Zu seinem 100-jährigen Bestehen macht der Gesangverein sich und der Pfarrgemeinde selbst ein Geschenk und meisterte die Missa brevis KV 140 von Mozart bravourös. Alle Akteure mischen sich zum Gruppenfoto mit Dirigentin Beatrix Scherer (Mitte). Foto: Kouba Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: Gesangverein brilliert bei Mozart-Messe in der Kirche St. Nikolaus / Professionelle Einsätze

Der zweite Advent wird in Schönenbach auch als Tag des Heiligen Nikolaus gefeiert, dem das katholische Gotteshaus geweiht ist. Der Gesangverein, der auf ein 100-jähriges Bestehen zurückblickt, führte aus diesem Anlass die Pastoralmesse in G (KV 140) von Wolfgang Amadeus Mozart auf.

Furtwangen-Schönenbach. Pfarrer Martin Schäuble wies in seiner Predigt auf die Wertigkeit Johannes des Täufers hin, der keineswegs Wasser predigte und Wein trank, sondern treu zu seinem Glauben stand. Auch Bischof Nikolaus wurde ein Heiliger durch Glauben und Nächstenliebe, der Menschen heimlich half, wie in der Legende von den drei armen Jungfrauen berichtet wird.

Er solle nicht zum werbewirksamen Weihnachtsmann verkommen. Jeder Mensch könne heranreifen, um heilig zu werden, wenn er sich mit Hilfe Heiliger auf dem Weg über Christus zu Gott macht.

Mit prachtvollen Orgelklängen umrahmte Marie-Luise Winker den Gottesdienst und Tochter Claudia übernahm gekonnt den Orgelpart bei der Mozartmesse.

Die Autorenschaft des Salzburger Meisters war lange Zeit ungeklärt. Neue Forschungen und 26 Kopien lassen die Fachwelt annehmen, dass das Werk wegen des Stimmungsbildes und dem Typus der Missa pastoralis vom 17-jährigen Mozart komponiert wurde.

Einfühlsam gestaltet

Professionelle, engagiert musizierende Instrumentalisten waren mit Natalia Isyemini und Sándor Varga (Violinen), Izumi Fuji (Violoncello) und Zenon Kazimierz-Strittmatter (Kontrabass) zu hören. Namentlich die geigerischen Figuren und reichlich Ornamentik gefielen. Einfühlsam gestaltete das Vokalquartett mit Claudia Habermann-Güntzel (Sopran), Kerstin Wagner (Alt), Philipp Nicklaus (Tenor) und Daniel Sütö (Bass) ihren Part.

Die musikalische Leiterin Beatrix Scherer hatte hörbar gute Vorarbeit mit dem Chor geleistet, der einsatzfreudig und präsent agierte, denn es ist nicht selbstverständlich, dass ein Gesangverein eine lateinische Messe beherrscht. Mächtig erklang das Kyrie des Chores, das mit Christe eleison durch die Vokalsolisten weitergeführt wurde und anschmiegsam durch Streicher und Orgel begleitet wurde. Wiegenden Charakter gab es im zupackenden Gloria , bei dem innig die Solisten das Miserere interpretierten. Heiter und straff wurde das Credo angegangen.

Anmutig sang der Solosopran das Et incarnatus est und beseelt agierte der Chor beim Crucifixus. Auferstehung wurde mit dem bewegten Et resurrexit durch alle Beteiligten gefeiert und Labsal verbreitete das Soloquartett bei Sanctus und Benedictus mit frisch-munterem Hosanna, wobei besonders der Bassist angenehm auffiel.

Friedliche Stimmung verbreitete das Agnus Dei und pastoral wiegend klang das Dona nobis pacem aus. Die Zuhörer spendeten dankbaren Applaus.