Er läuft und läuft und läuft...mittlerweile acht Mal um die Erde. Der Bürgerbus ist ein Erfolgsmodell. Foto: Liebau

Mit freier Fahrt voraus fährt der Verein Bürgerbus Furtwangen in die Zukunft. Mittlerweile haben die beiden Fahrzeuge 310 000 Kilometer zurückgelegt. Das entspricht einer achtfachen Erdumrundung.

Furtwangen - Gesucht werden immer noch Fahrerinnen und Fahrer. Glücklicherweise hielten alle Amtsträger die Corona-Krise durch, und Bürgermeister Josef Herdner hob bei der Hauptversammlung das beispielhafte Unterfangen hervor.

Der Rathaus-Chef erhielt im "Ochsen das erste Wort, nachdem Vorsitzender Rainer Siegl die Fahrergemeinschaft willkommen hieß. Herdner meinte, die letzten zwei Jahre waren von Einschnitten insbesondere in der Vereinslandschaft geprägt. Es bedürfe einiger Zeit, bis alles wieder in Lot sei und Spannungen in der Bevölkerung ausgeräumt sind. Der Bürgerbus sei ein fester Bestandteil der Infrastruktur und werde im Kreis bewundernd aufgenommen. "Wir sind gemeinnützig unterwegs", meinte der Schultes.

Aber gerade dieser Umstand lässt Emotionen bei Rainer Siegl hoch kommen, denn selbst ein Gespräch zusammen mit dem ehemaligen CDU-Landtagsabgeordneten Karl Rombach und dem Finanzamts-Chef brachte keine gemeinnützige Anerkennung. Immerhin habe man quasi die Erde achtmal umrundet, um "Bürger fahren für Bürger" ehrenamtlich zu praktizieren. Im Rückblick war der Vorsitzende froh, endlich im Postkraftwagenhof eine passende Garage zu haben.

Werben um Fahrer derzeit das oberste Gebot

Zurückgegangen sei jedoch der Fahreranteil, der von 27 Teilnehmern auf 19 rutschte. Daher sei Werbung oberstes Gebot. Siegl war dankbar jenen Mitgliedern, die einspringen und bedauerte, dass jegliches Entgelt versteuert werden müsste. Daher verzichte man auf Bezahlung. 2020 musste vorübergehend der Betrieb eingestellt werden, konnte aber mit nötigen Hygienemaßnahmen fortgesetzt werden, und recht schnell konnte die Covid-19-Impfung der Fahrer erreicht werden. Erfreut war man über neue Werbepartner und Dank galt allen Mitgliedern für ihren Einsatz. Hervorgehoben wurden Karlheinz Machill und Michael Schlageter für ihre Internetarbeit.

Die Kassenlage der Jahre 2019/2020 bilanzierte Rainer Lübbers. Große Buchungsbewegungen waren nötig, für die er dickes Lob erhielt.

Obmann Peter Vetter berichtete von derzeit 19 Fahrerinnen und Fahrern und möchte mit Werbung die Zahl 25 erreichen. Insgesamt seien 310 000 Kilometer mit beiden Bussen gefahren worden, wofür rund 23 000 Stunden aufgewendet wurden. Besonderer Dank galt Karlheinz Scherzinger, der die Pflegearbeit der Busse übernimmt, Karlheinz Machill für die Wartung der elektronischen Geräte und Fridolin Bensel für die Einsteigehilfe. Sorgen würden die Falschparker bereiten.

Wahlen und Ehrungen

Vorsitzender bleibt nach den Wahlen Rainer Siegl und ebenfalls zwei Jahre bleibt Jochem Hollerbach Schriftführer. Zu Beisitzern wurden Karlheinz Scherzinger, Karlheinz Machill, Pressewart Gerhard Dilger und Rainer Lübbers gewählt. Zu Kassenprüfern wurden Andreas Braun und Dagmar Gronert gekürt und für ein Jahr fungiert Andreas Hug als stellvertretender Vorsitzender. In die Fußstapfen von Rainer Lübbers tritt Evi Schies als Kassiererin und weitere Beisitzer wurden Lutz Bauer, Michael Schlageter und Peter Vetter.

Albert Pfaff 243 Mal im Einsatz

Mit Präsenten wurden mehrere Fahrer bedacht. Spitzenreiter war Albert Pfaff mit 243 Fahrten und über 200 Fahrten erreichten auch Fridolin Bensel, Karlheinz Machill, Rainer Siegl, Peter Vetter und Norbert Weiß. An die 200er-Grenze reicht Gerhard Dilger mit 186 Fahrten und weit über hundert Fahrten absolvierten Hans Duffner, Erich Kaufmann, Elmar Maier und Werner Schlageter.