Sehr gefragt sind die Infostände im Foyer der Robert-Gerwig -Schule. Hier werden die verschiedenen Ausbildungsberufe in der Berufsfachschule anschaulich vorgestellt. Fotos: Heimpel Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Robert-Gerwig-Schule stellt ihr Angebot vor

Furtwangen (sh). Wie geht es weiter mit der schulischen oder beruflichen Ausbildung? Diese Frage stellt sich derzeit den Schülern der neunten und zehnten Klassen der weiterführenden Schulen, zunehmend aber auch den Abiturienten. Deshalb hatte am Samstag die Robert-Gerwig-Schule eingeladen, um über ihr Ausbildungsangebot von der Erreichung des Hauptschulabschlusses über die dreijährige Berufsfachschule bis zu den beruflichen Gymnasien zu informieren.

Gleich beim Betreten der Schule fanden die Besucher, häufig Schüler in Begleitung ihrer Eltern, verschiedene Informationsstände für grundlegende Infos für die ganz unterschiedlichen Bereiche der Schule. Überall gab es entsprechendes Info, aber auch Gesprächspartner standen bereit. Die Lehrer Fabian Mauz und Max Paug zeigten sie beeindruckt, wie bereitwillig sowohl Lehrer wie Schüler sich an diesem Tag ihre verschiedenen Bereiche präsentieren. Schulleiter Klaus Ender stellte vor allem wieder ein reges Interesse an den beruflichen Gymnasien fest. Dabei ist er sich sicher, dass die Schule in allen Bereichen die Nachfrage auch befriedigen kann. In einzelnen Bereichen der Gerwig-Schule müsse man aber zuerst einmal beobachten, ob die notwendige Schülerzahl von 16 erreicht wird. Im vergangenen Jahr konnte beispielsweise keine Klasse im TG Technik und Medien eingerichtet werden. Aber in diesem Jahr steigt auch wieder die Zahl der Schüler, die sich hier bewerben könnten.

Schulleiter rechnet mit steigenden Schülerzahlen

Im vergangenen Jahr war es häufig auch so, dass mancher der Schüler die Voraussetzungen nicht mitbrachte, um an das berufliche Gymnasium aufgenommen zu werden. Hier ist mindestens ein Realschulabschluss mit dem Durchschnitt 3,0 notwendig. In den beruflichen Schulen spürt man an der Gerwig- Schule auch die vielen Bemühungen der Betriebe um Auszubildende. Noch zwei bis Jahre lang werden die Schülerzahlen relativ niedrig sein, dann steigen sie nach Einschätzung von Klaus Ender wieder deutlich an.

Während an den Infoständen ständig rege Nachfrage zu verzeichnen war, war es in den dazugehörenden Werkstätten der verschiedenen beruflichen Schulen relativ ruhig. Hier gibt es aber auch bei der Nachfrage immer wieder gewisse Schwankungen, wie Jörg Faller, Werkstattleiter im Bereich der Metalltechnik, erläuterte. An diesem Morgen hatten nur einzelne Schüler den Weg in die Werkstatt gefunden. Dabei bietet die Schule in den drei Ausbildungsjahren jeweils zwölf Ausbildungsplätze an. Im vergangenen Herbst wurde nach zwei schwächeren Jahren die Klasse wieder bis auf den letzten Platz besetzt.

Dabei spüre man, so Faller, dass die Betriebe selbst in Zeiten schwächerer Konjunktur intensiv ausbilden, um dann in den besseren Jahren genügend Fachkräfte zur Verfügung zu haben.

Dabei können natürlich die Gerwig-Schule mit ihrer dreijährigen Ausbildung mit manchen Angeboten der Betriebe nicht konkurrieren, vor allem gibt es in der Schule keine Ausbildungsvergütung. Dagegen bietet die Berufsfachschule aber auch Vorteile: die Ausbildung sei wesentlich breiter, da sie nicht auf bestimmte Produkte konzentriert ist. Und vor allem dauert sie nur drei Jahre gegenüber 3,5 Jahren in den Betrieben.

Dabei ist man auch immer wieder auf der Suche nach Innovationen, wie Schulleiter Ender erläuterte: so sei man aktuell dabei, für die neuen Klassen der beruflichen Gymnasien so genannte Tablet-Klassen einzurichten: hier wird ein wesentlicher Teil des Unterrichts mit elektronischen Medien vermittelt, wozu jeder Schüler dann auch ein Tablet zur Verfügung hat. Nach dem Info-Tag folgt als nächstes die offizielle Anmeldung für alle Schularten bis zum 2. März.

Weitere Informationen: Telefon (07723) 930 10 www.rgs-furtwangen.de

Wie Lehrer Fabian Mauz erläuterte, gibt es zum kommenden Schuljahr an der Furtwanger Robert-Gerwig- Schule ein neues Angebot im Bereich der Berufsvorbereitung und der Wirtschaftsschule. Künftig wird in Furtwangen auch eine VAB-Klasse (Vorbereitungsjahr Arbeit/Beruf) angeboten, die für Schüler gedacht ist, die einen schlechten oder gar keinen Hauptschulabschluss haben. Nach dieser VAB-Klasse geht es dann weiter mit dem ersten Jahr der Wirtschaftsschule. Und diese beiden Ausbildungsjahre sind nun neu zusammengefasst in der Schulart AV-Dual.

Zur Förderung dieser Schüler wurde die Zahl der Lehrer deutlich erhöht, die Schüler erhalten also in diesen beiden Jahren eine deutlich intensiveren Unterricht und auch viel direkte Förderung. Jeder Schüler hat dann auch einen Lehrer als persönlichen Ansprechpartner. Das zweite Jahr der Wirtschaftsschule läuft dann wieder wie gewohnt.

Von diesem Zusatzangebot und der Förderung im ersten Jahr der Wirtschaftsschule profitieren dann gleichermaßen auch alle Schüler, die direkt nach dem Schulabschluss in die Wirtschaftsschule wechseln.