Jochen Cabanis, Geschäftsführer des Zweckverbands Breitbandversorgung, informierte über die Anschlussmöglichkeiten. Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Infoveranstaltung für Breitband am Sommerberg und in Schönenbach

Auch am Sommerberg und in Schönenbach warten die Bürger offensichtlich dringend auf das schnelle Internet. Deutlich wurde dies an dem großen Interesse an der Informationsveranstaltung für die Bewohner dieser Gebiete.

Furtwangen. Deutlich mehr Interessenten als erwartet kamen in die Festhalle, Hausmeister Hans Hackl hatte alle Hände voll zu tun, um weitere Stühle aufzustellen. "So viele Zuhörer hatten wir noch nie bei einer solchen Informationsveranstaltung", stellte Bürgermeister Josef Herdner bei der Begrüßung fest.

Für das kommende Jahr sei vorgesehen, den Sommerberg und Schönenbach ans Glasfasernetz anzuschließen und auch in der Innenstadt noch restliche Arbeiten durchzuführen. Nach seiner Einschätzung könnten Ende 2019 schon eine ganze Reihe von Bürgern in diesen Gebieten ans Glasfaser angeschlossen sein. Es sei ihm ein ganz großes Anliegen, dass die Bürger mitmachen. Denn es gehe um "unser Netz".

Es wird durch den Zweckverband Breitbandversorgung Schwarzwald-Baar betrieben, der wiederum von den Städten und Gemeinden, also auch von der Stadt Furtwangen, getragen wird. Insgesamt rechnet Herdner mit rund 15 Millionen Euro, die die Stadt hier investieren muss. Durch die Gebühreneinnahmen entstehe dann ein Rückfluss, über den zumindest teilweise diese Summe wieder rückfinanziert wird. Allerdings sei man sich auch im Gemeinderat im Klaren darüber gewesen, dass dies eine wichtige Investition für die Bürger ist, eine vollständige Refinanzierung könne man nicht erwarten.

Besondere Botschaft für alle Bürger

Das Projekt wurde vom Geschäftsführer des Zweckverbandes, Jochen Cabanis, vorgestellt. Es sei eine ganz besondere Botschaft, wenn die Stadt Furtwangen ankündigt, tatsächlich allen Bürgern, auch in den Außenbereichen, die Möglichkeit für den Anschluss an das Glasfasernetz zu geben. Für Gewerbebetriebe sei der Anschluss ans Breitband bereits lebensnotwendig.

Nicht nur Fernsehen und Surfen gefragt

Aber auch für den privaten Haushalt gewinnt dies immer mehr an Bedeutung. Und dies nicht nur für Fernsehen und Internet-Surfen. Immer mehr geht es auch um die Vernetzung des Hauses für Office-Anwendungen, für Sicherheitseinrichtungen, Steuerung der Haustechnik und nicht zuletzt auch für die Gesundheit bis zur immer wichtigeren Telemedizin.

In Furtwangen habe jeder, der wolle, die Chance, sich ans Breitband anzuschließen. Man hoffe auch am Sommerberg und in Schönenbach auf eine ähnlich große Nachfrage wie beispielsweise in Neukirch, wo sich mehr als 80 Prozent der Hauseigentümer für den Anschluss entschieden haben.

Cabanis stellte im Annschluss die verschiedenen Formulare vor, welche die Bewohner dieser beiden Gebiete in den letzten Wochen erhalten haben. Die unterschriebenen Verträge müssen bis 7. April 2019 beim Zweckverband oder der Stadtverwaltung eingegangen sein. Bei Klärung von Einzelfragen könne diese Frist noch verlängert werden.

Von entscheidender Bedeutung für die Stadt sei die Angabe, ob in der jeweiligen Immobilie auch Gewerbe betrieben wird. Das seien nicht nur Betriebe oder Freiberufler, sondern jeder Rechner, der in irgendeiner Form auch nur geringfügig nebenher beruflich genutzt wird, zählt dabei mit. Ein Zuschuss, der die Finanzlast der Stadt senkt, wird für alle Strecken bis zu solchen gewerblich genutzten Gebäuden gewährt.

Förderung richtet sich nach Anmeldungen

Wenn also das letzte Haus in der Straße einen solchen Gewerbe-Nachweis bringt, wird die Leitung für die ganze Straße von staatlicher Seite gefördert. Erst nach Rückfluss der Anmeldungen kann der Zuschuss beantragt werden; nach der Genehmigung wird mit dem Bau begonnen, Jochen Cabanis rechnet mit einem Baubeginn im Sommer oder Herbst 2019.

Im Anschluss an seine Ausführungen von Jochen Cabanis gab es einige Rückfragen aus dem Publikum. Hier ging es um die Leerrohre, die auf Wunsch selbst auf dem Grundstück verlegt werden können, oder um die Methode für den Mauerdurchbruch. Deutlich wurde auch, dass man zwar den Anschluss ans Glasfasernetz bekommen kann, sich aber trotzdem noch nicht für einen Anschluss beim Betreiber Stiegeler entscheiden muss. Der Zweckverband verlegt lediglich das Glasfaser bis ins Haus, alles andere ist Sache von privaten Verträgen mit einem Betreiber.

Wer sich noch nicht anschließen will, sollte zumindest die in Furtwangen komplett kostenlose Ablage eines Leerrohres auf dem Grundstück beauftragen. Besprochen wurden auch Möglichkeiten, die Leitungen des Kabelfernsehens weiter zu nutzen, der Anschluss von Mehrfamilienhäusern und auch die Beteiligung von Grabarbeiten für Anwesen im Außenbereich.