Eine breite Palette an sakraler Musik bieten Chor, Orchester und Orgel am Stephanstag. Unter Leitung von Frank Rieger (rechts) wird gelungen die Pastoralmesse in F-Dur von Ignaz Reimann gesungen und musiziert. Foto: Kouba Foto: Schwarzwälder Bote

Weihnachten: Streichorchester, Chor und Orgel tragen zu einem gelungenen Gottesdienst bei

Der zweite Weihnachtsfeiertag wurde mit der F-Dur-Pastoralmesse von Ignaz Reimann in der Stadtpfarrkirche St. Cyriak begangen. Pfarrer Paul Demmelmair zelebrierte die Messe zusammen mit Pater Hans Siegmann.

Furtwangen. Bei der Begrüßung wies Pfarrer Paul Demmelmair auf den Märtyrer Stephanus hin, der "den Himmel offen stehen sah" und seinen Peinigern vergab. Gleiches Los habe auch Maria Goretti, die Namensgeberin des hiesigen Kindergartens, erduldet.

Eindrucksvolle Interpretation

Der Komponist Ignaz Reimann, der in Polen durch ein Festival besonders geehrt wird, hat zahlreiche kirchenmusikalische Werke hinterlassen, die sprichwörtlich schlesische Gefühlsbetontheit widerspiegeln. Ein weiteres schlesisches Werk ist das "Transeamus usque Bethlehem", das Joseph Ignaz Schnabel zugeschrieben wird und konzentriert durch Orchester und Chor wiedergegeben wurde. Gefragt waren namentlich die Bässe beim Gang der Hirten: "lasst uns hinüber nach Bethlehem gehen", endend mit einem jubelnden Gloria.

Die Pastoralmesse wurde durch den vierstimmigen Chor, einem Streichorchester und Orgel eindrucksvoll interpretiert. Vokale Soloparts übernahm der Chor.

Pastoraler Charakter wurde nahezu durchgängig mit wiegender Dreierbewegung beibehalten. Davon kündete bereits das "Kyrie". Zupackend gelang das "Gloria" und rhythmisch, metrisch und melodiös differenziert wurde das "Credo" geformt.

Lieblichen Charakter trug das "Sanctus" mit jubelndem "pleni sunt coeli". In einem ruhigen Adagio war das "Agnus Dei" gehalten und schwungvoll erklang das "dona nobis pacem".

Dirigent gibt klare Ansagen

Dirigent Frank Rieger sorgte mit klarer Ansage für sichere Einsätze von Chor und Orchester. Daneben war er als erfahrener Organist zu hören: Beeindruckend war seine einfallsreiche Fantasie über "Nun freut euch ihr Christen" und groß angelegt war das Postludium, eine großartig kolorierte Toccata über "Gottes Sohn ist uns heut geborn" des kanadischen Organisten Denis Bedard. Daneben ließ Johanna Rieber an der Klais-Orgel den "Gammal fäbodpsalm fran dalarna" des Schweden Oskar Lindberg hören, ein ruhig dahinfließender, mit nordischen Empfindungen ausgestatteter Bittchoral.

In seiner Predigt ging Pfarrer Demmelmair auf Hass und Streit in der Welt ein, Zwist im Großen wie im Kleinen. Jesus fordere aber auf: "Nehmt euch vor den Menschen in Acht, denn sie werden Euch vor Gerichte bringen" und wünschte sich Glaubensbezeugung.

Der Stephanstag berge die Erkenntnis: "Ich bin auf dem rechten Weg, in der Spur dessen, der zum Widerspruch gereizt hat, selber ganz viel aushalten musste, uns aber sicher sein lässt, Liebe und Leben zu gewinnen."