So soll der neue Furtwanger Bauhof am Sportplatz aussehen. Knapp 4,3 Millionen Euro wird die Stadt dort investieren. Grafik: Ingenieurbüro Sättele Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Neubau des Bauhofes wird für 4,3 Millionen Euro am Stadion verwirklicht

Die Verwirklichung des neuen Furtwanger Bauhofes nimmt Gestalt an. Der Gemeinderat hat jetzt die Ausschreibungen für den Rohbau in Auftrag gegeben. Knapp 4,3 Millionen Euro wird die Stadt in der Nähe des Stadions investieren – auf einem ehemaligen Moor.

Furtwangen. 2014 beschloss der Gemeinderat, das Betriebsgebäude der Technischen Dienste in der Baumannstraße an die Firma Ketterer-Söhne GmbH zu verkaufen. Die Firma hatte Interesse an einer Erweiterung bekundet. Mit dem neuen Besitzer wurde eine fest vereinbarte Mietdauer von fünf Jahren vereinbart. Das Mietverhältnis endet im November 2019.

Der Gemeinderat beschloss vor einiger Zeit den Neubau des Bauhofes. Effizient und ausreichend groß soll er sein. Favorit für den Bauplatz war bislang die Neu-Eck. Allerddings stellet sich heraus, dass das Grundstück im Zugangsbereich der Dilgerhofquellen liegt. Sie sind für die Wasserversorgung von Furtwangen wichtig. Das Landratsamt hat deswegen massive Bedenken, da im Bauhof Betriebsstoffe und andere Chemikalien gelagert werden.

Alternative Standorte wurden darauf hin gesucht. Fündig wurde man schließlich beim Stadion (ehemaliges Sportplatzgelände). Beauftragt mit der Planung wurde das Ingenieur-Büro Sättele in Löffingen.

Ob das Grundstück überhaupt für eine Bebauung geeignet ist, das sollte das Ingenieurbüro GeoTech Kaiser in Rottweil prüfen. Zusammen mit dem Bauhof hat ein Geologe den Baugrund untersucht. Mit einem Bagger wurde ein Loch gegraben.

Torf und Baustämme liegen im Untergrund

Dabei traf man, wie vermutet, nach 1,6 Metern künstlicher Auffüllung auf eine Torfschicht. An dieser Stelle befand sich einst ein Hochmoor. Nach 3,70 Metern wurde die Grabung abgebrochen, es wurden Baumstämme gefunden. Man geht davon aus, dass die Schicht aus Moor noch tiefer reicht. Ende Januar fanden Sondierungsbohrungen statt. Das Ergebnis; Unter der Torfschicht liegt stabiler Gneis.

Um dem Bauwerk am Hang ein sicheres Fundament zu geben, müssen teilweise Betonpfähle in den Gneis verankert werden. Wie tief und wie viele, das muss noch untersucht werden. Die Bauarbeiten, so schätzt die Stadtverwaltung, werden deswegen nicht verzögert, allerdings ist mit Mehrkosten von rund 100 000 Euro zu rechnen.

Architekt Bernd Sättele stellte die Pläne dem Gemeinderat in jüngster Sitzung vor. Er rechnet damit, dass der Baubeginn Anfang Juni erfolgen kann. Nach der Kostenschätzung betragen die Gesamtkosten inklusive Planung, Bauarbeiten und Gestaltung des Außengeländes knapp 4,3 Millionen Euro.

Ratsmitglied Franz Sauter (CDU) wollte wissen, ob es noch Einsparmöglichkeiten gebe. Architekt Sättele meinte, dass man, wenn man es wolle, den Ausbau des Obergeschoss später vornehme und auf den Aufzug, der auch zum Transport von Lasten dient, vorerst zu verzichten. Ansonsten habe man den Bau in Zusammenarbeit mit dem Bauhof zweckmäßig und "ohne Luxus" geplant. Rainer Jung (FW) sprach von Sparen an falscher Stelle. Man habe schon ein sportliche Ziel mit diesem Kostenrahmen. Ein weiteres Provisorium nütze nichts. "Wir müssen schauen, dass wir weiter kommen", meinte auch Norbert Staudt (SPD). Die Entscheidung für die Ausschreibung der Rohbauarbeiten fiel einstimmig.