Alex Krampf (Mitte) präsentiert eines seiner Modelle, die die Anregung für das Thema " Funkferngesteuerte Fahrzeuge" für die Projektprüfung gaben. Im Bild außerdem Christoph Kunz (links) und Jochen Kleiser (rechts). Foto: Heimpel Foto: Schwarzwälder-Bote

Prüfung der neunten Klassen der Werkrealschule / Rektor warnt künftige Absolventen vor Betrugsversuchen

Furtwangen (sh). Noch vor den Osterferien fand an der Furtwanger Werkrealschule die Projektprüfung für die neunten Klassen im Rahmen des Hauptschulabschlusses statt.

Während die Prüfung selbst nicht öffentlich und nur die Prüfungskommission anwesend ist, ist es an der Werkrealschule üblich, ein oder zwei der besten Projekte den Schüler der achten Klasse vorzustellen. Diese erfahren dann bereits im Vorfeld, was sie im kommenden Schuljahr erwartet und können sich Gedanken über ein Thema und die Gruppenbildung machen.

In diesem Jahr wurde den Schülern das Projekt "Funkferngesteuerte Fahrzeuge" vorgestellt. Manuel Dorer, Christoph Kunz, Alex Krampf und Jochen Kleiser stellten dieses Thema sehr ausführlich und in aller Breite vor. Welche Arten der Fernsteuerung gibt es? Gibt es auch Motoren mit einer Art Benzin?

Zu dem Projekt angeregt wurden sie von Alex Krampf, dessen Hobby diese ferngesteuerten Modellautos sind. Die vier Schüler nutzten während der Präsentation verschiedene Darstellungsformen: So hatten sie beispielsweise Plakate mit wichtigen Informationen angefertigt. Das Referat wurde mit einer PowerPoint-Präsentation veranschaulicht.

Die Schüler hatten auch Modellautos dabei, die die Blicke der Zuhörer auf sich zogen. Und nicht zuletzt gab es auch eine ganze Menge verschiedener Bauteile zu sehen, die die Zuhörer aus der Nähe betrachten konnten.

Auf Frage von Rektor Frank Wallner, was die Schüler der achten Klasse bei ihren Projekten beachten sollen, hoben die vier Prüflinge ausdrücklich hervor, dass man sich möglichst frühzeitig um die Gruppenfindung und das Thema kümmern müsse. Das alles solle spätestens bis vor Weihnachten entschieden sein. Sonst komme man bis zur Prüfung in Zeitdruck.

Oftmals gebe es noch bestimmte Teile zu besorgen oder man mache gar eine Exkursion. Rektor Wallner machte an diesem Beispiel deutlich, dass gerade auch praktische Vorführungen und Modelle auf die Prüfer positiv wirkten.

Er sprach aber bereits eine deutliche Warnung aus: Jeder Täuschungsversuch und jede falsche Angabe bei der Ausarbeitung oder dem Referat könne im schlimmsten Fall dazu führen, dass diese Prüfung für die ganze Gruppe mit der Note sechs bewertet werde.

Aktuell werde ein solcher Fall von der Konferenz beraten. Es sei kein Problem, Informationen aus dem Internet oder aus Büchern zu verwenden oder auch das Modell des Bruders mit in die Prüfung zu nehmen. Wenn man dann aber, auch auf Nachfrage, darauf bestehe, dass alles auf eigener Arbeit beruhe, sei das eine Täuschung und es müsse mit den entsprechenden Folgen gerechnet werden. Die schlechte Note stehe sowohl im Abschlusszeugnis der Hauptschule als auch der Werkrealschule.

Die Schüler fühlten sich an entsprechende Vorkommnisse von bekannten Persönlichkeiten beispielsweise bei der Aberkennung von Doktorarbeiten erinnert.

u  Eine wichtige Rolle bei der Abschlussprüfung der neunten Klasse der Werkrealschule (Hauptschulabschluss) spielt die Projekt-Präsentation. Die Projektprüfungen in der zehnten Klasse (mittlere Reife) sind mit der Neuordnung der Werkrealschule entfallen. In der neunten Klasse können die Schüler das Thema frei wählen. Im Wesentlichen geht es darum, dass die Schüler lernen, selbstständig ein Thema zu erarbeiten. Neben der Qualität, wie gut die Schüler dieses Thema ausgearbeitet haben, fließt in die Note aber auch wesentlich die Präsentation mit ein. Damit sollen drei von den zukünftigen Arbeitgebern geforderten Schlüsselqualifikationen gefördert und bewertet werden: im sozialen Bereich die Teamfähigkeit, auf der persönlichen Ebene Engagement und Selbstdisziplin und auf der methodischen Ebene Auftreten und Darstellung von Themen.