Begeistert sind die zahlreichen Narren von der humorvollen Messfeier zum Auftakt des schmutzigen Donnerstags in der Pfarrkirche Sankt Cyriak in Furtwangen mit Pfarrer Martin Schäuble. Gemeindereferentin Dorothea Nopper formuliert beim anschließenden gemeinsamen Frühstück: "Diese Narrenmesse war so schön wie schon lange nicht mehr!". Foto: Schwarzwälder Bote

Narrenmesse: Vöhrenbacher Geistlicher springt in Furtwangen ein – auch ohne schönen Dom

Furtwangen (sh). In diesem Jahr übernahm Pfarrer Martin Schäuble aus Vöhrenbach in Vertretung des erkrankten Pfarrer Paul Demmelmair die Feier der traditionsreichen Messe mit den Furtwanger Narren am schmutzigen Donnerstag und natürlich auch die dazugehörende Fasnet-Predigt. Der humorvolle Gottesdienst gefiel den fast 200 Narren sehr gut. Gemeindereferentin Dorothea Nopper formulierte beim anschließenden gemeinsamen Frühstück: "Diese Narrenmesse war so schön wie schon lange nicht mehr!" Und die Narren gaben auch gleich der Hoffnung Ausdruck, dass Pfarrer Schäuble auch im nächsten Jahr aus Vöhrenbach wieder zu dieser Messe nach Furtwangen kommen sollte. Gleich zu Beginn der Messfeier machte allerdings Pfarrer Martin Schäuble deutlich, dass es ihn "sehr neckt, wenn die Furtwanger Narren bei der Fasnet auf die Vöhrenbacher angewiesen sind". Er machte allerdings deutlich, dass Frotzeleien zwischen den beiden Gemeinden im Bregtal zur Fasnet gehörten, betonte aber auch das sonst gute Miteinander.

Bei seiner Predigt schlüpfte Pfarrer Martin Schäuble in die Rolle von Erzbischof Gänswein, der nach seinem Rausschmiss im Vatikan auf der Suche nach einer neuen Stelle ist. Dabei sei dieses Furtwangen, in dem eine Pfarrstelle wegen Erkrankung besetzt werden sollte, kaum zu finden. Selbst sein Navi habe ihm als Hauptstadt des Bregtals nur Vöhrenbach angezeigt. Auch sonst gab es manchen Spott, beispielsweise über die schöne Kirche, die allerdings weiß und kahl sei. Es sei "beileibe kein schöner Dom, wie ich es von Vöhrenbach und Rom gewohnt bin".

Auch die sehr unterschiedliche Fastnacht in Vöhrenbach mit "Narro Heil" und in Furtwangen mit "Narri Narro" war für den Pfarrer mit Villinger Wurzeln ein Thema. Allerdings bekomme er in Vöhrenbach von der Furtwanger Fastnacht gar nicht so viel mit.

Und dann gab es noch eine ganz besondere Einlage. Dafür zog er dann über das rote Scheitelkäppchen von Erzbischof Gänswein die Vöhrenbacher Narrenkappe. Er erinnerte an das Vöhrenbacher Stadtjubiläum im vergangenen Jahr, als er dem Vöhrenbacher Bürgermeister Strumberger als Geschenk der Kirchengemeinde eine gesegnete Kerze überreichte, "damit ihm ein Licht im Rathaus aufgehe". Damals hatte Bürgermeister Josef Herdner, der bei dem Festakt auch anwesend war, bedauert, keine solche Kerze zu erhalten. Doch nun sei die richtige Gelegenheit, auch an Bürgermeister Herdner eine Kerze zu überreichen, damit er im Rathaus erleuchtet werde. Dies tat er unter dem Beifall der Besucher. In der Messe mit weiteren humorvollen Einlagen und fröhlicher Musik, unterstützt vom Chorisma-Chor und Isabella Heimpel an der Orgel, gab es immer wieder Applaus für die Schäubles Äußerungen. Im Anschluss trafen sich die Gottesdienstbesucher zum Frühstück im Altenheim, wo Zunftmeister Dirk Friese Pfarrer Schäuble ein Buch über die Furtwanger Fasnet überreichte, und Dorothea Nopper und Jacqueline Wehrle als Mauerblümchen vom Kirchberg einen kleinen Vortrag hielten.