OHG-Sanierung: Projektsteuerer legt künftig alle drei Monate Bericht vor / Vor-Ort-Termine geplant
Das mit Abstand größte städtische Projekt seit Jahren ist die Sanierung und Erweiterung des Otto-Hahn-Gymnasiums mit Realschulzug (OHG). Die Stadt hat bereits einen Projektsteuerer befristet eingestellt, jetzt soll auch der Gemeinderat stärker in die Kontrolle eingebunden werden.
Furtwangen. Gerhard Ziegler ist der von der Stadt angestellte Projektsteuerer für das Bauprojekt. Er legte Verwaltung und Gemeinderat eine schriftliche Übersicht über den derzeitigen Stand vor.
Bürgermeister Josef Herdner sagte am Dienstagabend in öffentlicher Sitzung des Gemeinderates, dass die Bauleitung dem Gemeinderat künftig im Abstand von drei Monaten berichten wird. Sobald es abends wieder heller wird, soll der Gemeinderat dann auch die Möglichkeit bekommen, die Baustelle zu besichtigen.
Die Dachsanierung, so Herdner, sei zum größten Teil durchgeführt. Die Rohbauarbeiten für den Anbau sind wegen der Witterung zur Zeit eingestellt. Einen ersten Zuschussbescheid habe man schon 2016 bekommen, jetzt soll wegen der Aufstockung ein Förderantrag gestellt werden. Für den Förderantrag zur Sanierung gibt es noch keine Antwort. Das Land Baden-Württemberg wird mehrere hundert Millionen Euro für die Schulsanierungen im Land zur Verfügung stellen.
Franz Sauter (CDU) hält den Info-Abstand von drei Monaten für zeitlich zu weit auseinander. Ansonsten sei er aber mit dem Bericht des Projektsteuerers zufrieden. Sein Fraktionskollege Thomas Riesle wünscht sich noch, dass die Detailbeschlüsse des Gemeinderates zum Projekt gegenübergestellt werden, um die Durchführung besser kontrollieren zu können.
Fensterarbeiten ziehen sich ins Jahr hinein
Riesle wollte von Gerhard Ziegler wissen, inwieweit man die Unternehmen auf Durchführung verpflichten könne. Ziegler erwähnte, dass Konventionalstrafen nur mit sehr viel juristischem Aufwand einzufordern sind. Nach seiner Erfahrung wäre es besser, Firmen zeitnah und konsequent auf Erfüllung der Fristen zu drängen. Bürgermeister Herdner ergänzte, dass auch die Gemeindeprüfungsanstalt auf die Durchsetzung von Konventionalstrafen abrate.
Die Meldung, dass der Neubau bis zum Ende des Jahres fertig sein solle, hält Ulrich Mescheder (UL) für erfreulich. Weniger erfreulich sei der Fortschritt bei der Fenster- und Fassadensanierung. Angesichts der Aussicht, dass acht Klassenzimmer in diesem Schuljahr nicht zur Verfügung stehen, hält Mescheder es für überlegenswert, Klassen auszulagern.
Zustimmung zum Sachbericht kam auch von der SPD. Ulrich Hättich wollte wissen, ob es angesichts des vorhandenen Energiegutachtens billige KfW-Kredite gebe. Auch wollte er den Zustand der Heizung wissen. Herdner erwiderte, dass die Heizung in den Jahren 2012/13 erneuert wurde. Kämmerer Franz Kleiser ergänzte, dass die Möglichkeit der Förderkredite geprüft werde.
Rainer Jung (FW) zeigte sich erfreut, dass ein hauptamtlicher "Aufseher" 25 Stunden in der Woche das Projekt kontrolliere. Er wollte wissen, ob Zeit und Budget ausreichen, was Ziegler bejahte.
Franz Sauter hält es für wichtig, dass die Eltern über die weiteren Sanierungsarbeiten informiert werden, vor allem, ob 2018 die Fenstererneuerung weitergeführt wird. Ziegler und Herdner betonten, dass man im Kontakt mit der Schulleitung sei. Welche Klasse wo untergebracht werden kann, das entscheide allein die Schulleitung.