Stilechte Gruseldeko macht Schwarzwaldhalle zu perfekter Halloween-Location.
Furtwangen-Neukirch - Was bis vor zwei Jahren "Pumpkin-Party" hieß, wurde umgewidmet: Dem "Gruseleffekt" näher kommt ohnehin die neue Bezeichnung: Zum zweiten Male hatten die Sportfreunde Neukirch zur "Horrorhöh-Party" eingeladen.
Furtwangen-Neukirch. Dass da in Neukirch etwas abgeht, erkannte man unschwer bereits bei der Anfahrt – Autos mit Kennzeichen auch aus den angrenzenden Landkreisen zeigten deutlich, dass hier der Bär steppt. Schwierig gestaltete sich denn auch bereits die Parkplatzsuche, denn alles, was einigermaßen nach Parkplatz aussah, war belegt, rund um die Halle standen viele Gruppen junger Leute zusammen. Streng kontrolliert wurden die Armbändchen der Besucher am Einlass.
Beim Betreten des Eintrittsbereichs tauchte man dann zunächst in den Disco-Nebel des "Zombie-Zeltes" ein. Hier war er auch gefangen gesetzt: Der einäugige Wälderschreck, der erst am Nachmittag endgültig festgesetzt werden konnte. Schon hier erkannte man schnell, dass die Sportfreunde keine Mühen gescheut hatten, die Neukircher Schwarzwaldhalle in eine Grusel-Disco zu verwandeln.
Grinsende Clownsfratzen
Grinsende Clownsfratzen und dicke Spinnweben schmückten die Bars, auch der Aufgang zum zweiten Dancefloor war keineswegs gruselfrei. Zu hunderten standen die jungen Besucher zusammen und bewegten sich zu den ausgesprochen harten Rhythmen, die die beiden DJs ihnen präsentierten. Sie sorgten auf beiden Dancefloors für ausgesprochen gute und friedliche Stimmung.
"Nach dem großen Erfolg im vergangenen Jahr haben wir die Nacht der Untoten in das dunkle Schwarzwald-Dorf Neukirch zurückgeholt", wurde seitens der Sportfreunde erklärt, die man zwar kaum am Gesicht, dafür aber am Outfit unschwer erkennen konnte – ein ziemlich vernähtes, zähnefletschend-grinsendes Gesicht, darunter weißes Hemd (oder weiße Bluse), dazu dunkle Hosen und rote Hosenträger.
Schaurig-schöne Nacht
Die schaurig-schöne Partynacht fand auf den zwei gruselig dekorierten Ebenen statt. Hier konnten sich die teils fantasievoll verkleideten und geschminkten Gäste so richtig verausgaben. Im "Clowns-Kabinett", der Haupthalle des Events, heizte DJ Charisma mit dem Besten aus den 2000ern bis hin zu den aktuellen Mash-Ups ein. "Gesprochen wird sowieso kaum noch", verteidigten die Gäste die enorme Lautstärke. In der "Gruft", dem deutlich kleineren zweiten Floor, legte DJ Manne die stimmungsvollsten Hits der 80er und 90er Jahre auf – und wie schon der Floorname darlegt, kehrten hier vor allem die "Grufties" ein – sagen wir mal, Partygänger deutlich jenseits der 30.
Auch der Hunger konnte gestillt werden: Neben dem Kassenbereich hatte der Foodtruck der MonkeyCrew aus Waldkirch sein Fahrzeug aufgebaut. In den Floors selbst waren gruselig gestaltete Theken eingerichtet, die zum Verweilen und Trinken einluden.
Wie das vor vielen Jahrzehnten üblich war, wurden besonders unangenehme Zeitgenossen an den Pranger gestellt – neu daran war dann aber das Fahndungsfoto, das direkt vor Ort geschossen wurde.
Sehr positiv: Vom Veranstalter wurde ein Heimfahrdienst in die umliegenden Ortschaften angeboten. Und – "wer rausgeht, bleibt draußen", stellten die Sportfreunde klar. Jeder, der hinauswollte, wurde nochmals deutlich darauf hingewiesen.
Ein kleines Manko bleibt: Der Ortschaftsrat hatte vor Jahren, nach der Fertigstellung des neuen Hallenbodens, darüber gesprochen, ob man wegen der Events, die in der Schwarzwaldhalle stattfinden, einen Schutzbelag beschaffen sollte. Das ist bis heute unterblieben. Dabei wäre die Entscheidung trotz hoher Kosten erleichtert worden, wären die Verantwortlichen da gewesen, denn bereits um Mitternacht klebte jeder Quadratzentimeter des Bodens.