Stefan Ganter vom gleichnamigen Hausmeisterservice wünscht sich, dass Passanten mehr Rücksicht auf den Winterdienst nehmen. Viele unterschätzen die Gefahr am Radlader, der hier von seinem Mitarbeiter Alex Schwer gefahren wird. Foto: Eich

Gefahr wird von vielen Passanten unterschätzt. Stefan Ganter hat schon viel erlebt.

Furtwangen - Meist schon am frühen Morgen sind sie Stunden lang im Einsatz, um die Straßen und Wege vom Schnee zu befreien. Doch immer häufiger fehlt die Rücksicht für die Winterdienste.

Bereits ab 4 Uhr morgens ist Stefan Ganter mit seinem Radlader in Furtwangen unterwegs, wenn der Winter über Nacht wieder zugeschlagen hat. Der Hausmeister ist seit bald 20 Jahren in der Branche tätig – und ihm fällt immer häufiger auf, wie wenig Rücksicht auf die Schneeräumer genommen wird.

Lebensgefährliche Aktionen

"Die Leute interessiert manchmal gar nicht, wenn ich mit dem Radlader den Schnee wegräume", berichtet er von morgendlichen Begegnungen mit Fußgängern. Trotz Rundumleuchten, die als eindeutige Warnung vor dem schweren Gefährt eingeschaltet sind, würden die Leute während der Räumung direkt an der Schaufel vorbeilaufen. "Es gibt welche, die laufen sogar unter der Schaufel durch!", zeigt sich Ganter über das teils lebensgefährliche Verhalten mancher Mitmenschen fassungslos. Denn: "Sie wissen gar nicht, in welche Gefahr sie sich dadurch begeben!"

Scheinbar ohne Sorge würden die Fußgänger um den Radlader herumspringen, "als wenn das ein normales Auto wäre." Nur der besonderen Vorsicht der Fahrer ist es manchmal zu verdanken, dass es nicht schon zu Unfällen gekommen ist. So auch bei einem besonders dreisten Fall, an den sich der Hausmeister noch gut erinnert. "Da hat sich ein Passant beim Vorbeilaufen einfach an der Schaufel festgehalten – den hätte ich dabei fast umgefahren."

Ähnlich würde es sich mit den Autofahrern verhalten. Viele hätten keine Geduld und sorgen dann dafür, dass den Winterdiensten das Leben schwer gemacht wird. Ganter wirbt deshalb für mehr Rücksicht: "Wenn wir um 4 Uhr schon unterwegs waren, dann lässt irgendwann die Konzentration nach – deshalb sollten auch die anderen Verkehrsteilnehmer etwas mehr Verständnis haben."

Der Hausmeister betont dabei, dass auch seine anderen Kollegen von verschiedenen Schneeräumdiensten mit diesen Problemen zu kämpfen hätten – und das schon seit Jahren. Ihm würde es jedoch so vorkommen, als wenn die Rücksicht weiter nachlässt, viele würden nur noch auf sich schauen. "Dabei machen wir diese Arbeit ja nicht nur für unsere Kunden, sondern für alle Passanten und Verkehrsteilnehmer!"