Gähnende Leere herrscht derzeit auf dem Campus der Hochschule Furtwangen. Das wird noch eine Weile so bleiben, auch wenn am Montag das Sommersemester beginnt. Die Studierenden stehen dann von zu Hause aus mit der Hochschule in Kontakt. Foto: Liebau Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Hochschule Furtwangen startet Sommersemester – allerdings nur online

Furtwangen/VS-Schwenningen/Tuttlingen. Fest im Griff hat nach wie vor die Corona-Krise das Land. Dennoch wird die Hochschule Furtwangen und ihre Außenstellen in Schwenningen und Tuttlingen am kommenden Montag, 20. April, ihr Sommersemester starten, mit rund einem Monat Verspätung. Studierende wird man allerdings auf dem Campus vergeblich suchen.

"Wir haben bereits in der Vergangenheit verschiedene Online-Formate für den Unterricht genutzt", berichtet Hochschul-Rektor Rolf Schofer. Diese werden nun in der Corona-Krise massiv ausgebaut. Denn nach wie vor besteht ein bundesweites Kontaktverbot. Wie nun unterrichten, ohne sich persönlich zu begegnen? Die Technik macht’s möglich. Rolf Schofer berichtet von der digitalen Lernplattform "Felix". Die einzelnen Kurse besitzen ihren jeweils eigenen virtuellen "Klassenraum". Darin finden die Studierenden mittels eigenem PC von zu Hause aus den Zugang zu Live-Vorlesungen, die im Internet übertragen werden, aber auch Online-Chats, aufgezeichnete Videos und andere Lehrmaterialien.

Die Corona-Zwangspause haben die Verantwortlichen sowie die Lehrkräfte genutzt, um die Bildungsinhalte für die Online-Vorlesungen und virtuellen Seminare aufzubereiten. Auch für die Lehrkräfte in der Regel eine ungewohnte Erfahrung. "Was schon jetzt klar ist: In diesem Semester lernen wir alle sehr viel Neues, insbesondere den täglichen Umgang mit Konferenz-Software", so Rektor Schofer.

Neue Wege teilweise selbst erarbeitet

Die Hochschule bildet ihrerseits ihre Lehrkräfte aus. Handreichungen wie "Wegweiser für Digitale Lehre" und der Online-Kurs "Von der Präsenz- zur Online-Lehre" wurden von der eigenen Abteilung "Learning Services" erarbeitet. Zudem wurde eine Koordinierungsstelle für digitales Lernen eingerichtet. "Die Fakultäten haben Lotsen für den Online-Unterricht benannt, die ›best-practise‹–Lösungen austauschen. Ein digitales Lernzentrum unterstützt zudem die Studierenden", erklärt Schofer.

Rund 6000 Studierende hat die Hochschule Furtwangen an ihren drei Standorten. Damit eine flächendeckende digitale Vernetzung möglich ist, wurden laut Schofer in den vergangen Wochen Lizenzen für Konferenz-Werkzeuge erworben. Zudem hat das Rechenzentrum seinen Speicherplatz und die Netz-Kapazitäten erhöht. "Diese Ausstattung wird uns auch nach der Krise weiterhin zur Verfügung stehen und ist somit als Chance zu sehen", unterstreicht Schofer.

Wann werden die ersten Studierenden wieder den Campus betreten können? Präsenzveranstaltungen – also echte Treffen – sollen nur schrittweise und frühestens ab Mai wieder angeboten werden, erklärt Schofer. Das hängt natürlich von den Vorgaben der Landesregierung ab – und wann die Corona-Pandemie abflaut.