Die Festgesellschaft bei der Hexenlochmühle. Im Vordergrund von links der damalige Praktikant Michael Ganter, Trevor und Barbara Ginley sowie die ehemaligen Austauschpartner Kathrin Eder (Schwarzkopf) mit Samuel und Jonathan und Rebecca Binch (Ginley) mit Georgia sowie James Ginley mit Emily und Stefan Schwarzkopf. Foto: Heimpel Foto: Schwarzwälder Bote

Schüleraustausch: Trevor Ginley aus Colne in England pflegt seit Jahrzehnten den Kontakt

Überraschungsparty in der Hexenlochmühle: Trevor Ginley aus Colne in England kam zu einem Besuch nach Furtwangen, um hier den 70. Geburtstag zu feiern.

Furtwangen. Er wurde von seinen Angehörigen und seinen Furtwanger Freunden mit einer Geburtstagsparty in der Hexenlochmühle überrascht.

Das Besondere an diesem Besuch ist es, dass Trevor Ginley Teilnehmer beim ersten Schüleraustausch des Furtwanger oder Hahn Gymnasiums (OHG) mit der Park High-School in Colne in England in den Jahren 1961 und 1962 teilnahm und sich aus diesem, nun über 50 Jahre bestehenden, Austausch in den letzten 20 Jahren hier enge Beziehungen nach Furtwangen entwickelt haben.

1961 reisten die ersten Furtwanger Gymnasiasten nach Colne und begründeten damit diesen England-Austausch am OHG. Im Jahr darauf kamen ihre englischen Partner aus Colne nach Furtwangen zu Besuch. Unter ihnen war auch Trevor Ginley, der so 1962 für einige Tage in Furtwangen bei der Familie Hummel zu Gast gewesen.

Nachdem sein Brieffreund Bernd Hummel jedoch zwei Jahre später bei einem Unfall ums Leben kam, brachen die Kontakte nach Deutschland ab. Das änderte sich dann 1999, denn bei einem erneuten Besuch der Furtwanger Schüler in Colne war Katrin Schwarzkopf aus Furtwangen zu Gast bei der Familie Ginley in Colne, wo sie einen Briefkontakt zu Tochter Rebecca Ginley pflegte.

Dies war dann für den Vater von Rebecca Ginley, Trevor Ginley, der Anlass, sich wieder mit Furtwangen zu beschäftigen. Er nutzte dann zusammen mit seiner Frau die Herbstferien 1999 zu einem Besuch bei der Familie Schwarzkopf in Furtwangen. Und daraus entwickelte sich ein sehr reger Kontakt.

Denn der Sohn James Ginley und Stefan Schwarzkopf knüpften hier Kontakte und nahmen dann beim nächsten OHG-Austausch zwischen Furtwangen und Colne teil. Der Kontakt zwischen den Familien wurde immer intensiver und schließlich gab es noch eine neue Verbindung: nach seinem Abitur am OHG 2007 nutzte Michael Ganter die Gelegenheit im Betrieb der Familie Ginley in Colne zu jobben und gleichzeitig seine Sprachkenntnisse zu verbessern. Und seither gehört nun auch die Familie Ganter zum Furtwanger Freundeskreis der Engländer. U

nd nun machte sich Trevor Ginley auf, um im Schwarzwald seinen 70. Geburtstag zu feiern. Am Flughafen stellte er erstaunt fest, dass noch sieben weitere Familienmitglieder Richtung Schwarzwald flogen. Am Geburtstag selbst gab es dann als Überraschung für ihn die Feier im Café der Hexenlochmühle. Neben zahlreichen Gästen der Familien Schwarzkopf und Ganter war auch die ehemalige Lehrerin Monika Sutter zu Gast, die über Jahrzehnte den England-Austausch am OHG betreut hatte.

Auch Realschulrektor Jürgen Kemmelmeier überbrachte die Grüße des OHG und nicht zuletzt gratulierte auch Bürgermeister Josef Herdner. Er zeigte sich beeindruckt, dass dieser Austausch des OHG nun Familien beidseits des Kanals schon seit Jahrzehnten und über mehrere Generationen verbindet. Solche intensiven Kontakte nach England seien eine wichtige Basis für diesen Schüleraustausch. Er hoffe, dass dieser Austausch noch lange bestehen bleibe.

Von großer Bedeutung sei hier auch, dass die Lehrer des OHG diesen Austausch regelmäßig fördern. Denn ein solcher Austausch, selbst wenn inzwischen die sprachliche Basis teilweise wegfällt, nachdem in Colne kein Deutsch-Unterricht mehr stattfindet, sei für die Jugend von großer Bedeutung.