine Notwendigkeit
Doch hier sah Bürgermeister Josef Herdner keine Notwendigkeit. Dieses Verkehrsschild sollte jeder kennen und auch die damit verbundene Vorschrift zur Schrittgeschwindigkeit. Roland Thurner (UL) forderte allerdings, einen Abbau der Schwellen erst nach dem Ende der Sanierungsarbeiten in der Allmendstraße zu prüfen. Denn solange diese Straße gesperrt ist, wird die Baumannstraße ohne Schwellen als schnelle Abkürzung missbraucht.