Einen gut gelaunten Umweltminister Franz Untersteller (Grüne, stehend) erlebten die Bürgermeister Josef Herdner (Furtwangen, Mitte) und Robert Strumberger (Vöhrenbach, links) bei der Aussprache im Linacher Gemeindehaus. Foto: Heimpel Foto: Schwarzwälder-Bote

Ab Ende 2014 könnten dort bis zu sechs Windräder 35 Millionen Kilowattstunden im Jahr erzeugen

Von Stefan Heimpel

Furtwangen-Linach. Nur wenige aktuelle Windkraft-Projekte der Region dürften in der Planungsphase bereits so weit sein wie das Bürgerbeteiligungs-Projekt WiLi Windpark Linach.

Ein zentraler Punkt ist hier die Bürgerbeteiligung. Gesellschafter der bereits gegründeten WiLi Windpark Linach sind Hans-Peter Rombach, Norbert Straub und Markus Klausmann aus Linach, Benjamin Kienzler und Ulrich Bremauer aus Hammereisenbach und Rolf Neumaier aus Triberg. Als Planer konnten sie Gerhard Kienzler aus Schonach gewinnen.

Der direkte Bezug zu den Gesellschaftern wird unter anderem deutlich, weil vier der insgesamt sechs geplanten Windrad-Standorte im Windpark Linach auf den eigenen Grundstücken von den drei Linacher Gesellschaftern stehen würden. Zwei weitere Standorte gehören zu zwei weiteren Linacher Höfen.

Bürger können selbst investieren

In einer ersten Untersuchung wurde festgestellt, dass an diesen sechs Standorten die Windgeschwindigkeit mindestens sechs Stundenkilometer betragen würde, was einen wirtschaftlichen Betrieb der Windräder erst möglich macht. Insgesamt würden für die Windräder mit einer Nabenhöhe von 140 Metern 30 Millionen Euro investiert.

30 Prozent dieser Summe sollen durch weitere Investoren aus der Region abgedeckt werden. Gedacht ist hier an Anteile von jeweils 2500 Euro, wobei einzelne Anteilseigner bis zu 20 solcher Anteile erwerben könnten. Diese Anteilseigner werden dann durch einen Treuhänder vertreten.

Untersucht wurden von den Gesellschaftern auch die weiteren Bestimmungen wie Abstand zur Wohnbebauung oder der Naturschutz. Alle diese Dinge dürften nach Einschätzung der Projektplaner keine Probleme darstellen. Wichtig sei es auch einen geeigneten Anschluss an eine Hochspannungsleitung zu finden. Hier könne man sich eventuell mit weiteren Betreibern von Windkraft in der Nachbarschaft zusammen tun.

Die Windpark-Anlage soll eine Nennleistung von 18 Megawatt haben und im Jahr etwa 35 Millionen Kilowattstunden bringen. Damit könnte sich die Anlage im Lauf von zwölf Jahren amortisieren. Die wirtschaftliche Bedeutung für die Region liegt nicht zuletzt auch darin, dass für Bau und Wartung auch Unternehmen aus der Region beschäftigt werden. Und außerdem rechne man für die nächsten 20 Jahre mit Gewerbesteuerzahlungen an die Stadt mit etwa drei Millionen Euro.

Der Zeitplan geht davon aus, dass im Juli diesen Jahres ein erstes Ergebnis der Flächennutzungsplanung der Stadt vorliegt und bis Ende des Jahres die Vorranggebiete entsprechend ausgewiesen werden können. Wenn dann die Linacher Höhe als ein solches Vorranggebiet ausgewiesen ist und die WiLi Windkraft Linach tatsächlich bauen kann, würden im Herbst dieses Jahres die Masten zur Windmessung aufgestellt. Bis zum nächsten Sommer würden die rechtlichen und Naturschutz-Gutachten erstellt. Und ab Januar des kommenden Jahres würde man mit der Einwerbung von Kapital beginnen. Damit könnte die Anlage dann im Jahr 2014 erstellt und bereits in Herbst in Betrieb genommen werden.

Weitere Informationen: www.windpark- linach.de