Nach ihrer Lesung signierte Anke Laufer Bücher, unser Bild zeigt (von links) Erika Rössle-Krinn, Anke Laufer sowie Hugette Müller. Foto: Frank-Gauckler Foto: Schwarzwälder-Bote

Anke Laufer las im Alle Welt Laden aus "Die Irritation" / Ethnologie bringt offeneren Blick

Von Brigitte Frank-Gauckler

Furtwangen. "Die Irritation" ist Buchtitel wie auch Titelgeschichte, die Anke Laufer am Freitag Abend im Alle Welt Laden vortrug. Zudem berichtete sie von ihrem Aufenthalt in Bogotá und diskutierte mit den Zuhörerinnen über das Buchgeschäft, das von ihr einen Roman fordere.

Erika Rössle-Krinn stellte die Autorin vor, die in Villingen geboren ist und bei Tübingen lebt. Über eine Kundenrezension über ihr Buch kam der Kontakt zustande.

Unfall oder Mord auf der Fährüberfahrt von Dover nach Calais, jede Geschichte beginne mit einer Irritation. Die Augenzeugin, die ihrem vergangenen Jugendtraum nachtrauert und sich über Brieftauben auslässt, entpuppt sich am Ende nicht nur als Augenzeugin.

Bei einem Literaturaustausch zwischen Stuttgart und Bogotá/Kolumbien besuchte Anke Laufer einen Monat lang die kolumbische Hauptstadt und las davon auch eine Geschichte.

Die Metapher "Stadt als Buch" war vorgegeben, ein Buch, das niemals zu Ende ist und täglich kommen neue Geschichten hinzu. Sie besuchte nicht die Hochglanzseiten der Stadt und erzählt von der Konfrontation mit der Armut.

Der Markt sei hart, so Laufer, eigentlich müsste sie einen Roman und vor allem gegen Regionalkrimis anschreiben.

Doch "ich bin ein Kurzstreckenläufer", ihr Metier sind Kurzgeschichten, weil sie Perfektionistin und Kontrollfreak ist, wie sie selbst sagt. In der "Zwangspause" Kindererziehung gab sich die promovierte Ethnologin zwei Jahre Zeit, um sich als Schriftstellerin zu durchzusetzen, mit ihren Kurzgeschichten kassierte sie etliche Preise. Die Ethnologie brachte Laufer einen offeneren und verschärfteren Blick auf die Menschen.

21 Geschichten sind nun in ihrem ersten Buch zusammengefügt und teilen sich in drei Themenbereiche: Leute unterwegs oder auf der Flucht wie auch auf einer inneren Reise, Geschichten aus der Region mit eher ungewöhnlichen Geheimnisse nebenan und Science Fiction-Geschichten der nahen Zukunft.

Sie versuche stets, die Leseerwartung zu durchkreuzen. Anfänglich war ihr "nur" die Geschichte wichtig, doch nun liege verstärkt der Fokus auf der Sprache. Preise seien kleine Ermutigungen, man dürste richtiggehend danach und müsse im Literaturgeschäft stur wie ein Esel sein.

Im Anschluss an Lesung und einen lebendigen Dialog signierte sie Exemplare ihrer verkauften Bücher.