Auf hoher See unterwegs waren bei ihrem Tanz die Mädels der Strohhansel. Foto: Heimpel Foto: Schwarzwälder Bote

Fasnet: Geschichten und Jägerlatein aus Schönenbach / Lokalkolorit wird kritisch beleuchtet

Während der Schönenbacher Nachtumzug mit seiner großen Resonanz Narren von überall her nach Schönenbach lockt, ist der bunte Abend des Musikvereins im Gasthaus Löwen eher eine Veranstaltung für die Schönenbacher selbst.

Furtwangen-Schönenbach . V or allem wird hier auch immer wieder das Dorfgeschehen und auch einzelne Mitbürger ganz gezielt aufs Korn genommen. Aber auch unterhaltsamen Teile wie Tänze gehören nach dem närrischen Einzug des Musikvereins mit Narrenmarsch und Schunkelrunde zum Programm.

Die Veranstaltung war zwar wieder gut besucht, aber überraschend doch etwas schwächer als in den Vorjahren. In diesem Jahr übernahm die Moderation des Abends Stefan Schwarzkopf, denn der langjährige Ansager, der Vorsitzende Alexander Kemmerle, wolle in diesem Jahr einfach einmal Musik machen und Fasnet feiern. Das bot Alexander Kemmerle dann auch im Verlauf des Abends die Möglichkeit, selbst einmal in die Bütt zu steigen: als Jäger erzählte er den Zuhörern im Saal manche Geschichte aus Schönenbach und von den Schönenbacher.

Jeder konnte dann selbst überlegen, ob diese Geschichten wahr waren oder Jägerlatein. So spekulierte er über eine seltsame Maschine beim Hofbauern oder berichtete vom Schönenbacher Weihnachtsbaum, der scheinbar vom Biber gefällt wurde. Spott gab es auch für den neuen Boden der Sporthalle, der mit seiner Glätte die Halle in eine Eisbahn verwandelt.

Eine weitere Büttenrede kam von zwei Strohhansel-Jungs: ein Angler und ein Wolf trafen sich an der Breg in Schönenbach und tauschten einige Geschichten aus. So zeigten sie sich erfreut, dass die Firma Ganter Griff in Schönenbach neben der Tankstelle nun offensichtlich einen großen Kurpark einrichtet. Oder sie spotteten über Pfarrer Demmelmair, der die Einweihung des Schönenbacher Feuerwehrfahrzeuges buchstäblich fast verschlafen hatte. Stefan Schwarzkopf und Andrea Dorer lieferten dann die Original Schönenbacher Tagesschau ab mit besonders wichtigen Nachrichten. Beispielsweise werde der Gesangverein sein 300-jähriges Bestehen feiern, auch die Gründungsmitglieder seien eingeladen.

Aber nicht nur Vorträge standen auf dem Programm sondern auch Unterhaltung beispielsweise durch Tanz-Gruppen. Bereits Stammgäste sind dabei die Dance Devilz des Furtwanger Turnvereins, die mit ihrer Space-Show mit vielen Lichteffekten für viel Beifall sorgten.

Und als Seeräuber mit viel zu wenig Rum präsentierten sich die Mädels der Strohhansel bei ihrem Seefahrer-Tanz. Die Tanzgruppen mussten auch bei dem reichlichen Applaus jeweils noch einmal eine Zugabe geben. Einen besonderen Gag hatten die Musiker des Vereins selbst vorbereitet: unterstützt von vier Kollegen hatte es zur Erheiterung des Publikums Daniel Hepting ganz alleine übernommen, gleichzeitig vier verschiedene Instrumente zu spielen. Und auch die Damen des Musikvereins kamen an die Reihe: die Mamas und ihre Töchter sorgten mit dem Hit "Cordula Grün" für viel Stimmung im Saal.

Noch eine weitere Büttenrede gab es von Arnold Hettich, der auch wieder einige kuriose Begebenheiten berichten konnte. So erzählte er von einer komplett verkorksten Vatertagstour der Sportfreunde: der Organisator hatte komplett übersehen, dass der geplante Linienbus am Feiertag nicht fährt und dass dann später auch die vorgesehenen Gastwirtschaften alle komplett überfüllt waren. Nach dem Programm ging es noch unterhaltsam weiter mit den beiden DJs Marco Trenkle und Mario Ketterer.