Roland Wehrle erinnerte daran, dass die Geldbeutel-Wäsche auch in Furtwangen eine lange Tradition hat, dann aber in Vergessenheit geraten war und erst in den siebziger Jahren wieder belebt wurde. Foto: Heimpel Foto: Schwarzwälder-Bote

Trauerzug: Roland Wehrle beklagt zu wenig Platz am Narrenbrunnen / Geldbeutel gewaschen

Von Stefan Heimpel

Um 19.39 Uhr war alles vorbei: Mit einem lauten Knall fiel der 23 Meter hohe Narrenbaum auf den Marktplatz.

Furtwangen. Davor gab es noch einmal das klassische Spektakel am Narrenbrunnen. Und erstmals wurde im Anschluss daran in die "Alte Färbe" zum Fischbuffet eingeladen. Mit dem Narrenmarsch in Moll von der Guggenmusik traf der Trauerzug am Narrenbrunnen ein.

Roland Wehrle hielt seine Abschiedsrede. Einmal mehr an dieser Fasnet beklagte er hier, dass man von Seiten der Stadt nicht in der Lage sei, einige wenige Parkplätze aufzugeben und damit dem Narrenbrunnen als zentralem Kunstwerk den entsprechenden Raum zu gewähren.

Des Weiteren ging er in seinem Trauergesang auch auf spezielle Ereignisse der Fasnet ein, angefangen von den widrigen Wetter-Bedingungen über einen Sturz des Vize-Zunftmeisters Feuerstein beim Narrentreffen in Lindau bis zu einer durch einen Geldbeutel verstopften Toilette in der "Alten Färbe". Außerdem wies er darauf hin, dass der Brauch der Geldbeutel-Wäsche auch in Furtwangen schon lange vorhanden gewesen sei, dann aber in Vergessenheit geriet und erst in den 1970er-Jahren wieder belebt wurde.

Am Narrenbrunnen wurden dann die Geldbeutel gewaschen. Auffällig war dabei die geringe Zahl an gewaschenen und damit offensichtlich geleerten Geldbeutel. Hatten die übrigen Narren in diesem Jahr noch so viel Geld übrig nach der Fasnet?

Dann zogen die Trauernden weiter direkt auf den Marktplatz, wo die Narrenbaumsetzer schon das Fällen des Narrenbaums vorbereitet hatten. Dank der Spezialisten dieser Gilde fiel der Narrenbaum dann auch wieder ganz exakt geplant auf dem Platz. Zuvor war er aber schon versteigert worden. Ersteigert hat den Narrenbaum Christof Winker im Namen der Narrenzunft für 122 Euro. Er kündigte an, dass aus diesem Holz nun Ruhebänke entstehen sollen, die außerhalb der "Alten Färbe" aufgestellt werden und zu einer kleinen Rast einladen sollen. Auch in den vergangenen Jahren gab es anschließend den Ausklang in der Alten Färbe. Im diesem Jahr aber unter einem ganz neuen Aspekt, nachdem die Narrenzunft im Sommer selbst wieder dort die Regie übernommen hat. Die offizielle Zunftwirtin Monika Diehr hatte ein vielseitiges Fischbuffet vorbereitet. Das neue Angebot fand allgemein große und auch sehr positive Resonanz.