Ehrungen stehen beim Frühjahrskonzert des Rohrbacher Musikvereins "Frohsinn" auf dem Programm. Das Foto zeigt (von links) Bürgermeister Josef Herdner, Vorsitzender Tobias Grieshaber, Thomas Wehrle (25), Thomas Duffner (Landesehrennadel), Ingrid Müller (25) und Präsident Heinrich Glunz. Foto: Kouba Foto: Schwarzwälder-Bote

Musikvereine Rohrbach und Fischbach geben beeindruckendes Doppelkonzert / Wilde gewinnt Schätzspiel

Von Siegfried Kouba

Furtwangen. Den Lenz begrüßte der Rohrbacher Musikverein "Frohsinn" in der Festhalle, und die Freunde des Musikvereins Fischbach machten mit.

Das Doppelkonzert bot zwei Aspekte: Die Fischbacher hatten sich auf konzertante Musik des englischsprachigen Raumes verlegt, die Rohrbacher machten eine traditionelle Musik-Reise durch Österreich. Die Moderatorin Katharina Stern sorgte für viel Information, und Thomas Duffner bewegte humorig-witzig die Zwerchfelle der Besucher. Für die Bewirtung sorgte die Schützengilde Rohrbach, und gleich drei Preise räumte Wolfgang Wilde beim Schätzspiel ab – die Lösung: 1361 Zentimeter ist der Kopfumfang sämtlicher Rohrbacher Musiker.

Die Gäste starteten unter Leitung von Martin Pütz, der recht temperamentvoll, engagiert und lebendig die rund 35 Musiker dirigierte. Auffallend war die große Gruppe Schlagwerker, die den schmissigen Sound kräftig stützte. Mit schmetternden Klängen, wurde marschmäßig bei viel Dynamik die "Unity Fanfare" von Otto M. Schwarz in Szene gesetzt, und mit dem ABBA-Hit "Arrival" von Benny Anderson wurden Erinnerungen bei Dudelsackklängen, permanenter Rührtrommel, Fortissimo-Teil und langer Schlussfermate geweckt.

Nach Irland ging es bei dramatischem Einstieg, tänzerischen Elementen und gesanglich-mystischen Stimmungen des "Lord Tullamore" von Carl Wittrock; fehlte nur noch eine Runde Whiskey! Eine amerikanische Fernsehserie liegt dem "Game of Thrones" von R. Djawadi zugrunde. Fiktiv wurde der Kampf um Macht bombastisch-leidenschaftlich nachgezeichnet.

Ein Riesenhit wurde in den Siebzigern das Love-Rock Musical "Hair". Ein Arrangement ließ das ungezwungene Hippiedasein lebendig werden und ein Altsax-Solo konnte gefallen. Fetzig ging es auch bei den "Giants of Rock" zu, bei dem Titel wie "Final Countdown" oder "Jump" auftauchten. Heiß-rhythmische "Ghostbusters" und der zackige Marsch "Abel Tasman" wurden als Zugaben geboten.

Er wusste nicht, sollte er als Sissi oder als Kaiser auftreten – Thomas Duffner entschied sich für Franz Josef in entsprechender Kleidung, um das Rohrbacher Programm zu moderieren. Fesche Marschmusik wurde mit "Unter dem Doppeladler" geboten, und dem freudig-schwungvollen und locker dirigierenden Florian Reis gelang mit seinen Musikern in verschiedenen Episoden die "Burg Reinsberg" (Leander Hopf) mit Leben zu füllen. Sein größter Hit war "Rock me Amadeus" – die Rede ist von Falco (eigentlich Johann Hölzel). In einem Potpourri erklangen seine Spitzenreiter in "The Best of ..." in einem Arrangement von Stefano Conte, darunter "Sound of Music" oder "Der Kommissar".

Ein gefühlvoller Titel aus dem Musical "Elisabeth" wurde danach geboten: "Ich gehör’ nur mir", wobei die Melodieführung gekonnt durch Stefanie Hesenius (Klarinette) und Simone Pfaff (Flügelhorn) übernommen wurde.

Schließlich ging es mit Walzerkönig Johann Strauß (Sohn) an die "schöne blaue Donau", und mit der Polka schnell "Unter Donner und Blitz" ließen es die Rohrbacher Musikanten gehörig krachen, wobei sie mit ihrer Interpretation nahe am Original waren.

Frenetisch wurden Zugaben gefordert, die mit dem "Radetzky-Marsch", "Dem Land Tirol die Treue" und einem Sissi-Dacapo gewährt wurden.

Drei Ehrungen gab es beim "Frohsinn". Urkunden, Präsente und der Marsch "Alte Kameraden" von Carl Teike waren das Dankeschön an die silbernen Jubilare Thomas Wehrle und Ingrid Müller sowie an Thomas Duffner. Vorsitzender Tobias Grieshaber würdigte Wehrle als treuen Musiker, der 1990 eintrat, von der Trompete zum Flügelhorn wechselte, von 2000 bis 2008 Beisitzer war und "Barchef" ist. Ein geschnitzter Flügelhornist war ihm sicher. Die "magische Zahl 25" galt auch für Ingrid Müller, die über die ganze Zeit die Vereinskasse führte. Heinrich Glunz vom Blasmusikverband würdigte die beiden Jubilare, die eine wichtige Komponente im Vereins- und Gemeinwesen darstellen. Er war erfreut über die vielfältige traditionelle und moderne Blasmusik, die geboten wurde und lobte die intakten Strukturen der Blasmusiken, deren musikerzieherische Arbeit Früchte trage. Den Jubilaren galt sein großer Dank, Respekt und Anerkennung. Nachdem Bürgermeister Josef Herdner seinen "Tauchgang" beendete, hob er das von der Politik hoch gehaltene ehrenamtliche Engagement hervor, das ein Fundament der Gesellschaft sei. Auf diesem Gebiet tat sich Thomas Duffner hervor, der mit zwölf Jahren 1970 dem "Frohsinn" beitrat, Jugendvertreter und Ehrenmitglied wurde und den Verein prägte, als er von 1988 bis 2000 und von 2004 bis 2014 Vorsitzender war. Er förderte das musikalische Leben im Ort, war bei Theaterspielen zu sehen oder wirkte an der Fasnet mit. Für seinen Einsatz erhielt er die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg.