Ganz legal hacken die Teilnehmer Webseiten und hören Telefongespräche ab. Damit decken sie Schwachstellen auf. Foto: Neumann

Hochschule: Veranstaltung für 60 Studenten der Fakultät Informatik. "Später sichere Software schreiben".

Furtwangen - Zum siebten Mal fand das von der Fakultät Informatik der Hochschule Furtwangen (HFU) organisierte Hacking-Event "Hack2Improve" statt.

Unter der Leitung von Bertold Laschinger nahmen über 60 Studenten der Fakultät Informatik teil, die einen Tag lang ganz legal in die Rolle von Hackern schlüpften. Ziel der Veranstaltung war es, Sicherheitslücken in Informationssystemen aufzuspüren und in für Übungszwecke zur Verfügung gestellte Computernetze einzudringen. Mit den erworbenen Kenntnissen sollen die Informatiker die Systeme später gezielt sichern und Angriffe abwehren können. Alle Teilnehmenden mussten zu Beginn der Veranstaltung eine Erklärung unterzeichnen, das erlernte Wissen ausschließlich für legale Zwecke anzuwenden.

Die Studierenden beschäftigten sich in vier Workshops für Anfänger und Fortgeschrittene in Theorie und Praxis mit aktuellen Herausforderungen der IT-Sicherheit: Es ging um die Themen Webapplication Hacking, Reverse Engineering, GSM Hacking und Hardware Hacking. Jede Themenstellung konnte in eineinhalb Stunden bearbeitet werden, so dass die Teilnehmer alle Themen bearbeiten konnten. Beim Webapplication Hacking ging es darum, Webseiten zu hacken und zu manipulieren. Diese Aufgabe war auch für Anfänger leicht verständlich. Um die Nachkonstruktion von Software ging es beim Reverse Engineering. Die Aufgabenstellungen waren sehr anspruchsvoll. Beim GSM Hacking (die Abkürzung steht für Global System for Mobile Communication) ging es darum, mobile Telefonate mitzuhören.

Die Studierenden waren hochinteressiert. Für Anfänger war das Thema schwierig, mit etwas zusätzlicher Unterstützung waren jedoch auch sie erfolgreich bei der Analyse von Kommunikation im GSM-Netz.

Dinge zum Anfassen gab es beim vierten Thema Hardwarehacking: Beim Hacken von Safes war Fingerspitzengefühl gefragt. Erschreckend war für die Studierenden, festzustellen wie ein Tresor mit einfachen Mitteln geknackt werden konnte, etwa durch das Stromausschalten zum richtigen Zeitpunkt. Nach ihrer Motivation befragt, warum sie bei "Hack2Improve" teilnahmen, sagten die Studenten: "Weil ich später sichere Software schreiben möchte" oder "Weil es immer mehr Sicherheitsprobleme gibt, je mehr Multimedia eingesetzt wird."

Zum Abschluss gab es für alle Teilnehmenden ein Zertifikat. Das Thema IT-Sicherheit ist integrativer Bestandteil des Informatikstudiums an der Fakultät Informatik und gewinnt in der vernetzten Welt immer mehr an Bedeutung.