Altvogtshof: Tag der offenen Tür im Rahmen der "gläsernen Produktion" / Pfarrer segnet das Gebäude
Von Stefan Heimpel
Einen regen Zuspruch mit Hunderten von Besuchern erlebte der Altvogtshof in Linach bei seinem Tag der offenen Tür im Rahmen der "gläsernen Produktion". Gleichzeitig wurde zum Auftakt an diesem Morgen der Neubau des Hofes durch Pfarrer Joachim Werner eingeweiht.
Furtwangen-Linach. Der Tag der offenen Tür begann mit einem Gottesdienst in Geräteschuppen des Altvogtshofs, zelebriert von Pfarrer Joachim Werner.
Der Schuppen war an diesem Morgen voll besetzt. Für die musikalische Gestaltung sorgte der Männergesangverein Ewattingen aus der Heimat von Landwirtin Carola Müller.
In seiner Predigt erläuterte Pfarrer Werner, welche Bedeutung ein Haussegen hat, denn "an Gottes Segen ist alles gelegen". Nach dem Gottesdienst ging Pfarrer Werner durch das Gebäude und segnete die Räume.
Ortsvorsteher Arno Ruf gratulierte Familie Müller zum gelungenen Umbau des Bio-Bauernhof im kleinsten Furtwanger Ortsteil. Bürgermeister Josef Herdner betonte, dass es einiges an Mut bedeute, in der heutigen Zeit das Risiko einer solch großen Investition auf sich zu nehmen. Doch dies sei eine Investition in die Zukunft. Dabei machte er deutlich, welch große Bedeutung Landwirtschaft und Tourismus in der Industriestadt Furtwangen haben. Unter anderem gelte es, die Landschaft in der jetzigen Form zu erhalten, damit sich die Bewohner der Stadt wohl fühlen und erholen können.
Die Landtagsabgeordnete Martina Braun, selbst Landwirtin in Linach, wies auf die "gläserne Produktion" hin. Diese biete der Bevölkerung die Möglichkeit, zu sehen und erleben wie Landwirtschaft funktioniert und wie hochwertige Lebensmittel produziert und die Kulturlandschaft gepflegt wird. Besonders wichtig sei, dass sich dieser Bio-Bauernhof klar zur nachhaltigen Bewirtschaftung bekennt. An Bedeutung gewinne, dass sich landwirtschaftliche Betriebe mit dem Tourismus ein zweites Standbein schaffe. Höfe, die komplett auf Milchwirtschaft ausgerichtet seien, kommen bei der aktuellen Milchpreisentwicklung beispielsweise sehr in die Bredouille.
Im Laufe des Tages verbesserte sich das Wetter deutlich – entsprechend groß war der Zustrom. Aufgrund beispielsweise der starken Nachfrage bei der Bewirtung durch den Musikverein Oberbaldingen kann von weit über 1000 Besuchern ausgegangen werden. Rege nachgefragt wurden nicht nur die Würste und Steaks, sondern beispielsweise auch die vielen Kuchen im Angebot des Musikvereins, der ebenfalls aufgrund persönlicher Beziehungen zur Familie Müller diese Aufgabe übernommen hatte.
Carola Müller war mit der Resonanz sehr zufrieden. Dabei zeigte sich, dass es großes Interesse an der Landwirtschaft und speziell am Hof der Familie Müller gebe. Groß war auch das Interesse an den neuen Ferienwohnungen, die bei den Besuchern sehr gut ankamen.
Doch nicht nur der Altvogtshof selbst präsentierte sich. Im Mittelpunkt standen unter anderem auch die Milchprodukte der Breisgau Milch, an die der Altvogtshof seine Bio-Milch abliefert. Auch das Landwirtschaftsamt hatte einen Infostand zur landwirtschaftlichen Produktion.
Auch die Kinder nutzen die verschiedenen Angebote. Ein besonderes Erlebnis war es beispielsweise selbst Haferflocken herzustellen oder die Sahne im Glas so lange zu schütteln, bis Butter entstand. Diese konnte sie gleich auf dem Brot genießen. Dazu kamen weitere Anbieter auf dem Hof wie ein Imker, eine Käserei aus Triberg und nicht zuletzt die Brennerei Ritter aus Schönenbach sowohl mit ihren Fruchtsäften wie mit ihrem Hochprozentigen.