Natur: Wetterdaten werden seit 1979 an Station auf dem Kussenhof aufgezeichnet / Temperaturen steigen

Der vergangene Juli war in Furtwangen der trockenste seit mindestens 40 Jahren. Zugleich war er einer der wärmsten Monate.

Furtwangen. Gerade einmal 31 Liter Regen pro Quadratmeter fielen an der Wetterstation auf dem Kussenhof im vergangenen Monat – so trocken war es um diese Jahreszeit nie zuvor seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1979. Damit gingen in den vergangenen Wochen lediglich 21 Prozent des langjährigen Durchschnitts nieder. Der Normalwert liegt bei 147 Litern.

Der bislang trockenste Juli war im Jahr 2015 mit 54 Litern verzeichnet worden. Die Hälfe des Niederschlags fiel im vergangenen Monat an einem einzigen Tag; es waren gut 16 Liter am 6. Juli. Zwar hatte der zurückliegende Monat immerhin zehn Regentage, doch davon kamen sechs Tage nicht einmal über einen Liter pro Quadratmeter hinaus.

Werden derart trockene Sommer in Furtwangen häufiger? Auf fast 40 Jahre belaufen sich inzwischen die hiesigen Messungen, doch eine klare Antwort darauf lässt sich anhand der vorliegenden Messdaten noch nicht geben. Denn zum Beispiel im vergangenen Jahr ging im Juli das anderthalbfache der üblichen Menge nieder. Auch der Juli 2014 war recht feucht gewesen. Betrachtet man sich die Regenmengen in den ersten 20 Beobachtungsjahren und vergleicht sie mit den anschließenden 20 Jahren, so ergibt sich kein nennenswerter Unterschied.

Anders ist das allerdings bei den Temperaturen. Der Juli 2018 lag mit einer Mitteltemperatur von 17,6 Grad fast drei Grad im Plus und war damit der viertwärmste in 40 Jahren. Betrachtet man hier die Messwerte der ersten 20 Jahre und vergleicht sie mit den darauffolgenden zwei Jahrzehnten, dann zeigt sich, dass der Juli um 0,6 Grad wärmer geworden ist.

Zieht man alleine das aktuelle Jahrzehnt zum Vergleich heran, und stellt die achtziger Jahre dagegen, so ist ein Anstieg von sogar 1,2 Grad zu erkennen. Der Temperaturanstieg in Furtwangen, der sich übrigens durch ausnahmslos alle Jahreszeiten zieht, dürfte damit – anders als bislang die Trockenheit – dem Klimawandel zuzuschreiben sein. Der wärmste Tag im vergangenen Monat war der 31. Juli, der an der Wetterstation auf 30,5 Grad kam. Der bisherige Julirekord von 34 Grad, gemessen am 31. Juli 1983 bleibt damit bestehen.

In immerhin einem Punkt entsprach das Sommerwetter in diesem Jahr genau der Statistik: Die wärmsten Tage fallen im langjährigen Mittel auf die Zeit Ende Juli oder Anfang August. An elf Tagen lag die Höchsttemperatur im Juli bei 25 Grad beziehungsweise darüber, Meteorologen sprechen in diesem Fall von einem Sommertag. Im Mittel kommt der Monat Juli auf 6,3 Sommertage.

Der Tiefstwert des vergangenen Monats lag bei sechs Grad am 12. Juli, was eher mild war: Der bisherige Tiefstwert für diese Jahreszeit belief sich auf 0,5 Grad im Jahr 1986.