Studenten hacken Computer – ganz legal. Sie spüren damit Schwachstellen auf und helfen, Programme und Netzwerke sicherer zu machen. Foto: Neumann Foto: Schwarzwälder-Bote

Hochschule: Studierende sind Hackern einen Schritt voraus

Furtwangen. Unter dem Motto "Besser als die Bösen" tauchten über 60 Studierende beim Hacking-Workshop "Hack2Improve" an der Hochschule Furtwangen in die Welt der IT-Sicherheit ein.

Im Mittelpunkt standen in diesem Jahr Gefahren und Angriffspunkte bei der Nutzung von Internet-Anwendungen. Die Veranstaltung "Hack2Improve", ein Highlight im Studienjahr, ist bei den Studierenden der Fakultät Informatik inzwischen derart beliebt, dass es weitaus mehr Interessierte als Plätze gibt. Kaum ein Tag vergeht ohne Warnungen vor Täuschungen und Bekanntgaben von Datenklau im digitalen Alltag. Umso wichtiger ist es, Informatikstudierende für das hochaktuelle Thema IT-zu sensibilisieren.

Unter Leitung der Professoren Bertold Laschinger und Olaf Neiße wurde der 8. "Hack2Improve"-Workshop von der Fakultät Informatik in Kooperation mit der Firma Schutzwerk durchgeführt. Das mittelständische Unternehmen aus Ulm berät Firmen in IT-Sicherheitsfragen, führt Sicherheitsanalysen durch und behebt Sicherheitslecks.

Die Mitarbeiter der Firma Schutzwerk führten äußerst kompetent in Themen wie die Sicherheit von WLAN-Netzwerken, Forensic, Datenverschlüsselung und vieles mehr ein. Das Programm bestand aus einer Mischung von Kurzvorträgen und experimentellem Hacking in einem eigens dafür aufgebautem IT-Netzwerk.

Während die Anfängergruppe einfachere Aufgaben zu knacken hatte, stellten sich die Fortgeschrittenen einem Wettbewerb mit anspruchsvollen Aufgaben. Durch das systematische Auffinden von Lücken können so zukünftig Lecks in neu geschriebenen Computerprogrammen verhindert werden. Die Mitarbeiter von Schutzwerk zeigten sich von den Leistungen der Teilnehmer rundum begeistert.

Jeder Teilnehmende versicherte durch eine Verpflichtungserklärung zu Beginn der Veranstaltung schriftlich, das bei "Hack2Improve" erworbene Wissen ausschließlich zur Vermeidung von Sicherheitslücken in Computernetzen und nicht für kriminelle Zwecke einzusetzen.

Dieses Jahr hatten zum ersten Mal einige Schüler des Technischen Gymnasiums Schwenningen Gelegenheit, am Workshop teilzunehmen. Diese waren, wie die Hochschüler, mit Feuereifer bei der Sache und haben konzentriert bis zum Schluss der Veranstaltung "gehackt". Viele Teilnehmer wollten gar nicht aufhören – umso besser, dass die nächste Veranstaltung Hack2Improve 2017 bereits in Planung ist.