Geschäftsführer nehmen Stellung zur Bürgerbeteiligung

Oberes Bregtal. Das Thema "Windkraft" sorgt im oberen Bregtal für viel Wirbel. Dies wurde jüngst bei der Bürgerinformation in der Furtwanger Festhalle deutlich (wir berichteten). Auf diese "Frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung" reagiert nun die Vöhrenbacher "Siventis Windprojekte GmbH" mit einer Stellungnahme.

Ulrich Bremauer und Benjamin Kienzler schickten ihren Brief an die Bürgermeister und Gemeinderäte von Furtwangen, Vöhrenbach und Gütenbach sowie die Ortschaftsräte von Rohrbach, Schönenbach und Linach. Die Geschäftsführer bedauern, dass in der Präsentation kaum Argumente vorgekommen seien, die für einzelne Eignungsflächen sprächen (zum Beispiel Windhöffigkeit mit entsprechenden Messungen, Erschließbarkeit, Netzanbindung, vorliegende artenschutzrechtliche Erkenntnisse). Damit sei eine sachliche Abwägung für die Entscheidungsträger nicht möglich.

"Des Weiteren wurden Restriktionen, zum Beispiel Vogelschutz, einzelner Teilflächen auf die gesamte Eignungsfläche übertragen, was dazu führt, dass die gesamte Eignungsfläche als kritisch eingestuft wird, zum Beispiel Sommerberg Linach Ost, merken sie an. Die Geschäftsführer nehmen überdies Stellung zu einzelnen Flächen:

u  Sommerberg Linach Ost: Die positiven Windmessergebnisse hätten keinen Eingang in die Bewertung gefunden. Die Ergebnisse der abgeschlossenen artenschutzrechtlichen Untersuchungen würden sich nicht mit den Ausführungen vom Büro Hage+Hoppenstedt decken. Die Möglichkeit zur Konzentration von mehreren Windenergieanlagen auf einer größeren Konzentrationsfläche sei nicht ausreichend gewürdigt worden. Die hohe Akzeptanz des Vorhabens in der Gemeinde Linach sei nicht erwähnt worden. "Aus den genannten Gründen ist die vorgenommene Einstufung in die Kategorie ’hohe Konflikte’ nicht nachvollziehbar. Sie müsste mindestens mit ‘mittlere Konflikte’ eingestuft sein."

u  Rappeneck: Mit der getroffenen Einstufung in die Kategorie "geringere Konflikte" sind die Geschäftsführer einverstanden.

u Meisterberg: Die in der Präsentation getroffenen Aussagen würden sich auf die im Flächennutzungsplan enthaltene Fläche für Windenergieanlagen beziehen. Die Planung der Siventis sehe Standorte weiter südlich vor. Die dazu notwendige Verschiebung des Auerhuhn-Korridors werde derzeit einer Behörde besprochen.

Weiter nennen Bremauer und Kienzler Argumente für den Bau der geplanten Windenergieanlagen. Unter anderem schreiben sie: Die geplanten Windenergieanlagen erzeugen je Anlage etwa sieben Millionen Kilowattstunden Strom für etwa 2000 Haushalte. Mit den von Siventis geplanten Anlagen könnte der Strombedarf von Furtwangen inklusive Industrie und Gewerbe nahezu gedeckt werden. Während der Planung, dem Bau und dem 20-jährigen Betrieb würden regionale Unternehmen umfassend eingebunden. Die Gemeinde erziele nennenswerte Gewerbesteuereinnahmen je Windenergieanlage von über 10 000 Euro pro Jahr. Eine direkte Beteiligung (finanziell und Mitspracherecht) der Bürger an den Windparks sei möglich, teilen sie ebenso mit.